Im Nicht-Sport-Betrieb unterscheiden sich die beiden Fenix-Modelle ebenfalls erstaunlich wenig: Unsere Chronos hat innerhalb von 24 Stunden rund 5 Prozent des Akkus verbraucht, die Fenix 3 steht hier ebenfalls einen Prozentpunkt besser da und zieht 4 Prozent. Bei den Ladezeiten liegt hingegen die Chronos vorn: Ihr Akku ist nach gut einer Stunde wieder voll. Die Fenix 3 benötigt dafür gut das Doppelte an Zeit, ebenso wie laut Hersteller die Apple Watch Series 2.Wer mit den Vorgängern gearbeitet hat, wird positiv überrascht sein, wie responsiv und übersichtlich die Menüs der Hero 5 gestaltet sind. Durch eine Berührung der eingeblendeten Daten lassen sich die Einstellungen schnell vornehmen. Besonders gefällt uns das clevere System, mit dem Bildrate und Auflösung verknüpft sind. Bei unzulässigen Kombinationen dieser Werte sind die Angaben ausgegraut, sie können dann trotzdem gewählt werden und führen zu weiteren Optionen.
Diese lineare Menüführung ist simpel und auch für Anfänger leicht zu verstehen. Wischgesten von den Seiten führen zur Galerie und Einstellungsmöglichkeiten für fortgeschrittene Nutzer. Wischt man von oben in den Bildschirm, erscheinen Optionen zu WLAN, Sprachsteuerung und Bildschirmsperre. Der erweiterte Protune-Modus lässt erfahrene Nutzer manuell auf Weißabgleich, ISO-Limit und viele weitere Funktionen zugreifen. Ein einfacher Druck auf das Display blendet alle Informationen aus oder ein.
Auch die Touch-Bedienung der Yi Action Camera reagiert sehr schnell und zuverlässig. Die Menüs sind klassisch gestaltet und ebenfalls übersichtlich. Eine Berührung der am unteren Bildschirmrand eingeblendeten Modusdaten ermöglicht eine schnelle Auswahl, für die Einstellung von Bildrate und Auflösung muss allerdings ein separates, mit einem Zahnradsymbol versehenes Menü aufgerufen werden. Das ist nicht ganz so intuitiv wie bei der Hero 5, aber ebenfalls schnell erlernt. Wischgesten von den Seiten wechseln zwischen Video- und Fotomodus. Von oben wischend erreichbar sind ebenfalls Verbindungsoptionen und eine Bildschirmsperre.
Alternativ lassen sich beide Kameras auch per App unter Android und iOS bedienen. Bei der nun Capture genannten Anwendung hat Gopro einiges überarbeitet, unter anderem ist eine Anmeldung mit Mailadresse und Passwort nötig. Zwar versichert Gopro in seinen AGB, keine Daten an Dritte weiterzuleiten und die hochgeladenen Inhalte nur nach vorheriger Zustimmung zu nutzen, aber ein unangenehmer Beigeschmack bleibt. Eine Verbindung stellen Kamera und Smartphone sowohl über WLAN als auch Bluetooth her.
Die Oberfläche sieht für Gopro-Veteranen vertraut aus. Neben dem Livebild können Einstellungen nicht mit einer Berührung der eingeblendeten Werte vorgenommen werden. Stattdessen gibt es Symbole für Galerie, Aufnahme und Modusänderungen. Die Optionen sind trotzdem übersichtlich und gut erreichbar. Die Galerievorschau lädt Inhalte flott von der Kamera herunter und auch der Download der Rohdaten erfolgt schnell und unkompliziert. Sehr praktisch finden wir die Möglichkeit, schon aus der Vorschau Screenshots zu extrahieren. Eine gleichzeitige Bedienung mehrerer Kameras per App ist nicht möglich.
Die Yi 4K Action Camera verbindet sich mit Smartphone oder Tablet über WLAN, Bluetooth wird nur für eine optional erhältliche Fernbedienung genutzt. Die App startet in einem weißen Bildschirm, eine Verbindung zur Kamera kann über ein kleines grünes Symbol am unteren Bildschirmrand hergestellt werden. Uns verwirrt der leere Bildschirm, dort sollten eigentlich eigene Fotos und die anderer Yi-Nutzer gezeigt werden. Das funktioniert natürlich nicht, weil die Kamera per WLAN verbunden ist und die meisten Smartphones somit keine Datenverbindung ins Internet mehr aufbauen. Stattdessen verweist die Meldung "Network is not available" auf die unzureichende Übersetzung der App ins Deutsche. Kleinere Fehler dieser Art kommen auch in den Menüs vor.
Ist man einmal im Livebild der Kamera, dann fällt die aufgeräumte Oberfläche auf. Galerie, Video- und Fotomodus sind mit großen Symbolen leicht zu erreichen. Auch hier bringt ein Druck auf die eingeblendeten Aufnahmewerte nichts, per Zahnradsymbol wechseln wir in die Einstellungen. Um Menüs und Vorschaubild in den Landscape-Modus zu bringen, muss ein eigenes Symbol berührt werden. Wir sind immer noch unschlüssig, ob wir das praktisch oder umständlich finden. Erweiterte Optionen wie im Protune-Modus der Hero 5 sind nicht vorhanden.So ganz gelingt es Yi noch nicht, mit seiner App Gopro Konkurrenz zu machen, aber wie steht es um die Bildqualität?Im täglichen Einsatz sind wir mit beiden Kameras sehr zufrieden. Die Videos sind qualitativ hochwertig, die Gopro zeichnet im 4K-Modus mit 60 MBit/s auf, die Yi schafft 65 MBit/s. Dieser Unterschied ist im Material nicht erkennbar.
Was hingegen auffällt, sind wackelnde Ränder, wenn mit der elektronischen Bildstabilisierung gearbeitet wird. Dieser unerwünschte Effekt ist bei der Yi stärker ausgeprägt. Trotzdem schaffen es die Kameras ziemlich gut, das Bild ruhig zu halten. Keines der beiden Geräte unterstützt die Stabilisierung im 4K-Aufnahmemodus. Zeitlupenaufnahmen sind jeweils mit bis zu 120 fps bei Full-HD möglich. Der aufgenommene Videoton klingt bei der Yi 4K Action Camera blechern, die Mikrofone der Hero 5 produzieren einen erstaunlich klaren Stereoklang.
Fotos haben bei beiden Geräten einen hohen Kontrastumfang und sehen mit 12 Megapixeln Auflösung auch trotz des Fischaugeneffekts der weitwinkligen Optiken gestochen scharf aus. An den Rändern bilden sich erwartungsgemäß Farbsäume, bei Seitenlicht streuen blaue Flecken ein. Um solche Fehler zu minimieren, verfügen beide Kameras über Aufnahmemodi mit eingeschränktem Sichtfeld. Die Gopro kann das Bild mit dem der Einstellung "Linear" entzerren und hat mit den Optionen "Mittel" und "Eng" sogar einen einfachen Zoom. Bei der Yi 4K Action Camera kann nur das Bild entzerrt werden. Diese Funktionen stehen nicht bei der Videoaufnahme mit 4K zur Auswahl.
Die Hero 5 ist die erste Kamera von Gopro, die auch Fotos im RAW-Format speichern kann. Diese lassen sich später in vielen wichtigen Parametern nachbearbeiten und erhöhen die Flexibilität des Fotografen enorm. Zusätzlich gibt es einen Wide-Dynamic-Range-Modus, der den Kontrastumfang erhöht.Wir finden den alltäglichen Umgang mit der Gopro nutzerfreundlicher, dazu tragen mehrere Faktoren bei. Auch wenn die Sprachsteuerung uns zunächst als Gimmick erscheint, erweist sie sich als überaus nützlich. Die Befehle sind leicht zu merken, und wer einmal mit Handschuhen oder nassen Fingern versucht hat, vom Video- in den Fotomodus zu wechseln, wird den Nutzen der Funktion schnell erkennen. Am Ende unserer Tests starteten wir die Kamera per Hand und tätigten dann alle Aufnahmen über die Sprachsteuerung. Die zwölf Befehle decken alle Modi ab und ermöglichen sogar die Markierung besonderer Szenen im Video. Auch das Frontdisplay hat noch seine Berechtigung, wenn der hintere Bildschirm unzugänglich ist. Leider lassen sich nicht mehr alle Einstellungen darüber tätigen.