Convertible oder Desktop Replacement, Business- oder Consumer-Gerät, AMD oder Intel, spiegelnd mit Touch oder matt: Es ist schwer, den Überblick auf dem Notebook-Markt zu behalten. Ein Wegweiser.
Die Kaufabsicht ist vorhanden, das Budget festgelegt, aber die Auswahl einfach zu groß: Welches Notebook erfüllt die eigenen Ansprüche und vor allem, worauf gilt es zu achten? Neben dem Preis und dem Betriebssystem ist der Form-Faktor wichtig für die Entscheidung: Der Markt bietet vom nur ein Kilogramm schweren 10-Zoll-Gerät bis hin zum riesigen 18-Zoll-Monster alles.Das typische Notebook hat einen 15-Zoll-Bildschirm, wiegt zwei bis drei Kilogramm und ist mit günstiger bis teurer Hardware erhältlich. Noch größer sind Desktop Replacements, mobile Workstations und einige Gaming-Notebooks. Solche zumeist kostspieligen Geräte sind dazu gedacht, eine extrem hohe Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen, ohne dass der Nutzer seine Mobilität aufgeben muss.Im 12- bis 14-Zoll-Segment sind vornehmlich teure Ultrabooks oder auch das Macbook Air vertreten: Solche Geräte sind besonders flach, wiegen meist weniger als 1,5 Kilogramm, verfügen häufig über ein Touch-Display und nutzen stromsparende, aber vergleichsweise schnelle Hardware.
2-in-1-Geräte wie Convertibles und Detachables ähneln Ultrabooks, sind aber vielseitiger: Bei einem Convertible kann das Display gedreht oder umgeklappt werden. Das Gerät dient so als Tablet oder Monitor. Bei einem Detachable sind Bildschirm und Tastatur keine feste Einheit, sondern eine Kombination aus Tablet und Dock.Anders als bei Ultrabooks verbauen viele Hersteller in Convertibles und Detachables gerne günstige, weniger leistungsfähige Prozessoren statt teurer, sparsamer und schneller Chips. Auch beim Display sowie der Massenspeicher-Ausstattung unterscheiden sich die auf dem Markt erhältlichen 2-in-1-Geräte drastisch.Wichtig: Ein Business-Ultrabook mag teurer sein als ein Consumer-Convertible, erhält aber in der Regel einen längeren Support für Ersatzteile und Treiber und ist besser verarbeitet. Oft sind auch Docking-Stationen dafür erhältlich. Auch für Firmen relevante Funktionen wie Intels vPro sind zumeist nur bei Business-Notebooks vorhanden.Der Prozessor bestimmt die Arbeitsgeschwindigkeit eines Notebooks. Je schneller der Chip, desto flotter starten Programme, Internetseiten werden zügiger dargestellt und Bild- oder Videobearbeitung sind früher beendet.
Einige Prozessoren kosten im Einkauf weniger als 30 US-Dollar, andere mehrere Hundert US-Dollar, der teils exorbitante Aufpreis schlägt sich jedoch nicht immer in einer spürbar höheren Leistung nieder.
Abgesehen von einigen Auslaufmodellen liefern folgende Prozessortypen die geringste Geschwindigkeit: AMDs E1-, E2-, A4- und A6-Serie (Jaguar-/Puma-basiert) sowie Intels Atom-, Celeron-N2000- und Pentium-N3000-Reihe (Silvermont-basiert). Diese Chips nutzen zwei oder vier Kerne mit geringen Taktraten und einer vergleichsweise leistungsschwachen Architektur.Um im Internet zu surfen, 1080p-Youtube-Videos zu betrachten, Texte zu verfassen oder PDF-Dokumente zu lesen, sind die genannten Prozessoren flott genug. Mit mehreren offenen (Flash-)Tabs und Musik-Streaming beginnen Notebooks mit solchen Chips sich etwas zäh anzufühlen, da das Gerät sich einen Moment Bedenkzeit nimmt, bevor es auf Eingaben reagiert.Das ist bei Intels Core-Prozessoren und AMDs A8-, A10- und FX-Modellen (Richland-/Kaveri-basiert) nicht der Fall: Die reagieren im direkten Vergleich auch mit einigen laufenden Programmen fast so flott wie ein ausgewachsener Desktop-Rechner. Am langsamsten sind die Core M, die Core-Versionen mit einem Y- oder U-Suffix und die A6-Modelle von AMD.
Diese Chips sind mit 4,5 bis 17 (und in Ausnahmen 28) Watt sehr sparsam, die geringe Leistungsaufnahme wird aber durch niedrige Taktraten erzielt. Aber Achtung: Ein i7 mit U-Suffix hat anders als i7-Modelle mit MQ- oder HQ-Endung nur zwei Kerne. Es empfiehlt sich bei AMD wie Intel, die genauen Daten in der Produktübersicht oder der Ark nachzuschlagen.Generell raten wir zu einem aktuellen Modell, im Falle von AMD also zur A8-/A10-/FX-7000-Reihe mit zwei sogenannten Modulen (vier Integer-Kerne) und bei Intel zu einem Chip aus der Core-i3/i5/i7-4000-Serie (Haswell-Technik) oder einem Core M-5000 (Broadwell-Architektur).Diese Prozessoren liefern die beste Geschwindigkeit pro Takt und sind besonders effizient, benötigen also weniger Energie für die gleiche Leistung als vorherige Prozessor-Generationen.Volle Desktop-Geschwindigkeit gibt es derzeit nur bei Intel: i3-Prozessoren mit einem M-Suffix und zwei Kernen samt Hyperthreading liefern bereits eine gute Anwendungsleistung für Bild- oder gelegentliche Videobearbeitung. Sie dürften für die meisten Käufer die passende Wahl sein. Kaum flotter sind die Core i5 mit M-Endung, vier Kerne gibt es erst mit einem i7-Modell.
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Solche auf MQ oder HQ endenden Prozessoren richten sich an Spieler oder Anwender, die auch in ihrem Notebook eine sehr hohe Rechengeschwindigkeit benötigen.
Jeder halbwegs aktuelle Prozessor besteht nicht nur aus CPU-Kernen, sondern enthält eine integrierte Grafikeinheit. Modelle ohne eine sogenannte iGPU (Integrated Graphics Processing Unit) oder IGP (Integrated Graphics Processor) sind nahezu vollständig aus dem Markt verschwunden.Heutige integrierte Grafikeinheiten sind ihren Vorgängern hinsichtlich der Fähigkeiten wie auch der Leistung ernorm überlegen und genügen zumeist alltäglichen Ansprüchen.
Schon die iGPU eines Atom- oder E1-Prozessors steuert ein internes oder externes Display mit bis zu 2.560 x 1.600 Pixeln an und beschleunigt 1080p-H.264-Videos in Hardware, etwa auf Youtube oder per Streaming von beispielsweise Netflix. Eine Ausnahme stellen einige Atom-Modelle für Smartphones und Tablets dar, diese sind auf 1.920 x 1.080 oder gar 1.280 x 800 Pixel begrenzt.Display-Auflösungen oberhalb von 1600p erfordern einen AMD-Prozessor der A-Reihe oder einen von Intels Core-Chips. Welche Pixelmenge jeweils unterstützt wird, zeigt der Quick Reference Guide.Die Core M beispielsweise unterstützt intern (Embedded-Displayport) wie extern bis zu 3.840 x 2.160 Pixel bei 60 Hz (Displayport). Ein Core i3/i5/i7-4000 mit U-Suffix schafft das nur bei 30 Hz. Bei AMD unterstützen bereits die günstigen Beema-Chips Ultra-HD bei 60 Hz.Rein von der Geschwindigkeit her sind AMDs iGPUs bei ähnlichem Preis überlegen, insbesondere wenn OpenGL oder OpenCL als Schnittstelle verwendet werden. Zumindest die schnellsten integrierten Grafikeinheiten liefern mehr Leistung als viele Low-End-Modelle.
Daher lohnt sich eine zusätzliche dedizierte Grafikeinheit nur dann, wenn diese eine deutlich höhere Geschwindigkeit als eine vorhandene im Prozessor integrierte GPU bietet.
Die R7-Radeon eines FX-7600P etwa ist ein bisschen flotter als eine Geforce GT 740M oder GT 825M sowie eine Radeon HD 8730M oder R7 M260X. Spielern oder Anwendern, die viel Leistung für die Bild- oder Videobearbeitung benötigen, raten wir zu Modellen ab einer Geforce GTX 860M oder Radeon HD 8870M (wichtig: die GDDR5-Version) oder R9 M270X.Im professionellen Bereich gibt es mobile Workstations mit Firepro- oder Quadro-Grafikeinheiten, die verglichen mit Radeon- und Geforce-Modellen einige Zusatzfunktionen, mehr Videospeicher sowie eine höhere DP-Leistung bieten (doppelte Genauigkeit, FP64).Workstations und Business-Geräte erhalten seitens der Hersteller meist eine bessere Treiber-Unterstützung, da längst nicht alle Grafikeinheiten mit den gewöhnlichen Catalyst- oder Geforce-Treibern zusammenarbeiten, sondern einige nur proprietäre Hersteller-Software akzeptieren.
Ohne ausreichend RAM reagiert ein Notebook auf Eingaben quälend langsam, da Daten auf den Massenspeicher - beispielsweise eine Festplatte - ausgelagert werden. Selbst sehr günstige Geräte für unter 250 Euro sind daher mit 2 GByte Arbeitsspeicher ausgestattet. Diese Menge genügt, um Windows 7 oder 8.1 flüssig zu nutzen, sofern nicht viele Programme zugleich geöffnet sind.Bereits mit einem Browser, einem Messenger, einem E-Mail-Client, einem Antiviren-Programm und mehreren PDF-Dokumenten erreicht der Speicherbedarf des kompletten Systems schnell 3 GByte oder überschreitet diese. Wir raten daher für ein Arbeitsgerät zu einem Minimum von 4 GByte Arbeitsspeicher, da ansonsten zu viele Daten ausgelagert werden müssen.
Sofern das Notebook auch zur (gelegentlichen) Bild- oder Videobearbeitung verwendet werden soll, empfehlen wir 8 GByte Arbeitsspeicher. Selbst bei einem Ultrabook mit vergleichsweise langsamem Prozessor und schwacher Grafikeinheit beschleunigt der verdoppelte RAM die Arbeitsgeschwindigkeit des Gerätes deutlich. Wichtig: Mehr als 4 GByte lohnen sich nur bei einem 64-Bit-Betriebssystem.
Einige Notebooks, vorrangig Gaming- oder Business-Systeme, ermöglichen durch eine Wartungsklappe den Zugriff auf die Speicherbänke. In diesem Fall ist das Gerät aufrüstbar - beispielsweise wenn der Hersteller das Notebook mit 4 statt 8 GByte RAM anbietet.In praktisch allen Notebooks ist ein TN- oder ein IPS-Panel verbaut (IGZO hingegen ist ein Transistormaterial). Ein Twisted Nematic ist günstiger und steckt meist in niedrigpreisigen Geräten.Da TN-Panels häufig schneller schalten als Displays mit IPS-Technik, werden sie vereinzelt auch in Gaming-Systemen verwendet. Zu den Vorteilen von In-Plane Switching zählen die kaum vorhandene Blickwinkelabhängigkeit, bei der Farbdarstellung und Kontraste wenig invertieren.Zwar benötigen IPS-Panels tendenziell mehr Energie als TN-Panels und nicht alle Twisted Nematics sind schlecht. Dennoch raten wir dazu, ein Notebook mit IPS-Panel zu kaufen, da die Vorteile klar überwiegen. Die meisten Hersteller bieten hochpreisige Geräte ohnehin einzig mit einem IPS-Panel an, alternative TN-Displays sind selten.
Allerdings erreichen nur die wenigsten IPS-Panels in mobilen Workstations ansatzweise die für Bildbearbeitung wichtige Prozentabdeckung von Farbräumen wie sRGB oder Adobe RGB. Viel häufiger werden im Handel Geräte mit falscher Farbdarstellung angeboten: Dunklere Töne saufen in Schwarz ab und die Darstellung heller Farben erfolgt mit überhöhtem Kontrast. Wir empfehlen, das Display des neuen Notebooks selbst oder von einem Bekannten kalibrieren zu lassen.
Wer oft unterwegs ist und an Orten mit starken Lichtquellen wie Deckenbeleuchtung oder direkter Sonneneinstrahlung arbeitet, sollte auf die maximale Display-Helligkeit achten. Je stärker die Hintergrundbeleuchtung, desto heller und besser lesbar wird der Display-Inhalt, die Leistungsaufnahme des Displays aber steigt. Unseren Erfahrungen nach sollte die maximale durchschnittliche Helligkeit mindestens 300 cd/m² betragen.Dieser Wert ist dann besonders wichtig, wenn das Display nicht matt, sondern ein Glare- oder Glossy-Display ist. Bei solchen Bildschirmen wird Umgebungslicht mehr reflektiert denn gestreut. Lampen oder die Sonne spiegeln sich im Display und erschweren dessen Lesbarkeit teils enorm. Je höher die Helligkeit, desto weniger fallen die Reflexionen auf.Insbesondere bei Notebooks, bei denen die integrierte Grafikeinheit für Bild- oder Videobearbeitung oder Spiele verwendet werden soll, ist schneller Speicher wichtig. AMD etwa spezifiziert DDR3-2133 für die größten Kaveri-Modelle, im Handel sind aber viele Geräte mit langsamerem DDR3-1600- oder DDR3-1333-Speicher ausgerüstet.