Der Anwender kann also sofort loslegen und über einen beliebigen Dateimanager Dateien transferieren. Sinnvoller ist aber zunächst ein Blick auf das System über den Webserver. Dort gibt sich das QGenie-Betriebssystem als Version 3.1.0-A08 zu erkennen. Wir aktualisieren diese mit der rund 11 MByte großen Version A16, die ein paar Fehler beseitigt. Das Update ist inklusive Neustart nach etwa 3 Minuten vollendet. Nach ein paar wenigen Einstellungen ist die Konfiguration abgeschlossen. Änderungen sind fast immer mit einem Neustart verbunden. Ein Wechsel des Zugangspassworts für das Webinterface oder auch für das WLAN sorgt automatisch für einen Neustart.Ein kurzer Scan mit der iOS-App Fing ergab ein paar seltsame Ports. Vor allem der Port 8081 erstaunte uns. Er wird vom allgemeinen Webinterface verwendet, nämlich dann, wenn sich der Anwender über den Browser die Dateien anschauen möchte. Schreiben geht freilich nicht.Was uns jedoch wunderte, war die Möglichkeit, auf den Webserver auf Port 8081 zuzugreifen, ohne dass wir uns anmelden mussten. Im Dateimanager gibt es diese Möglichkeit nicht. Der Hintergrund ist leicht erklärbar. Qnap bietet einen Gast-Zugang an, der eben genau das ermöglicht: die Ansicht der Dateien ohne Zugangsdaten. Leider lässt er sich nicht deaktivieren. Obendrein ist das noch ein Problem, wenn der Anwender Qnaps QGenie als Access-Point, etwa in einem Hotel-Netzwerk, verwendet. Das bietet sich häufiger an, denn Hotels, in denen nur ein Kabel zur Verfügung steht, gibt es noch immer, und hier kann Qnaps Gerät schnell einen WLAN-Zugang im Zimmer schaffen.
Dann kommt die WAN-IP-Adresse zum Einsatz. Sie ist dann die per DHCP zugeteilte IP-Adresse des lokalen Netzwerks. Allerdings ist das Gerät komplett über diese WAN-IP-Adresse erreichbar und nur die dahinter liegenden WLAN-Geräte sind nicht sichtbar. Mit anderen Worten: Solange unser beispielhaftes Hotel-Netzwerk kein aktives Client Isolation betreibt, kann jeder aus dem entfernten Netzwerk auf die Daten zugreifen, wenn auch nur lesend. Zugriffe auf den Webserver müsste der Anwender unserer Meinung nach selektiv erlauben dürfen. Außerdem sollte der Gastzugang abschaltbar sein. So ist das Gerät leider nur etwas für Anwender, die sich der Gefahren bewusst sind.Wir haben Qnap über die Problematik informiert, das zeitnah reagierte. Für die nächste Softwareversion verspricht Qnap einen abschaltbaren Gast-Account, der dann zugleich auch den Samba-Server des QG-103N mit deaktiviert. Der Gast-Zugang soll in Zukunft als Standard deaktiviert sein. Zudem gab Qnap bekannt, dass ein FTP-Zugang ebenfalls in Planung sei, dieser werde allerdings erst implementiert, wenn die Gast-Problematik behoben ist.
Wer will, kann mit dem QG-103N auch direkte Internetverbindungen herstellen. So bietet die Oberfläche etwa Zugangsdaten für die PPPoE-Einwahl an. Ausprobiert haben wir iOS- (iPhone 5S) und Android-Tethering (Xperia T). USB-Tethering funktioniert bei uns jedoch nur mit dem Xperia T und etwas Geduld. Nachdem das Webinterface eine erfolgreiche Verbindung gemeldet hat, dauerte es noch eine halbe Minute, bis ein Notebook über das QGenie und das Xperia T eine Außenverbindung herstellen kann. Mit einem iPhone 5S und iOS 7.1.2 klappt das Tethering hingegen nicht. Das Webinterface meldet Verbindungsversuche, scheitert dann aber irgendwann und erkennt das Telefon anschließend auch nicht mehr. Testweise haben wir auch ein iPhone 5 mit iOS 8 in der Preview angeschlossen, was ebenfalls nicht funktionierte.
So ein mobiles NAS-System ist nicht unbedingt ein Gerät, das sich der Anwender wegen der Geschwindigkeit kauft. Allein schon der Umstand, dass Daten per WLAN übertragen werden können, macht entsprechende Aktionen zu einem Geduldsspiel. Wir haben trotzdem die Datenraten kurz angetestet. Per WLAN ist das Gerät erwartungsgemäß extrem langsam. Bestenfalls zeigt uns der Total Commander 2,7 MByte pro Sekunden an. In der Regel pendelt der Datentransfer um die 2 MByte/s. Dabei darf allerdings unsere Umgebung nicht vergessen werden. Unser Netzwerk ist weitestgehend auf dem 5-GHz-Band angesiedelt. Und dank der Gebäudekonstruktion sehen wir von Nachbarn nur wenige 2,4-GHz-WLAN-APs, die den Kanal 11 ebenfalls nutzen. In der Praxis dürften die Datenraten nochmals wegen überfüllten WLAN-Bands sinken.
Ein ebenfalls kompakt verbaubares 1x1-WLAN nach 802.11ac würde bessere Datenraten ermöglichen. Allerdings ist 802.11ac bei Kleingeräten noch sehr selten. 3x3-WLAN dürfte bei der Größe des QGenies nicht möglich sein. Wir sehen das für den typischen Praxiseinsatz von kurzen Datenbewegungen nicht als Nachteil. Wer ohnehin nur Daten streamt, der braucht sich um das 150-MBit-WLAN wenig Sorgen machen. Was abgespielt werden kann, bestimmt übrigens nicht das NAS-System, sondern der Client, da ein Umkodieren von Inhalten nicht möglich ist. Zudem ist das Gerät auch kein DLNA- oder etwa iTunes-Server. Große NAS-Systeme bieten dies. Als App für mobile Betriebssysteme bietet Qnap QFile an, die ein Dateimanager mit Videoplayer ist.
Für große Transfers empfiehlt sich eigentlich die Ethernet-Schnittstelle. Die beherrscht jedoch nur Fast Ethernet. Bei 100 MBit/s ist also Schluss. Zudem können wir nur den http-Download testen. Auf CIFS-Anfragen reagiert das System am WAN-Port nicht, obwohl der http-Server sehr wohl und ohne Authentifizierung Downloads erreicht. Der Port ist hier geschlossen - auch für Anwender mit Zugangsdaten. Immerhin erreichen wir hier Datenraten zwischen 9,5 und 10 MByte/s beim Herunterladen vom Webserver. Das ist deutlich schneller als die WLAN-Verbindung. Die QFile-App funktioniert übrigens auch über den WAN-Port, sofern Zugangsdaten eingegeben wurden.Richtig schnell ist erst eine USB-3.0-Verbindung. Hier meldet das Betriebssystem eine native externe Festplatte. Eine eingesteckte SD-Karte wird ebenfalls als separater Datenträger im System angemeldet. Die interne SSD lässt sich an einem Lenovo X1 Carbon (Ivy Bridge) mit rund 95 MByte/s beschreiben und 220 MByte/s auslesen. Dabei verwenden wir eine 1 GByte große Datei. Es sind also sequentielle Werte. Per USB 2.0 verhält sich Qnaps QGenie erstaunlich schlecht. Hier erreichen wir schreibend nur 20 MByte/s und lesend 28 MByte/s. Per USB 2.0 sollte eigentlich mehr möglich sein, vor allem beim Schreiben.
Durch den eingebauten Akku versorgt das Qgenie nicht nur sich selbst, sondern im Bedarfsfall auch externe Geräte wie etwa Smartphones. Dabei verletzt das Qgenie anscheinend den USB-2.0-Standard. Wir konnten nämlich auch ein iPad Air aufladen, was mit einem Standard-konformen USB-Anschluss bei aktivem Display nicht geht. Die Standardverletzung ist positiv zu bewerten. Letztendlich hält sich ohnehin kaum ein Hersteller an die USB-2.0-Vorgaben oder setzt den existierenden Battery-Charge- oder alternativ den Power-Delivery-Standard um. Und dass der Anwender mit dem QGenie auch stromhungrige Geräte wie Tablets aufladen kann, macht das Gerät im Einsatz flexibler.Für den Test haben wir ein iPhone 5 mit nur noch 30 Prozent Laufzeit an dem Gerät aufgeladen. Es gelingt uns, das Smartphone komplett aufzuladen und trotzdem für 2,5 Stunden das QGenie passiv zu nutzen, um darüber zu surfen oder hie und da Dateien zu transferieren. Als Ladestation sollte das QGenie tendenziell nur im Notfall verwendet werden. Wer will, kann über den Schiebeschalter das QGenie auch nur als Akku verwenden. Das Betriebssystem bleibt dann ausgeschaltet, was Energie spart. Unter 15 Prozent Restkapazität informiert übrigens eine rote LED am QGenie über den geringen Energiestand.
Das QGenie QG-103N wird beim Laden von Geräten handwarm. Damit dürfte das Gerät auch bei hohen Außentemperaturen noch gut andere Geräte versorgen können. Sonst ist uns eine erhöhte Temperatur beim Einsatz nicht aufgefallen.Qnaps QGenie ist bereits im Handel verfügbar. Es gibt derzeit ausschließlich eine Version mit 32 GByte Speicherkapazität. Dafür verlangt der Hersteller offiziell 125 Euro. Interessanterweise liegt der Straßenpreis überwiegend deutlich darüber. Einige Händler verlangen sogar 150 Euro.Vor allem die Kapazität des QGenie QG-103N macht das an sich gute Konzept zunichte. WLAN-Festplatten und auch Flash-basierte USB-Sticks gibt es längst mit höheren Kapazitäten und zu einem geringeren Preis. Sandisks Connect-Serie kostet mit 64 GByte um die 100 Euro, bietet allerdings natürlich nicht den Funktionsumfang des QGenie. So weit weg ist die WLAN-SSD von Sandisk allerdings auch nicht. Wer nur Dateien mit mehreren Geräten teilen will, dem reicht der klassische WLAN-Datenträger. Dass es seitens Qnap keine Option mit höherer Kapazität gibt, ist für uns unverständlich in Anbetracht der Konkurrenz durch simple WLAN-Datenträger.
Mit 32 GByte Kapazität wird schon das Backup einer 32-GByte-SD-Karte schwierig, und gerade Fotografen möchte Qnap mit dem System ansprechen. Es reichen aber schon ein paar wenige Dateien, und schon lässt sich eine 32-GByte-SSD nicht mehr wegsichern.Der Funktionsumfang des Hosentaschen-NAS gefällt uns hingegen. Als Mini-Router ist das Gerät gut geeignet. Der Akku ist großzügig dimensioniert für den Einsatzzweck und die Handhabung von Daten ist angenehm einfach - zu einfach allerdings, wenn man den nicht abschaltbaren Gast-Account berücksichtigt. Zum Glück hat Qnap schnell auf die von uns gemeldete Problematik reagiert und plant Verbesserungen in dem Bereich.Die positiven Punkte reichen jedoch nicht. Nur wer sich absolut sicher ist, dass ihm 32 GByte auch in Zukunft reichen werden, oder wer alternativ einen Datenträger dauerhaft im Gerät lassen will, sollte zu Qnaps QGenie greifen. Es bietet sich durchaus an, eine SD-Karte im Gerät zu lassen oder einen der USB-Sticks zu verwenden, die besonders klein sind. Alle anderen Anwender sollten lieber darauf warten, dass Qnap sich doch noch entscheidet, auch größere Kapazitäten anzubieten.
Mit Ralph Lauren zeigt ein klassischer Markenhersteller aus der Bekleidungsbranche ein Smart-T-Shirt, das biometrische Daten beim Sport erfassen kann. Das helle Hemdchen ist ab sofort auch in Deutschland vorbestellbar.
Unter dem Namen "Polo Tech" stellt der US-Bekleidungshersteller Ralph Lauren ein für den Sport gedachtes T-Shirt vor, das Daten wie Puls, Atemfrequenz und -tiefe sowie die Anzahl der Schritte erfassen können soll. Dazu sind biometrische Silberfasern direkt in den Stoff des Leibchens eingewebt. Das sitzt besonders eng, um möglichst viele Signale vom Rumpf des Sportlers erfassen zu können. Die Technologie stammt von einem kanadischen Unternehmen namens OM Signal.
Das Polo Tech soll die Signale per Bluetooth 4.0 an eine für iOS erhältliche App von Ralph Lauren übertragen. Der Sender und der Akku befinden sich zusammen in einem kleinen Zusatz am Hemd, das Ganze soll mit einer Ladung rund 30 Stunden lang funktionieren.