Auf beiden Seiten befindet sich ein Lautsprecher, so dass das Surface Stereoton ausgeben kann. Ein iPad 3 klingt mit seinem Mono-Lautsprecher deutlich besser und ist lauter. Im Vergleich zum Vivo Tab RT ist das Surface zwar lauter, klingt aber weniger voll, obwohl das Gehäuse deutlich größer ist und somit mehr Platz für Lautsprecher bieten sollte.Bei einem Surface-Modell mit nur 32 GByte Flash-Speicher bleiben leider nur 14 GByte für den Nutzer übrig. Ein Teil der GByte geht durch die 1.024er Umrechnung verloren und 4 GByte braucht allein schon die Wiederherstellungspartition. Auf Laufwerk C sind zudem rund 14 GByte durch das System belegt, und zwei weitere Partitionen machen noch einmal 400 MByte unbenutzbar. Es wird aber auch ein Modell mit 64 GByte angeboten.Wie schon in unserem Test des Vivo Tab RT von Asus geschildert, ist es vor diesem Hintergrund wenig sinnvoll, ein Windows-RT-Tablet mit nur 32 GByte Speicherplatz zu kaufen. 64 GByte sollten es mindestens sein, wenn der Anwender ein paar Videos und Musik mitnehmen will.
Alle Ports sind mit diesen kleinen Deckeln gesichert, die sich nicht ganz fingernagelfreundlich öffnen lassen. Immerhin sind sie mit einem kleinen und recht robusten Gummiband gesichert und können so nicht leicht verloren gehen. Während der oben - und nicht seitlich - angebrachte USB-Port auf den ersten Blick merkwürdig wirkt, hat er doch einen Vorteil: Das Tablet kann auch mit angestecktem Zubehör noch so aufgestellt werden, dass alle Bedienungselemente leicht zugänglich sind.An beiden Seiten des Displays befinden sich Lautsprecher. Dadurch wird ein gutes Stereopanorama vermittelt. Sie entwickeln zwar nur eine geringe Lautstärke, diese reicht aber zum Videogucken für eine Person in ruhiger Umgebung voll aus. Im Gegensatz zu vielen anderen mobilen Geräten verzerren die Lautsprecher auch bei voller Lautstärke nicht.
Ein echtes Manko ist die runde Minibuchse für das Netzteil, die an der Unterkante des Smart PC angebracht ist. Das liegt nicht nur daran, dass sich das Tablet nicht über seinen USB-Port aufladen lässt. Schon, wenn das Gerät auf einem nur einen Zentimeter dicken Gegenstand hinten aufliegt - was die Bedienung auf einem Schreibtisch erleichtert -, stützt es sich auf den Stecker des Ladegeräts. Wackelkontakte und ausgebrochene Buchsen sind so programmiert.Nach dem ersten Einschalten ist das Ativ-Tablet nach rund 15 Minuten eingerichtet. Die meiste Zeit benötigt das System zum Einrichten der Apps, was schon auf eine langsame SSD hindeutet. Weitere Tests zeigen noch, dass der Massenspeicher eine Schwachstelle des Geräts ist.Die Windows Store Apps der früher Metro genannte Oberfläche laufen nach der Einrichtung erstaunlich schnell. Dass nur 2 GByte RAM im Gerät stecken und der Atom einer der langsamsten x86-Prozessoren ist, fällt kaum auf. Das Surfen auch auf mit viel Flash gestalteten Webseiten läuft flüssig, und auch Youtube-Videos in 1080p kommen nicht ins Stocken. Intel hat damit eine Schwäche des Atom durch den Grafikkern PowerVR SGX 545 und bessere Treiber endlich behoben.
Dieser gute Eindruck relativiert sich jedoch, wenn der Nutzer zum Desktop wechselt und klassische Windows-Anwendungen nutzt. Dann reagiert die Kombination aus langsamer SSD und schwacher CPU so träge, wie man es von einfachsten Netbooks gewohnt ist. Ein Beispiel: Allein das Starten der Installation von 3DMark06, bei dem ein 500 MByte großes Paket dekomprimiert werden muss, dauert mehr als eine Minute. Da bei Windows 8 auch die Anzeige für das Starten von Desktopprogrammen im Touch-Betrieb fehlt, kann der unbedarfte Anwender sogar meinen, die Installation wäre gar nicht angestoßen worden.Dabei hat Samsung alle üblichen Bremsen von Windows schon gelöst, nicht immer zum Vorteil des Nutzers. So ist zum Beispiel der Computerschutz deaktiviert, im Auslieferungszustand werden also Änderungen wie durch neue Treiber nicht in Wiederherstellungspunkten gespeichert. Für die neue Versionskontrolle von Anwenderdateien gilt das Gleiche. Beide Funktionen sollten Nutzer für den produktiven Einsatz wieder einschalten, wir haben für den Test den Werkszustand beibehalten.
Vor einer Nutzung im Alltag hat der Käufer des Samsung-Tablets ohnehin noch einige Updates vorzunehmen, alleine fünf für Windows 8 selbst hat unser Gerät gefunden. Insbesondere, dass das "Critical Update" - eine Art Mini-Service-Pack - für Windows 8 nicht installiert war, verwundert uns. Diese Aktualisierung stellte Microsoft bereits Anfang Oktober 2012 bereit. Auch Samsungs eigenes Updateprogramm namens "SW Update" fand einen neuen WLAN-Treiber für das Broadcom-Modul und der Windows Store noch 31 Updates für die vorinstallierten Apps.Da der Atom Z2760 ohnehin nur 2 GByte Speicher verwalten kann und nicht 64-Bit-fähig ist, hat Samsung eine 32-Bit-Version von Windows 8 installiert. Das spart auf der SSD und auch im Hautspeicher zudem etwas Platz. Dennoch bleiben nur rund 32 GByte der 64 GByte großen SSD übrig.
Das liegt nicht nur an den großen Windows-Programmen, sondern auch an den gleich vier Partitionen. Eine dient mit 300 MByte für die UEFI-Daten, 6 GByte benötigt das Recovery-Image, und nochmals knapp 500 MByte benötigt eine Samsung-eigene Wiederherstellungspartition. Der Speicherplatz ist also knapp, und das, obwohl Samsung noch nicht einmal ein Office-Paket vorinstalliert hat. Zwar findet sich auf der Taskleiste des Desktops angedockt ein Office-Symbol, es führt aber nur zum Download einer Testversion von Office 2010. Der Käufer erhält mit dem Smart PC also ab Werk weniger Softwarefunktionalität als bei RT-Geräten, bei denen deren Office-Version bereits vorinstalliert ist.Für 699 Euro ein 11,6 Zoll großes Display mit nur 1.366 x 768 Pixeln anzubieten, ist angesichts der Preise anderer Tablets und Notebooks recht mutig. Dass die Auflösung für ein Gerät mit kurzem Betrachtungsabstand zu klein ist, zeigt sich schon bei den Windows-Store-Apps: Schriften erscheinen unscharf und ausgefranst. Auf dem klassischen Desktop ist das ganz anders, weil hier andere Schriftarten verwendet werden.
Tatsächlich sorgt die kleine Auflösung dafür, dass sich in Grenzen auch Desktopprogramme mit den Fingern sinnvoll bedienen lassen. Die Schaltflächen des Explorers etwa sind so groß, dass sie sich noch gut treffen lassen. Erst recht ist das der Fall, wenn der unten rechts im Gerät versteckte Stift genutzt wird. Der ist zwar nur 10,4 Zentimeter lang, aber so dick wie ein Bleistift und damit recht handlich.Samsung hat für den Stylus einen Digitizer von Wacom verbaut, zudem hat der Stift eine Taste. Durch diese Ausstattung sind alle von Stift-Tablets gewohnten Funktionen wie das Schweben oder der Klick ohne Displayberührung verfügbar. Das klappt bei beiden Benutzeroberflächen.Leider ist jedoch mit dem Notizprogramm Mini S Note nur eine einzige Anwendung vorinstalliert, die wirklich auf den Stift ausgerichtet ist. Mit dem Programm lassen sich zwar Notizen schnell erstellen, es bietet jedoch weder einen Vollbildmodus noch Handschrifterkennung. Das ist gerade wegen Samsungs Erfahrungen mit den Note-Geräten als Tablet oder Smartphone unverständlich. Das Windows Journal, das Handschrifterkennung beherrscht, ist jedoch vorinstalliert und somit Mini S Note vorzuziehen.
Das Display erreicht nach Angaben des Herstellers eine Helligkeit von 400 Candela, Angaben zur Technik gibt es nicht - wir tippen auf ein PVA-Panel, für IPS sind die Farben zu blass. Im direkten Vergleich mit einem Super-IPS-Panel wie bei Asus' RT-Tablet und den Android-Transformern vom selben Hersteller fällt der Unterschied deutlich auf. Die Helligkeit des Ativ-Tablets reicht aber aus, um auch im direkten Sonnenlicht Spiegelungen zu überstrahlen.Der Touchscreen erkennt fünf Finger zuverlässig und reagiert recht schnell. Alle Gesten für das das neue UI wie das Scrollen mit zwei Fingern und das Wischen vom Bildschirmrand zum Darstellen der Charms funktionieren so, wie sie sollen.
Das gilt in Grenzen auch für den HDMI-Ausgang. Er kann beispielsweise für die Verbindung zu Fernsehern für den Filmabend bei Freunden genutzt werden. Die gemessenen gut sechs Stunden Laufzeit reichen dafür aus. Ärgerlich ist aber, dass auf zwei getesteten Fernsehern von Toshiba und LG eine pixelgenaue Darstellung, also ohne Overscan-Skalierung, nicht möglich war. Mit anderen PCs beherrschen diese Fernseher das.Zudem bieten die Intel-Treiber die 720p-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln nicht an, dafür aber die noch mehr Skalierung erfordernde HD-ready-Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln. Damit ist zwar die Dual-Screen-Darstellung mit dem Tablet - etwa für Präsentation über einen Projektor - gut möglich, bei Videos leidet aber die Bildqualität, weil weder Material in 720p noch Full-HD skalierungsfrei dargestellt werden kann.
Ein vollwertiger USB-2.0-Port an einem Tablet ist eine feine Sache und nicht selbstverständlich. Zwar funktioniert die Schnittstelle am Smart PC wie erwartet und kann auch 2,5-Zoll-Festplatten mit Strom versorgen, der Port ist jedoch ungewohnt langsam. Sowohl bei USB-Sticks als auch bei Festplatten, die an anderen PCs über 32 MByte/s beim Lesen und Schreiben erreichen, kommt das Ativ-Tablet nur auf 22 MByte/s. Backups des Geräts etwa dauern also rund ein Drittel länger als sie müssten.Während das noch zu verschmerzen ist, ist die von Samsung verbaute SSD ein ständiges Ärgernis bei allen Aktionen mit dem Smart PC. Sie kommt nur auf rund 82 MByte/s beim Lesen und 32 MByte/s beim Schreiben - das sind Werte, die selbst billige Netbooks heute überbieten. Auch jede aktuelle 2,5-Zoll-Festplatte ist schneller. Beim Schreiben von 4K-Blöcken sind nur noch 1,6 MByte/s machbar, was beispielsweise das Arbeiten mit Archiven voller kleiner Dateien zum Geduldsspiel macht.
Samsung ist an dieser lahmen SSD nicht alleine schuld, denn der Atom Z2760 unterstützt, anders als seine Netbook-Versionen, keine SATA-Ports. Sie fielen dem sparsamen SoC-Design als einzelner Chip zum Opfer. Frühere Atom-Plattformen hatten noch einen Chipsatz aus nur einem zusätzlichen Baustein, der SATA und USB zur Verfügung stellt.Statt der SATA-Schnittstelle gibt es beim Z2760 nur zwei Ports für eMMCs, eine Embedded-Variante der MMC-Karten. Diese Speichermedien sind zwar mit nur 1,8 Volt und im BGA-Gehäuse recht platz- und stromsparend, aber eben auch langsam. Vorgesehen waren sie vor allem für die Verwendung in Smartphones oder Embedded-Geräten wie Industriesteuerungen, aber nicht für Windows-PCs. Darunter leidet das Ativ-Tablet erheblich. Es bleibt nur zu hoffen, dass Samsung, selbst größter Flash-Hersteller der Welt, für künftige Atom-Tablets schnellere Speichermedien entwickelt. Denkbar wäre auch ein Raid-0, das beide eMMC-Ports des Atom nutzt, was dann aber auf Kosten der Datensicherheit geht.
- (cliquez ici pour suivre le lien)
- (cliquez ici pour suivre le lien)
- (cliquez ici pour suivre le lien)