Das Bedienkonzept hat sich RIM von HPs WebOS abgeschaut. Der Rand wird für Ein-Finger-Gesten genutzt, die in den Touchscreen führen. Auf diese Weise wird zum Beispiel das Playbook aus dem Ruhezustand geweckt. Versehentlich könnte sich das Gerät also in der Tasche von alleine einschalten. Auch beim traditionellen Einschalten über den Power-Knopf ist das Playbook direkt betriebsbereit - es kommt kein Sperrbildschirm.Ein weiterer Wisch von unten nach oben öffnet die Programmübersicht. In der Mitte werden die aktiven Anwendungen angezeigt, zwischen denen Nutzer auch im Vollbildmodus jederzeit mit einem Wisch vom rechten oder linken Rand aus wechseln können. Leider ist dieser Vorgang unnötig aufwendig animiert. Damit hat RIM den Gestenbereich von WebOS-Smartphones angepasst in die Tablet-Welt gebracht, was HP mit dem Touchpad nicht gelungen ist. Um Programme zu schließen, werden sie mit einem Finger nach oben aus dem Bild geschubst.Im Test funktionierte das Multitasking einwandfrei: Das vorinstallierte Rennspiel Need for Speed Underground lief aktiv im kleinen Fenster weiter, während gleichzeitig ein 1080p-Video im Mediaplayer startete. Das Playbook stottert nicht einmal, wenn zusätzlich noch ein Word-Dokument geöffnet wird.
Einen Dock-Anschluss für externes Zubehör bietet das Gerät ebenfalls. Wenn das Schreibtischzubehör nicht in Reichweite ist, müssen Anwender die Softwaretastatur benutzen. Die Bildschirmtastatur reagiert sehr schnell. Trotz des viel kleineren Displays im 16:9-Format können wir darauf genauso gut tippen wie auf jeder größeren Tastatur in 10-Zoll-Tablets. Umlaute erscheinen beim längeren Drücken auf den passenden Vokal - eigene Umlauttasten fehlen. Für Nummerneingaben muss ebenfalls umgeschaltet werden. Im Querformat lassen sich mit den Daumen gerade so alle Buchstaben erreichen, komfortabel ist das aber nicht.Eine Wischgeste vom oberen Rand nach unten in den Touchscreen öffnet die Systemeinstellungen. In der oberen rechten Ecke zeigt das Playbook den Akkuladestand sowie einen Regler für die Helligkeit des Bildschirms. Eine automatische Helligkeitseinstellung bietet das Playbook nicht.
Beim Display setzt Samsung auf PLS-Technik und einen kapazitiven Touchscreen. Genauso wie beim Galaxy Tab 10.1V, bei dem die Technik erstmals im großen Stil zum Einsatz kam. Später soll es auch Monitore mit PLS-Paneln geben.Die PLS-Technik bietet gegenüber IPS-Paneln weder große Vor- noch Nachteile im normalen Betrieb. Samsungs Panel ist schön hell und bietet knallige Farben. Nur bei flachen Einblickwinkeln ist es vernachlässigbar dunkler als beispielsweise ein iPad 2 mit IPS-Panel.
In der Redaktion konnten wir uns nicht einigen, welches Display besser wirkt. Subjektiv störten sich einige an dem recht kühlen Bild des Galaxy Tabs. Gefallen haben dafür einigen die deutlich stark wirkenden Farben. Sie sind aber nicht so überbetont wie bei einigen Amoled-Displays. Insgesamt sollte die PLS-Technik nicht überbewertet werden, die Darstellung ist doch eine Frage des Geschmacks. Wenn Galaxy Tab und iPad nicht nebeneinander liegen, fallen die Unterschiede nur einem geschulten Auge auf.Die Helligkeit des Displays kann automatisch an das Umgebungslicht angepasst werden. Dabei bietet das Galaxy Tab eine Grundeinstellung der Helligkeit im Automatikbetrieb. Wie bei vielen anderen Android-Geräten lässt sich die Grundhelligkeit leider nicht nachträglich manipulieren. Das Galaxy Tab gehört aber zu den Tablets, bei denen dieses Manko kaum stört.
Samsung hat es geschafft, das 10-Zoll-Tablet mit nur 566 Gramm Gewicht zu konstruieren. Rund 40 Gramm weniger als Apples iPad 2 oder das Galaxy Tab 10.1V mit vergleichbarer Ausstattung.Samsungs Tablet ist funktechnisch wie das iPad 2 3G ausgestattet. WLAN gibt es auf zwei Bändern (802.11a/b/g/n), ein 3G-Modem (HSPA+ auf vier Bändern) ist dabei und auch Bluetooth 3.0 besitzt das Tablet. Alle Funkeinheiten lassen sich per Offlinemodus schnell abschalten. Das gezielte Einschalten von Bluetooth oder WLAN im Offlinemodus ist auch möglich, so dass bei deaktiviertem Mobilfunk auch Bluetooth und WLAN getrennt voneinander zugeschaltet werden können. Der Prozessor ist ein Dual-Core Tegra 2 (1 GHz) mit internem Grafikkern, dem 1 GByte RAM zur Seite steht. Die Speicherkapazität liegt bei 16 oder 32 GByte. Später soll noch ein 64-GByte-Modell erscheinen. Unser Testmuster hat 16 GByte. Weitere technische Daten gibt es im Datenblatt.Der SIM-Kartenschacht ist eine ziemlich fummelige Angelegenheit. Wer zu kurze Fingernägel hat, bekommt eine SIM-Karte eventuell nicht vernünftig hereingedrückt. Zum Glück werden die meisten Anwender die Karte nicht allzu häufig wechseln. Die SIM-Karte ist hinter einer Klappe gut geschützt.
Im Playbook steckt ein ARM-Prozessor von Texas Instruments mit zwei Kernen, die mit 1 GHz getaktet sind. Hinzu kommen 1 GByte Arbeitsspeicher und ein SGX540-Grafikchip von PowerVR. Momentan gibt es das Playbook mit 16, 32 und 64 GByte internem Speicher. Es kostet zwischen 500 und 700 Euro.Eine auf den Nutzer gerichtete 3-Megapixel-Kamera wird für Videotelefonie genutzt. Nach außen ist eine Kamera mit 5 Megapixeln gerichtet. Sie hat keinen LED-Blitz und ist daher nur für Schnappschüsse im Hellen gedacht. Videos werden in einer Auflösung von 1080p aufgezeichnet. Über die Qualität der Aufnahmen von anderen Tablets kommt auch das Playbook nicht hinaus.
Die automatische Ausrichtung des Bildschirms erfolgt zuverlässig, aber mit leichter Verzögerung. Das 11 Millimeter hohe und 430 Gramm schwere Tablet hat einen 7 Zoll großen kapazitiven Touchscreen mit einer Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln. Das Display spiegelt sehr stark und bei direkter Sonneneinstrahlung sind Texte trotz der hohen Helligkeit nur schwer zu lesen. Den Bildschirm umgibt ein zwei Zentimeter breiter schwarzer Gehäuserand.
Zur Verbindung mit dem Internet ist unser Testgerät auf WLAN beschränkt, es unterstützt sowohl 2,4 als auch 5 GHz. Eine 3G-Version des Playbook soll kommen, wann, hat der Hersteller aber noch nicht verraten.Für mobiles Internet verbindet sich das Tablet über Bluetooth mit herkömmlichen Mobiltelefonen, beispielsweise einem E55 von Nokia. Nur iOS-Geräte wollten im Test ihre Internetverbindung nicht mit dem Playbook teilen. RIMs aktuelle Blackberry-Smartphones können dafür besonders elegant über die Blackberry-Bridge-Funktion verbunden werden. Sie spendet dem Playbook nicht nur die mobile Internetleitung, sondern stellt auch den Kalender, Kontakte, Notizen und Dateien zur Verfügung.Im Test hielt die Blackberry Bridge alle Daten zuverlässig zwischen den beiden mobilen Geräten synchron. Nach der Bearbeitung eines Kalendereintrags auf dem Playbook war dieser zehn Sekunden später auch auf dem Smartphone aktualisiert. Dokumente werden in den mitgelieferten Anwendungen Documents to Go bearbeitet. Sie können vom Playbook aus auch auf dem Blackberry gesichert werden. Die hauseigenen Produkte hat RIM vorbildlich miteinander verzahnt.
Um Daten vom Computer auf das Playbook zu übertragen, muss der Nutzer eine Software installieren. Im Test funktionierte das mit Windows 7 und Mac OS X problemlos. Über Bluetooth oder Wifi kann auf den Datenspeicher des Tablets zugegriffen werden. Beeindruckt sind wir von der automatischen Dateierkennung des Geräts. Der Playbook-Mediaplayer und die Office-Anwendungen finden alle Dateien automatisch, egal in welchen Ordner wir MP3s, H.264-Videos, Word-Dokumente oder PDFs legen.Mager ist die Anschlussausstattung des Galaxy Tab 10.1. Bei einem so schlanken Gerät wundert das allerdings nicht. Entsprechende Steckplätze und Leitungen neben dem Akku, dem Display und der Hauptplatine zu verlegen, dürfte keine einfache Aufgabe sein. Hier zeigt sich ein Nachteil einer solchen Bauweise, Anschlüsse gibt es nämlich nur per Adapter, und die sind teuer. Vorweg: Zubehör konnten wir nicht testen, da es nicht zur Verfügung stand.
Das USB-/SD-Karten-Adapter-Set kostet rund 30 Euro und erlaubt das Anschließen von USB-Geräten oder SD-Karten. Das HDMI-Kabel kostet rund 40 Euro. Nicht nur preislich orientiert sich Samsung an Apples Adaptern, auch die Funktion ist praktisch dieselbe. Das normale Verbindungskabel wird am HDMI-Adapter mit angeschlossen, damit das Galaxy Tab bei der Ausgabe von Videoinhalten mit Strom versorgt werden kann. In der Regel reicht aber die Akkulaufzeit für solche Ausgaben locker aus.
Per USB angeschlossen, braucht das Android-Tablet die Unterstützung des Media Transfer Protocoll (MTP). Es gibt auch Honeycomb-Tablets, die sich als Wechseldatenträger melden. Das Galaxy Tab gehört leider nicht dazu. Die Nachteile sind vom Motorola Xoom hinlänglich bekannt. Unter Windows kann nicht jeder Dateimanager damit umgehen und es bedarf zuweilen eines Plugins. Der Windows-Explorer arbeitet aber korrekt.Mac-OS-Anwender brauchen theoretisch den Android File Transfer. Der war allerdings im Test nicht in der Lage, sich mit dem Tablet zu verbinden. Es muss also die Kies-Software von Samsung installiert werden. Diese wiederum wurde noch nicht an Lion angepasst. Linux-Nutzer müssen sich mit Udev-Beschreibungen beschäftigen. Wir haben diesen Weg allerdings nicht durchgetestet.Updates des Betriebssystems können beim Galaxy Tab 10.1 laut Samsung auch Over the Air, also beispielsweise über WLAN, eingespielt werden. Die Kies-Software ist dazu nicht notwendig, bleibt aber eine Option. Vor allem wer häufig synchronisiert und das Tablet nicht eigenständig oder über Internetdienste verwendet, wird wohl Kies installieren.
Um zusätzliche Anwendungen auf dem Playbook zu installieren, müssen Nutzer die App World, RIMs Gegenstück zum Android Market oder Apples App Store, starten. Die App World ruckelt lästigerweise beim Scrollen durch die Anwendungen. Sie ist unordentlich und mäßig kategorisiert. Nützliche Anwendungen sind ebenfalls noch Mangelware.Einen nativen Dateimanager bietet das Playbook nicht. Über die Blackberry App World gibt es nur den zweckmäßigen, kostenlosen AIR-Browser. Viele Anwendungen für das Playbook sind kostenlos, basieren auf Adobe Air und ruckeln beim Scrollen. Im Angesicht der sehr flüssigen Darstellung von nativen Playbook-Anwendungen kann es sich nur um schlechte Anpassungen handeln. Besonders im Zusammenspiel mit dem Bewegungssensor verursachen viele Apps von Drittherstellern Fehler beim Drehen des Geräts. In der Programmübersicht dreht sich die Vorschau der Anwendungen beispielsweise nicht mit.
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