Neu ist ebenfalls die Geforce GTX 670M mit Fermi-Architektur und 3 GByte GDDR5-Speicher sowie 336 Rechenwerken. Sie stammt noch aus 40-Nanometer-Fertigung. Das Notebook gibt es in drei unten aufgeführten Varianten, wir testen die größte Ausstattung mit 3D-Display, SSD und Festplatte sowie der GTX 670M.
Da dieses Gerät zwei Massenspeicher enthält und das 3D-Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln auch etwas aufträgt, ist es nochmals 100 Gramm schwerer als die kleineren Varianten: 4.346 Gramm. Das 180-Watt-Netzteil wiegt weitere 1.046 Gramm, so dass für mobilen Spielspaß oder das Arbeiten mit anspruchsvollen Anwendungen knapp 5,4 Kilogramm einzukalkulieren sind.Asus versucht gar nicht erst, über das Gewicht des neuesten Notebooks der Serie ROG hinwegzutäuschen. Es ist im seit Jahren von Asus' Spielenotebooks bekannten Design gehalten, das mit deutlichen Kanten sowohl an Sportwagen von Lamborghini als auch an Stealth-Kampfflugzeuge erinnert. Unter der Marke, die für Republic of Gamers steht, vermarktet Asus seine teuerste Hardware für Privatanwender. Die Geräte zeichnen sich nicht nur durch auffällige Gestaltung, sondern auch durch Funktionen aus, die anderen Geräten vorenthalten sind. Kurz: Wenn ROG draufsteht, ist Spielzeug für zahlungskräftige Technikfans drin.
Das G75 macht hier keine Ausnahme, und schon beim Einschalten begrüßt den Nutzer ein animiertes ROG-Logo samt Explosionssound. Das lässt sich im Bios abschalten, zeigt aber schon beim Erstkontakt, wofür das Gerät vorgesehen ist.Das für die Gestaltung bestimmende Merkmal des G75 sind die getrennten Kühlsysteme für Prozessor und Grafikchip. Beide verfügen je über einen Luftauslass an der Rückseite des Geräts, dazwischen sitzt der Akku mit 74 Wattstunden. Da das Notebook an der dicksten Stelle 5 Zentimeter misst, konnte der Energiespeicher ungewöhnlich gebaut werden. Er stapelt seine acht Zellen in zwei Schichten und ist nur 15 Zentimeter breit.
Diese Konstruktion bedingt auch, dass es auf der Rückseite keinerlei Anschlüsse gibt - das ist insbesondere ärgerlich, weil das dicke Kabel vom Netzteil an der rechten Seite Platz finden muss, wo die meisten Anwender die Maus platzieren. Immerhin: Auch die Buchsen für VGA, Displayport und Gigabit-Ethernet sitzen dort, so dass man beim Anschließen nicht lange suchen muss.
USB 2.0 ist beim G75 kein Thema - alle vier Buchsen sind in Version 3.0 ausgeführt, sie werden von Intels neuem Chipsatz HM77 zur Verfügung gestellt. Zwei sitzen an der linken Seite - gut für das Mauskabel -, wo sich sonst nur das Blu-ray-Combo-Laufwerk, Audioports und SD-Cardreader finden. Warum Asus bei einem Luxusgerät für über 2.000 Euro nicht gleich einen Blu-ray-Brenner verbaut, ist unverständlich. Vermissen werden das aber nicht viele Anwender, denn das Brennen von optischen Medien kommt langsam aus der Mode und immerhin DVDs lassen sich mit dem Notebook noch erstellen.Die Rückseite des Displays, das Kühlsystem und die Handballenauflage sind mit einer matten Gummierung in sehr dunklem Anthrazit versehen. Das Material ist nicht nur sehr griffig, sondern auch erstaunlich abriebfest. Selbst festeres Kratzen mit dem Fingernagel hinterlässt keine Beschädigungen.Die Tastatur ist im Chiclet-Design gehalten - die Tasten sind also völlig flach und lassen sich ganz ins Gehäuse drücken. Das ist für ein Gaming-Gerät ungewöhnlich, funktioniert aber nach kurzer Eingewöhnung recht gut. Das liegt an der präzisen Führung und der Normalgröße der Tasten, die auch einen festen, aber nicht zu harten Anschlag haben. Da das Notebook leicht schräg steht und die Handablagen sehr groß sind, passt auch die Ergonomie.
Praktisch: Die Pfeiltasten sind leicht abgesetzt, was den Umgang damit gerade beim Spielen präziser macht. Manche Gamer bevorzugen beispielsweise bei Rennspielen diese Tasten gegenüber der klassischen WASD-Belegung. Eigene Tasten zur Steuerung von Medienwiedergaben fehlen dem Notebook, wie bei vielen Asus-Geräten üblich, übernehmen das die Pfeiltasten in Verbindung mit der Fn-Taste.Die Tastatur lässt sich in drei Helligkeitsstufen beleuchten, die Einstellung dafür stellt das Notebook aber erst nach dem Start von Windows wieder her. Sowohl die Beleuchtung als auch das in diesem Fall regelrecht blendende Display strahlen bei einem Neustart mit voller Helligkeit. Asus will das mit einem Bios-Update aber ändern.Der Core i7-3610QM ist bei der Prozessorleistung Intels schnellste Notebook-CPU. Sein Takt von 2,3 bis 3,3 GHz entspricht dem Modell Core i7-3615M, dessen integrierte GPU 100 MHz schneller laufen kann. Das ist für das getestete G75 aber unerheblich, denn Intels HD Graphics lässt sich nicht nutzen. Laut Asus vertragen sich die 3D-Vision-2-Treiber von Nvidia noch nicht mit Intels System der umschaltbaren Grafik.
Daher liegt HD Graphics völlig brach, was nicht nur den Verzicht auf eine längere Laufzeit bedingt. Auch Quick Sync zum Transcodieren lässt sich nicht nutzen, weil sich die integrierte GPU auch nicht per Bios einschalten lässt. Das ist zu verschmerzen - die meisten Anwendungen, die Quick Sync beherrschen, arbeiten auch mit der Nvidia-GPU zusammen. Wireless Display, WiDi, kann ohne HD Graphics auch nicht benutzt werden, wofür es noch einen weiteren Grund gibt: Statt eines WLAN-Moduls von Intel verbaut Asus eines von Atheros für 802.11 b/g/n.Das hätte es aber besser seinlassen sollen, denn die Funkeinheit ist eine der schlechtesten, die wir in einem so großen Notebook je erlebt haben. Am Router Speedport W723V von der Telekom, einer modifizierten Fritzbox, konnte das G75 auch bei freier Sichtverbindung im Abstand von ein bis zwei Metern höchstens Verbindungen mit 86 MBit/s im 2,4-GHz-Band aufbauen. Auf 5 Meter Abstand mit einer Stahlbetonwand im Funkweg waren es nur noch 43 MBit/s.
Drei andere zum Vergleich herangezogene Notebooks mit WLAN-Modulen von Intel und Broadcom kamen auf die kurze Distanz zuverlässig je nach Antennenbestückung auf 130 oder 300 MBit/s und auf die längere auf 72 beziehungsweise 144 MBit/s mit einem entsprechenden Nettodurchsatz. Ein Wechsel ins 5-GHz-Band würde übrigens nichts helfen, denn das beherrscht das Vorserienmodell des G75 nicht. Asus zufolge ist noch nicht entschieden, ob das Notebook auch mit diesem WLAN-Modul auf den Markt kommt - wünschenswert wäre eine leistungsfähigere Komponente inklusive 5-GHz-Unterstützung.Keinerlei Anlass zur Kritik bietet die Rechenleistung des Notebooks: 19.252 Punkte im Cinebench R10 32 Bit sind sogar etwas mehr, als Intels zum Marktstart schnellster Quad-Core Core i7-2600K für Desktop-PCs aus dem Januar 2011 bot. Die bekannte Gleichung: schnellstes Notebook = schnellster Desktop-PC vom vergangenen Jahr geht beinahe auf, denn auch die aktuellen Ivy-Bridge-CPUs bieten nur wenig mehr Tempo. Im Akkubetrieb bleibt die GPU des G75 aber auch bei der Einstellung High Performance der Energieverwaltung auf maximal 2,3 GHz gedrosselt, der Turbo-Boost springt nur bei Last auf einem Kern an. Dann sind noch 11.194 Punkte im gleichen Benchmark zu erzielen. Bei Cinebench R11.5 64 Bit sind es 6,77 Punkte per Netzteil und 4,78 Punkte im Akkubetrieb. Das Seriengerät, das mit einem Core i7-3610QM (2,3 bis 3,3 GHz) erscheinen wird, ist gegenüber den 2,6 bis 3,6 GHz des im Vorserienmodell verbauten Core i7-3720QM rund 9 Prozent langsamer, was beim Spielen aber kaum spürbar ist.
Glatte 3.000 Punkte erreicht die Geforce GTX 670M im 3DMark11 mit Performance-Profil, das Dreifache einer kleinen Mittelklasse-GPU für Notebooks wie der GT540M. Das reicht aus, um das Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln ausreizen zu können.Wir haben diesmal auf den Durchlauf des kompletten Benchmark-Parcours für Grafikkarten verzichtet und das mit dem Gaming-Notebook getan, wofür es konzipiert ist. Einige Stunden wurden folglich Crysis 2, Skyrim und Rage bei um eine Stufe reduzierten Details in Full-HD-Auflösung gespielt. Das machte genauso viel Spaß wie auf einem ordentlichen Desktop-PC, denn auch das 17,3-Zoll-Display schränkt durch den kürzeren Betrachtungsabstand kaum ein.Feine Strukturen der Spielumgebung gehen manchmal unter, in Multiplayer-Matches kann das problematisch sein. Das lässt sich aber durch Verringerung der Auflösung und Skalierung per Nvidia-Treiber auf die ganze Schirmfläche beheben. Crysis 2 wurde ohne die Hires-Texturen betrieben, da diese auch schnellste Desktopgrafikkarten bremsen können.
Der stets mitlaufende Framecounter von Fraps brach nur in einigen Szenen von Skyrim auf unter 20 FPS ein, sonst war der Spielablauf in allen drei Titeln flüssig und lag im Mittel bei 48 FPS. Wer nicht von einem Dual-GPU-PC - mit entsprechender Leistungsaufnahme und Kosten - verwöhnt ist, kann auf dem G75 auch moderne Spiele so erleben, wie die Grafiker sich das gedacht haben. Voraussetzung ist, dass er die Einstellungen der Details selbst vornimmt, die automatischen Anpassungen, die viele Titel heute mitbringen, sind besonders bei Notebooks recht konservativ.Der besondere Reiz der getesteten Konfiguration liegt aber im 3D-Display und dem dort eingebauten Infrarotsender für die Brillen nach Nvidias Standard 3D Vision 2. Damit lässt sich ohne weiteres Zubehör auch unterwegs mit Stereoskopie spielen, sofern die Titel das unterstützen - wie die von uns verwendeten.
Die GTX 670M ist dafür bei maximalen Details und HD allerdings nicht mehr stark genug. Wir betrachteten es aufgrund der praktischen Erfahrungen als am sinnvollsten, die Details um eine Stufe zurückzuschalten und die Auflösung auf 1.280 x 720 Pixel zu reduzieren. Dann waren immer noch konstant über 30 FPS zu erreichen, was nicht nur zum Ausprobieren des 3D-Effekts ausreicht. Ghosting fiel nur bei schnellen Bewegungen in sehr komplexen Szenen auf.Bei der Wiedergabe von 3D-Blu-rays kann die Auflösung bei Full-HD bleiben, denn dabei erledigen die Video- und nicht die 3D-Einheiten der GPU die Decodierung. Bei jeder 3D-Darstellung überzeugt das mit 300 Candela pro Quadratmeter angegebene sehr helle Display. Prinzipbedingt ist das Bild für den Betrachter bei Shutter-Technik für Stereoskopie dunkler, in Wohnumgebungen mit zurückhaltender Beleuchtung reicht die Helligkeit aber mehr als aus. Im 2D-Betrieb ist das matte Display sogar so hell, dass es bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut nutzbar ist.
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