Neben diesen Bestrebungen f¨¹r die Neuausrichtung des Verbandes stand f¨¹r den Präsidenten auch noch das Tagesgeschäft an, mit nicht minder wichtigen Aufgaben, zum Beispiel der immer noch pendenten Problematik des Passbildes. «Nach ausf¨¹hrlichen Abklärungen, Vorstössen beim Schweizerischen Gewerbeverband sowie auch dem Schweizerischen Gemeindeverband und vor allem nach einer ern¨¹chternden Umfrage unter den Verbandsmitgliedern des VFS, aber auch bei anderen uns verwandten Verbänden, kam die Arbeitsgruppe Ausweisbild zum Schluss: Der Zug ist abgefahren und es ist nichts mehr zu machen! Wir können froh sein wenn wir in Zukunft teilweise noch Bilder f¨¹r Identitätskarten machen d¨¹rfen» res¨¹miert Mächler in seinem Jahresbericht. Eine ern¨¹chternde Feststellung, nach all dem Aufwand der während Jahren auch schon von den drei (!) Vorgängern des jetzigen Präsidenten betrieben wurde. So gibt es immer wieder R¨¹ckschläge, auch wenn das letzte Jahr f¨¹r den Präsidenten und den Verband insgesamt eine fast ungetr¨¹bte Erfolgsstory ist.
Das wohl wichtigste Traktandum war ein Set von Statutenänderungen, von denen ein Punkt die Namensänderung des Verbandes war. Das Terrain hierzu war gut vorbereitet, weil diese Frage zuvor in den Sektionsversammlungen zur Abstimmung kam und dort schlank durchging. Und auch jetzt an der GV des Zentralversammlung gab es weder Fragen dazu noch irgendeine Opposition, obwohl der neue Name «Imaging Swiss.ch» sprachlich fragw¨¹rdig ist und grosse Verwechslungsgefahr mit dem Lieferantenverband «imaging.ch» besteht. Neu ist auch, dass aus den fr¨¹heren Sektionen nun Regionen geworden sind:• «Region Nord» (bisher «Sektion Z¨¹rich») f¨¹r die Mitgliederkantone Aargau, Uri, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Zug, Glarus, Graub¨¹nden, St.Gallen, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Thurgau, Schaffhausen und Z¨¹rich,
• «Region Mitte» (bisher «Sektion Bern-Impuls») f¨¹r die Kantone Luzern, Solothurn, Jura, Bern, Wallis sowie Baselstadt und Baselland• «Region West» (bisher «Sektion Romande») die sich zur Zeit noch in der Planungsphase befindet mit den Kantonen, Fribourg, Neuenburg, Waadt und Genf.Der Präsident zeigte sich sehr erfreut ¨¹ber das Ergebnis: «Ich bin ¨¹bergl¨¹cklich! Das Ja zu unserem bisherigen Effort zeigt, dass die Mitglieder vorbehaltlos hinter den Ideen des Vorstandes und des Kreativteams stehen, dass die bisherige Marschrichtung stimmt und dass wir den Verband mit einem modernen Auftritt und spannenden Angeboten auch f¨¹r Neumitglieder attraktiv gestalten können» sagte Alex Mächler gegen¨¹ber Fotointern.ch.
Alex Mächler präsentierte dem Plenum danach eine Reihe von Projekten, die zur Realisierung angedacht sind, und die tatsächlich auf ein neues und sehr breites Leistungsspektrum des Verbandes hinweisen. Mit Hilfe eines Fragebogens wurde die Meinung der Mitglieder dazu eingeholt, denn alle diese interessanten Vorhaben werden sich wohl kaum kurz- oder mittelfristig realisieren lassen.Die Teilnehmer der Generalversammlung 2012, auf originelle Weise mit dem Oktokopter fotografiert. (Foto: Stefan Klopfenstein/Benjamin Josi)In der Pause entstand die traditionelle Gruppenaufnahme ¨C diesmal jedoch auf eine recht un¨¹bliche Art und Weise. Stefan Klopfenstein und sein Partner Benjamin Josi von 3element-pictures.ch f¨¹hrten ihren Octokopter vor, ein Hubschrauber-ähnliches Fluggerät, an dem eine ferngesteuerte Canon 5D befestigt war und die illustere Schar von Berufskollegen aus windiger Höhe fotografierte. Mit einer Spiegelreflexkamera beladen verf¨¹gt der Fotoheli ¨¹ber eine Einsatzdauer von etwa sechs Minuten und eine Maximalhöhe von etwa 100 Meter, danach muss der Akku gewechselt werden. Von der 12-Kanal Fernsteuerung werden deren acht belegt, um den Heli zu steuern, die Kamera zu bewegen und auszulösen. Zudem wird ein Livebild auf eine Betrachterbrille ¨¹bertragen, so dass Aufnahmerichtung und Bildausschnitt sehr genau bestimmt werden können. Dennoch ist ¨C vor allem bei Videoaufnahmen ¨C der Einsatz von zwei Personen angezeigt, einem Piloten und einem Fotografen, um Fluggerät und Kamera gleichermassen unter Kontrolle zu haben. Idealer Einsatzzweck sind vor allem Architektur- und Landschaftsaufnahmen, aber auch grosse Übersichten von Veranstaltungen und Aufnahmen in unzugänglichem Gebiet. Ein spannendes Video dazu finden Sie auch hier.
In personeller Hinsicht gab es an der diesjährigen GV wenig Veränderungen. Vorstand und Kreativteam haben sich im vergangenen Jahr mehr als bewährt, doch stand ein Ersatz f¨¹r Peter Schmid an, der etwas k¨¹rzer treten und sich k¨¹nftig vor allem schulischen Aktivitäten widmen will. An seine Stelle neu in den Vorstand kommt Rolf Sutter, der f¨¹r das grafische Erscheinungsbild von Imaging Swiss und die Verbands-Webseite verantwortlich ist. Die grossen Verdienste Peter Schmid und Martin Leuzinger in der Region Mitte wurden entsprechend gew¨¹rdigt, und beide wurden mit einer Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.Zwei verdienstvolle Ehrenmitglieder: Links Peter Schmid (mit Lisbeth Grimm) und rechts Martin Leuzinger (mit Kuno Mathis)
Unter den Anträgen wurde die Unterst¨¹tzung des neu gegr¨¹ndeten Vereins Fotohistory.ch heftig diskutiert. Einerseits zeigte sich bei den Voten die Unterst¨¹tzungsbereitschaft dieser wertvollen Archivarbeit von Heiri Mächler ¨¹ber die Geschichte des Fotohandels in der Schweiz, anderseits waren viele Mitglieder der Meinung, man solle alle verf¨¹gbaren finanziellen Mittel in Projekte der Zukunft stecken. Die Abstimmung zeitigte dann ein positives Ergebnis mit einem angemessenen Unterst¨¹tzungsbeitrag f¨¹r die Aufarbeitung des archivierten Materials.Der interessante Verbandstag endete mit einem gen¨¹sslichen Ap¨¦ro, der zu vielen Gesprächen und Diskussionen Gelegenheit bot. Dialoge, die wichtig sind, und die auch der Verband Imaging Swiss.ch k¨¹nftig mit gestrafften Segeln intensiv pflegen wird.
Michael Gradias gehört wohl zu den profundesten Nikon-Kennern. Das bezeugen seine vielen B¨¹cher, die er bisher ¨¹ber nahezu alle Nikon-Modelle geschrieben hat. Jetzt kommt ein neues hinzu, das Praxisbuch ¨¹ber das Nikon 1 System f¨¹r die Modelle V1 und J1, das nicht nur die Handhabung und Möglichkeiten der neuen Kameras beschreibt, sondern auch ihr ganzes System.Michael Gradias ist das neue Buch ¨¹ber das Nikon 1 System ganz anders angegangen als andere B¨¹cher ¨C und andere Autoren. Er hat die beiden Modelle V1 und J1 genommen und ist zuerst einmal damit losgezogen, um das Bildmaterial f¨¹r sein neues Buch zu erstellen. Jedes Bild in diesem Buch ist mit einer Nikon 1 fotografiert. Diese M¨¹he machen sich die wenigsten Autoren, denn die meisten haben einen gewissen Bestand an Beispielbildern, um damit gewisse Dinge optimal zu illustrieren, was durchaus legitim ist.Alleine durch diese praktischen Anwendungen hat sich Michael Gradias f¨¹r dieses Buch einen gewaltigen Erfahrungsschatz angeeignet. Während der Schritt von einem bekannten zu einem neuen Spiegelreflexmodell der gleichen Marke oft nur wenige neue Features betrifft, ist hier bei den beiden Nikon 1 Modellen viel Neuland angesagt, denn vieles ist beim Nikon 1 System anders und erklärungsbed¨¹rftiger als bei den bisherigen Nikon DSLRs. Gerade in der Men¨¹struktur und damit in der Bedienung.
Wie schon seine fr¨¹heren Kamerab¨¹cher ist auch das Nikon 1 Buch von Michael Gradias voll auf die Praxis ausgelegt. Der Autor erklärt im Plauderton die Kameras und ihre vielfältigen Möglichkeiten und lässt dabei immer wieder wertvolle persönliche Tipps und Erfahrungen einfliessen. Das macht das Buch besonders spannend und beweist die fcahliche und sprachliche Kompetenz des Autors.Unter Ber¨¹cksichtigung der Zielgruppe der Kameras ist das Buch eher f¨¹r Einsteiger geschrieben als f¨¹r Fortgeschrittene, und dementsprechend werden auch gewisse Dinge sehr von Grund auf besprochen. Sicher richtig, weil das Buch damit umfassender und zielgruppengerechter wird. Dem bedarften Leser ist zu empfehlen, dass er sich doch die M¨¹he macht, gewisse an sich logische Passagen ganz zu lesen, weil Gradias die besondere Fähigkeit hat, auch komplexe Dinge sehr gut verständlich zu erklären.
Was ebenfalls auch dem Buch heraussticht, sind die technischen Exkurse, in denen beispielsweise die Funktionsweise des Autofokus und der Unterschied zwischen Phasenvergleich und Kontrastmessung erklärt wird. Das ist technisches Hintergrundwissen pur, mit dem man zwar keine besseren Bilder macht, das aber viel zum Verständnis beiträgt, was ein Autofokussystem kann und was, in gewissen Situationen, eben nicht.Auch dem Zubehör widmet der Autor einen relativ grossen Raum und geht beispielsweise sehr ausf¨¹hrlich auf den Gebrauch von GPS-Empfängern ein, die gerade bei einer Kamera, die man oft auf Reisen mitnehmen wird, eine sehr n¨¹tzliche Ergänzung sind. Gleiches gilt f¨¹r die Videofunktion der Kamera, welcher Gradias ein ganzes Kapitel widmet, von der Aufnahme bis zur Filmbearbeitung. Wer weiss, vielleicht bringt gerade dieses Kapitel viele Fotopuristen dazu, die HD-Qualität ihrer Nikon 1 doch einmal praktisch zu erproben und damit auf den Geschmack des bewegten Bildes zu kommen.
Auf den Punkt gebracht: Das Buch vom Nikon-Spezialisten Michael Gradias ist ein echtes Praxisbuch mit vielen persönlichen Erfahrungen. Es gehört eigentlich zur Grundausr¨¹stung dieser beiden Kameras, weil diese in ihrer Handhabung und Men¨¹struktur mit den vielfältigen praktischen Möglichkeiten doch nicht ganz so einfach sind. Geschm¨¹ckt mit dem Plauderstil von Michael Gradias ist es klein graues Theoriebuch geworden sondern ein bunter und sehr n¨¹tzlicher Helfer.Das neue Nikon 1 Buch ist broschiert im Taschenbuchformat erschienen. Fester Umschlag oder nicht ist Ansichtssache. F¨¹r das Nikon 1 Buch d¨¹rfte die Entscheidung f¨¹r den flexiblen Einband sicher richtig sein, weil man es im Urlaub auch mal in der Fototasche mitnimmt, um vor Ort darin zu blättern. Ein Praxisbuch eben, während ich mir ein umfangreicheres und dickeres Buch ¨C zur neuen D800 beispielsweise ¨C doch eher mit dem bibliophileren festen Umschlag w¨¹nschen w¨¹rde.