Befindet sich das Headset nur im Bereitschaftsmodus und wird nicht aktiv genutzt, ist die Akkubelastung vergleichsweise gering, der Hersteller selbst gibt hier bis zu 22 Tage an. Wenn zwei bis drei Stunden am Tag Musik gehört wird, haben wir eine Laufzeit von etwa einer Woche erreichen können, bevor das Headset wieder an die Steckdose musste.Das Aufladen des Akkus ist nach 1,5 Stunden erledigt, nervig ist allerdings das Anstöpseln an ein Ladegerät. Denn die USB-Buchse am Headset ist mit einer Lasche gesch¨¹tzt, damit kein Wasser eindringen kann. Diese Lasche sitzt leider so dicht an der Buchse, dass es ziemlich m¨¹hsam ist, ein USB-Kabel hineinzubekommen, ohne die Lasche einzuklemmen. Etwas mehr Platz rund um die USB-Buchse hätte das Problem gelöst.
Die folgenden Probleme betrachten wir nur der Vollständigkeit halber. Sie sind teils nicht lösbar und werden von Apple bewusst in Kauf genommen. Wer Lightning-Audio benutzt, der kann beispielsweise den Akku nicht gleichzeitig laden. Das kann ziemlich nerven, wie ein Praxisbeispiel zeigt. Eigentlich wollten wir uns in dem staugeplagten ¨¹berf¨¹llten Nahverkehrssystem von Hongkong etwas entspannen. Doch wir verpassten den Ausstieg und navigierten mit Stöpseln im Ohr zu Fuß durch die Stadt und durch eine un¨¹bersichtliche Riesenbaustelle. Nat¨¹rlich schwächelte mittendrin der Akku, das Akkupack beanspruchte unsere Lightning-Buchse, und wir mussten ohne Musikentspannung einen alternativen Weg suchen. So etwas mag nicht häufig vorkommen, doch wenn es passiert, bereut man als Anwender schnell die Anschaffung eines Lightning-Ohrhörers.
Es gibt aber Abhilfe: Belkins Dongle ermöglicht das Laden des Akkus bei gleichzeitiger Musikwiedergabe - f¨¹r stolze 40 Euro extra. Vermutlich werden Akkupacks mit der integrierten Audiofunktion bald ebenfalls den Markt f¨¹llen. Die Zubehörindustrie freut's, den Anwender nervt's.Und auch die anderen Probleme sind nicht ¨¹berraschend. Wir haben im Flugzeug beispielsweise die schlechten United-Kopfhörer nutzen m¨¹ssen, weil unser Lightning-Ohrhörer nicht passt. Bis sich die Luftfahrtindustrie anpasst, wird es wohl noch lange dauern - wenn ¨¹berhaupt; der Markt hat schon den Wegfall des 30-Pin-Konnektors nicht so gut vertragen. Die Innovationszyklen von Apple sind f¨¹r den Luftfahrtsektor zu schnell. Man wird vermutlich eher auf USB Typ C setzen, erste Luftfahrtprodukte sind schon in der Entwicklung.Und die Probleme mit unserem Notebook sind auch einleuchtend: Wir haben ein Macbook mit USB-C (ohne Audio) und Klinke. Da passt der Lightning-Anschluss nicht und wir tragen auch deswegen unseren zweiten Ohrhörer trotz Kabelbruch noch mit uns herum.
Über die Zukunft lässt sich nur spekulieren. Verschwindet die Klinkenbuchse auch bei iPads und iPods? Macht Apple die Lightning-Buchse zum Standardanschluss bei seinen Notebooks? W¨¹nschenswert wäre Letzteres f¨¹r Apple-Nutzer, denn den Wegfall der Klinkenbuchse beim iPhone werden wohl viele Nutzer zähneknirschend hinnehmen. Allerdings nur, wenn Apple die Klinkenbuchse als Alternative am Macbook lässt. Mit den k¨¹rzlich vorgestellten Macbook-Pro-Geräten zeigt Apple allerdings, dass f¨¹r professionelle Anwender der angeblich qualitativ schlechtere Klinkenstecker ausreichend ist. Apple verlangt also im Mac-Universum, dass der Anwender immer zwei Systeme mit sich f¨¹hrt: Lightning und Klinke.Das Mindeste wäre, dass Apple seine Partner ¨¹ber die Zukunft informiert. Einerseits ist Apple sehr aktiv bei USB-C-Audio und dessen Standardisierung, andererseits hat Apple mit Lightning erst einmal Tatsachen geschaffen. Auch den Kunden gegen¨¹ber fänden wir eine faire Kommunikation wichtig. Aber die ist nicht unbedingt Apples Stärke.
Wir wissen nicht, wo es hingeht, deswegen ist nicht klar, wie groß die hier aufgezählten Nachteile im Endeffekt sein werden. Es ist durchaus möglich, dass sich vieles in den nächsten zehn Jahren bessert. Oder alles drahtlos wird, denn einige Smartphones lassen sich schon heute drahtlos laden und selbst Apple tut dies mit der Apple Watch. In jedem Falle befindet sich die iOS-Welt seit dem iPhone 7 in einer Umstellungsphase. Logisch wäre eine Unterst¨¹tzung f¨¹r Lightning-Kopfhörer in allen Apple-Produkten als Ergänzung zur Klinke.Die Earpods mit Lightning-Konnektor sind im Handel bereits verf¨¹gbar und kosten wie die alten mit Klinkenstecker 35 Euro. Voraussetzungen f¨¹r die Nutzung sind laut Apple iOS 10 und ein Lightning-Anschluss.
Wie sagte es Apples Phil Schiller so schön: Es braucht Mut, die Klinkenbuchse abzuschaffen und durch etwas Neues, Besseres zu ersetzen. Doch wo ist das Bessere? Laut Apple ist Lightning in allen Bereichen der Klinke ¨¹berlegen. Probleme sollte es nicht geben, doch wir hatten sie. Ein Absturz eines iOS-Geräts mit einem Ohrhörer. Die Staubprobleme, die seltsamerweise Betriebssystemfunktionen aus dem Tritt bringen. Und auch die von Apple selbst eingestandenen Probleme mit den Lightning-Kontrollen mit iOS 10.0.1.Mutig ist es in jedem Fall, etwas Bewährtes und Zuverlässiges durch etwas Neues, Fehlerbehaftetes auszutauschen. Die Bugs im System sind ¨¹berraschend f¨¹r eine eigentlich reife Schnittstelle. Eine ¨¹bereilte Einf¨¹hrung d¨¹rfte eigentlich nicht notwendig gewesen sein, und es tut dem Ruf der Schnittstelle auch nicht gut, wenn die Anwender vom Start weg mit ausfallenden Fernbedienungen genervt werden.
Und auch die mechanischen Nachteile m¨¹ssten nicht sein. Die Staubproblematik zeigt unserer Meinung nach, dass der Lightning-Anschluss nie f¨¹r den Kopfhörer-Einsatz konzipiert wurde. Schon wenige Staubpartikel setzen den Anschluss so außer Gefecht, dass der Stecker nur schwach hält und das Betriebssystem offenbar Schwierigkeiten mit der lockeren Verbindung bekommt. Apple hat nicht daran gedacht, dass der Anschluss in staubigen Umgebungen wie einer Hosentasche genutzt werden könnte. Wer der Problematik entgehen will, nutzt am besten eine staubfreie Umgebung, reinigt die Buchse häufiger und achtet dabei darauf, den Anschluss nicht zu beschädigen. Spitze Gegenstände sind keine gute Idee, aber leider in der Praxis unterwegs am ehesten zu finden.Apple hat mit der Umstellung auf Lightning-Audio leider etwas Einzigartiges geschafft: ein System einzuf¨¹hren, das fast nur Nachteile hat. Vom angeblich viel besseren Klang ist bei der ¨¹blichen Nutzung unterwegs nichts zu sp¨¹ren.
Zugegeben, einige der hier genannten Probleme tauchen erst nach einem halben Jahr auf. Doch der große Unterschied ist der: Bei der Klinkenstecker-Klinkenbuchse-Kombination treten sie bei gleicher Nutzung erst nach mehreren Jahren auf. Ein klarer Nachtteil von Lightning.Bleibt noch der Vorteil des zusätzlichen Platzes in Smartphones. Aber ist der wirklich noch nötig? Wir finden: Er ist die Nachteile nicht wert. Wir w¨¹rden lieber einen oder zwei Millimeter mehr bei der Gehäusedicke in Kauf nehmen, dann w¨¹rde auch die Kamera nicht mehr hervorstehen und der Anwender hätte noch Platz f¨¹r eine ordentliche, alte Klinkenbuchse.
Am Nackenb¨¹gel befinden sich auf der linken Seite die Tasten zum Einschalten sowie zur Lautstärkeregelung. Mit der Ein-Aus-Taste werden Anrufe entgegengenommen, beendet sowie Musik pausiert oder fortgesetzt. Ein längerer Druck auf die Lautstärketasten springt beim Musikhören einen Titel vor oder zur¨¹ck. Wenn gerade kein Anruf aktiv ist und keine Musik läuft, wird beim Druck auf die Plus- oder Minus-Taste der Akkustand angesagt. Allerdings nicht in Prozent, sondern es gibt nur die Information, ob der Akku voll oder leer ist.Auf der rechten Seite sind das gut arbeitende Mikrofon und ein Knopf zum Aufruf der Sprachassistenten wie Google Now, Siri oder Cortana angebracht. Damit lässt sich das Smartphone mit der Sprache bedienen, so dass es nicht aus der Tasche geholt werden muss. Es ist sehr angenehm, dass f¨¹r die Sprachsteuerfunktionen ein separater Knopf am Headset vorhanden ist. Während eines Telefonats kann damit auch das Mikrofon stumm geschaltet oder wieder aktiviert werden.(cliquez ici pour suivre le lien)
Die Tasten haben einen klar definierten Druckpunkt und lassen sich nach einiger Übung gut blind ertasten. Die Lage der Knöpfe ist allerdings nicht ganz ideal. Wenn das Headset um den Hals liegt, weisen die Tasten etwas nach unten und sind damit nicht besonders bequem erreichbar.Das Halo Smart unterst¨¹tzt Bluetooth 4.0 und merkt sich bis zu acht gekoppelte Geräte. Damit sollten die Anforderungen der meisten Kunden erf¨¹llt werden. Denn das Headset kann so außer mit dem Smartphone auch mit einem DECT-Telefon, einem Tablet, einem Notebook und etwa einer Smartwatch verbunden werden, ohne dass das Pairing wiederholt werden m¨¹sste.