Auch bei niedriger Helligkeit sehen Displayinhalte gut aus, der Helligkeitssensor arbeitet ohne nennenswerte Verzögerung und Ruckler. Auch der Lagesensor arbeitet zuverlässig. Bei hellem Umgebungslicht ist das Display immer noch gut ablesbar. Wie bei anderen Smartphones von Huawei zieht die Displayabdeckung allerdings Fingerabdr¨¹cke und Fettflecken geradezu magnetisch an. Auch wenn der Nutzer saubere Finger hat, ist der Bildschirm nach kurzer Zeit verschmiert. Die Flecken lassen sich mit M¨¹he abwischen.Das Gehäuse ist aus glattem, wenig griffigem Kunststoff, der von der Beschaffenheit her dem des Galaxy S3 von Samsung ähnelt. Der R¨¹ckdeckel ist abnehmbar, dazu muss der Nutzer ihn an einer Ecke recht unsanft anheben. Das Gehäuse misst 139,3 x 71,3 x 9,1 mm, das Smartphone wiegt 143 Gramm. Das Xperia Z1 von Sony, das ebenfalls ein 5 Zoll großes Display hat, ist mit 144,4 x 73,9 mm größer, mit 8,5 mm Dicke allerdings etwas d¨¹nner. Zudem wiegt das Sony-Gerät ¨¹ber 25 Gramm mehr.
Das Ascend G740 hat auf der rechten Seite eine Lautstärkewippe und einen Einschaltknopf. Die Verarbeitung des Gehäuses ist etwas durchwachsen: Das Gehäuse knarzt nicht, zwischen dem R¨¹ckdeckel und dem Akku ist allerdings etwas Luft. Daher gibt der Deckel etwas nach, wenn der Nutzer hinten mit dem Finger draufklopft. Besonders verwindungssteif ist das Ascend G740 nicht. Vom Design her ist das Smartphone eher langweilig, von vorne ähnelt es etwas dem Galaxy S2 von Samsung.Der auf der R¨¹ckseite eingebaute Lautsprecher ist nicht besonders laut und hat keine wahrnehmbaren Bässe. Die Höhen sind recht schrill und verstärken zusammen mit den fehlenden Bässen den Eindruck eines d¨¹nnen Klanges. Die eingebaute DTS-Klangverbesserung beeinflusst die Tonausgabe auch bei Lautsprechernutzung, f¨¹hrt aber lediglich dazu, dass Musik weniger dumpf klingt. Insgesamt ist der Lautsprecher des Ascend G740 enttäuschend.Die Hauptkamera auf der R¨¹ckseite hat 8 Megapixel, Autofokus und ein LED-Fotolicht. Die Bildqualität der Fotos ist gut, die Schärfe stimmt. Bei stärkerer Vergrößerung zeigen sich Details allerdings schnell undeutlich und matschig, die Belichtung ist in Situationen mit stärkeren Lichtunterschieden häufig nicht ausgeglichen.
Die eingebaute Kamera hat 8 Megapixel und macht gute Bilder. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de) Die eingebaute Kamera hat 8 Megapixel und macht gute Bilder. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
F¨¹r solche Situationen bietet die Kamera-App eine HDR-Funktion an, die ausgeglichene Bilder machen soll. Sie greift allerdings sehr stark in die Belichtung ein, weshalb die Bilder unnat¨¹rlich wirken. Zu den weiteren Modi gehören eine Panoramafunktion, ein Serienbildmodus und ein Schnellmodus, dessen Funktion sich uns nicht erschlossen hat. Die Kamera-App ist nicht besonders umfangreich, daf¨¹r aber ¨¹bersichtlich. Die Frontkamera hat 1 Megapixel und eignet sich f¨¹r Videotelefonie.Im Inneren des Ascend G740 arbeitet ein bereits etwas älterer Snapdragon S4 Plus mit zwei Krait-Kernen und einer Taktrate von 1,2 GHz. Der Arbeitsspeicher ist 1 GByte groß, der eingebaute Flash-Speicher mit 8 GByte verhältnismäßig klein. Davon stehen dem Nutzer 5,6 GByte zur Verf¨¹gung. Ein Steckplatz f¨¹r Micro-SD-Karten ist eingebaut, allerdings wird App2SD nicht unterst¨¹tzt, so dass sich Android-Apps nicht auf die Speicherkarte auslagern lassen.Das Ascend G740 unterst¨¹tzt Quad-Band-GSM und UMTS auf der Frequenz 2.100 MHz. LTE funktioniert auf den Bändern 3, 7 und 20. WLAN wird nach 802.11b/g/n unterst¨¹tzt, also nur auf der Frequenz 2,4 GHz. Bluetooth läuft in der Version 4.0 A2DP, ein GPS-Modul ist eingebaut. Auf einen NFC-Chip muss der Nutzer verzichten.
Der wechselbare Akku hat eine Nennladung von 2.400 mAh und eine Kapazität von 9,1 Wh. Huawei gibt f¨¹r das Smartphone eine Standby-Zeit von fast 21 Tagen an. In unserem Videotest konnten wir einen 1.080p-codierten Film fast 8 Stunden lang anschauen - ein sehr guter Wert. Allerdings schafft es das Gerät nicht, den hochauflösenden Film ruckelfrei abzuspielen.Das Ascend G740 wird mit Android in der veralteten Version 4.1.2 ausgeliefert, wor¨¹ber Huawei seine eigene Benutzeroberfläche Emotion UI in der Version 1.5 installiert. Im Test zum Ascend Y300, dem ersten Android-Smartphone von Huawei, das mit Emotion UI ausgeliefert wurde, haben wir einige Besonderheiten der Benutzeroberfläche bereits ausf¨¹hrlich erklärt.
Emotion UI bietet zahlreiche, mitunter n¨¹tzliche Zusatzfunktionen, verändert aber den eigentlichen Android-Unterbau merklich. Am deutlichsten wird dies bei der fehlenden App-¨¹bersicht: Bei Emotion UI werden alle Apps wie bei einem iOS-Gerät auf dem Startbildschirm abgelegt. Um die ¨¹bersicht zu wahren, empfiehlt es sich, passende Programme in Ordnern zusammenzufassen. Huawei selbst hat im Werkszustand beispielsweise alle Google-Apps in einen Ordner gesteckt.
Zu den Stärken von Emotion UI gehören die Nutzerprofile, auch das Design des Android-Systems lässt sich schnell ändern. Auf dem Ascend G740 sind drei Designs vorinstalliert, im Internet können weitere heruntergeladen werden. Den Berechtigungsmanager des Ascend P6 konnten wir auf dem Ascend G740 nicht finden. Mit an Bord ist wieder die Energieverwaltung, mit der sich laut Hersteller die Akkulaufzeit verlängern lässt.Huawei schafft es auch beim Ascend G740 nicht, die alten Probleme der vorinstallierten Bildschirmtastatur zu beseitigen. Ist die Tastatur auf Englisch eingestellt, können Sonderzeichen wie Punkt, Komma oder Ausrufezeichen einfach als Zweitbelegung per Wisch ¨¹ber die betreffende Taste eingef¨¹gt werden.Wird die Tastatursprache auf Deutsch umgestellt, sind außer den drei Umlauten und dem "ß" keine Sonderzeichen mehr per Wisch einf¨¹gbar - bis auf Punkt und Komma m¨¹ssen sie jetzt ¨¹ber die Sonderzeichentaste eingegeben werden. Zudem schaltet die Tastatur wie bereits bei fr¨¹heren Huawei-Geräten im Browser lästigerweise immer wieder auf Englisch um - bei anderen Apps merkt sie sich hingegen die Umstellung auf Deutsch. Das Problem lässt sich durch Installation einer anderen Tastatur-App umgehen.
Das Ascend G740 läuft recht fl¨¹ssig in den Men¨¹s, bei alltäglichen Anwendungen können wir kaum ein Stocken im System feststellen. Grafisch aufwendige Spiele wie Riptide GP2 laufen weitgehend ohne Ruckler, auf anderen Smartphones mit kräftigerem Chip läuft das Spiel aber fl¨¹ssiger - hier kommt der SoC des Ascend G740 an seine Grenzen. Der Stock-Browser zeigt Internetseiten ruckelfrei an.In den Benchmark-Tests erreicht das Ascend G740 aufgrund des schwachen Prozessors eher Werte im unteren Bereich. Im Gerätebenchmark Geekbench 3 kommt das Smartphone im Single-Test auf 425 Punkte, was im Bereich des fast zwei Jahre alten Galaxy S3 von Samsung liegt. Da das Ascend G740 nur zwei Kerne hat, kommt es im Multi-Test auf 742 Punkte - der niedrigste Wert in unserer Testtabelle. Das Fairphone mit seinem Dual-Core-Prozessor von Mediatek, ebenfalls mit einer Taktrate von 1,2 GHz, kommt auf 1.103 Zähler.Beim Grafiktest GFX Bench kommt das Ascend G740 im T-Rex-Test auf nur 8 fps (onscreen) - ein schlechter Wert, der in unserer Datenbank nur vom 2012er Nexus 7 unterboten wird (5,4 fps). Im Icestorm-Test des 3D Mark von Futuremark kommt das Ascend G740 auf 4.234 Zähler, ein der Hardware angemessener Wert. Das Fairphone erreicht hier lediglich die Hälfte. Beim Icestorm Extreme schafft das Ascend G740 2.211 Punkte - knapp 1.000 Zähler mehr als das Fairphone. Auch beim Icestorm Unlimited kommt das Ascend auf 3.600 Punkte - das Fairphone schafft 2.245 Zähler.
F¨¹r das Ascend G740 möchte Huawei 330 Euro haben, es soll in den Farben Weiß und Blaugrau erhältlich sein. Im Onlineshop von Saturn ist das Smartphone bereits kurz nach dem Marktstart f¨¹r 280 Euro erhältlich.Mit dem Ascend G740 bringt Huawei ein anständiges Mittelklasse-Smartphone mit LTE-Funktion und gutem 5-Zoll-Display auf den Markt. Die Kamera macht gute Bilder, die Prozessorausstattung reicht aus, um im Alltag einen fl¨¹ssigen Betrieb zu ermöglichen. Auch anspruchsvollere Apps wie Spiele laufen auf dem Ascend G740, wenngleich nicht ganz so fl¨¹ssig wie auf Smartphones mit kräftigerem Chip.Dank der langen Akkulaufzeit hält das Ascend G740 im Alltagsbetrieb bis zu zwei Tage durch. Was das Design betrifft, hat Huawei bereits spannendere Smartphones vorgestellt - die Verarbeitung ist aber in Ordnung. Ärgerlich ist die mittlerweile wirklich veraltete Android-Version 4.1.2, der die Sicherheitsupdates der Nachfolgeversionen fehlen. Uns stört auch der geringe Speicher ohne die Möglichkeit, Apps auf die Micro-SD-Karte auszulagern.
F¨¹r einen Preis von momentan 280 Euro kommt eine große Konkurrenz f¨¹r Huaweis neues LTE-Smartphone aus dem eigenen Haus: Das Ascend P2 ist aktuell bereits f¨¹r 250 Euro im Onlinehandel zu bekommen und in fast allen Belangen dem Ascend G740 ¨¹berlegen. Es hat einen Quad-Core-Prozessor mit 1,5 GHz, doppelt so viel Flash-Speicher und ein IPS-Display, das mit Gorilla-Glas gesch¨¹tzt ist.Dieses ist zwar mit 4,7 Zoll etwas kleiner als das des Ascend G740, hat aber die gleiche Auflösung und daher eine höhere Pixeldichte. Die Kamera hat mit 13 Megapixeln eine höhere Auflösung. Das Ascend P2 unterst¨¹tzt auch LTE, anders als das Ascend G740 auf vier statt drei Bändern. Das Design des P2 wirkt zudem deutlich spannender als das des neuen Modells.Beim aktuellen Preis lohnt sich das Ascend G740 daher eher nicht - das P2 ist das bessere Gerät, wenn der Nutzer nicht unbedingt einen 5 Zoll großen Bildschirm haben möchte. Sollte der Preis des Ascend G740 allerdings in den nächsten Monaten sinken, lohnt sich möglicherweise ein Blick auf das Gerät.
Große Reichweite, schnell nachf¨¹llbar, g¨¹nstig: Akkus mit fl¨¹ssigen Elektroden könnten die größten Probleme der Speichertechnik f¨¹r Elektroautos lösen. Die Arpa-E, die Forschungsagentur des US-Energieministeriums, fördert mehrere Projekte.
Tanken statt Laden - eine schnelle Wiederherstellung der Kapazität könnte eine neue Akkutechnik bringen. Der Akku wird einfach aufgef¨¹llt. Er kann aber auch ganz konventionell an der Steckdose oder Ladestation geladen werden.Die Advanced Research Projects Agency for Energy (Arpa-E) hat Fördermittel f¨¹r vier Projekte bereitgestellt, die sich mit der Entwicklung eines solchen Akkus beschäftigen, berichtet das US-Wissenschaftsmagazin Technology Review. Ein Projekt ist eine Kooperation des Illinois Institute of Technology und des Argonne National Laboratory, das dem US-Energieministerium untersteht, ein zweites wird am National Renewable Energy Laboratory durchgef¨¹hrt, das ebenfalls vom Energieministerium finanziert wird. Außerdem erhalten die Unternehmen General Electric (GE) und 24M Forschungsgelder von der Arpa-E.