Das Display des Ascend P7 ist 5 Zoll groß und hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Das ergibt eine Pixeldichte von 441 ppi. Damit hat Huawei verglichen mit dem Vorgängermodell Ascend P6 nicht nur die Bildschirmdiagonale um 0,3 Zoll erhöht, sondern auch die Auflösung: Das Display im Ascend P6 löste nur mit 1.280 x 720 Pixeln auf.Das Display wird durch Cornings Gorilla-Glas der dritten Generation gesch¨¹tzt. Fingerabdr¨¹cke bleiben kaum haften, zudem lässt sich der Bildschirm leicht reinigen.
Die Farbwiedergabe ist sehr nat¨¹rlich, ohne flau zu wirken. Aufgrund der hohen Auflösung werden Bildschirminhalte sehr scharf dargestellt, einzelne Pixel sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Ein Treppeneffekt ist nicht sichtbar.Das Display ist mit durchschnittlich 445 cd/qm sehr hell, auch bei Sonnenlicht ist der Bildschirminhalt gut zu erkennen. Allerdings fällt in den Messungen ein deutlicher Helligkeitsunterschied zwischen dem oberen und dem unteren Rand auf: Im oberen Drittel messen wir 476 cd/qm, im unteren Drittel nur noch 410 cd/qm. Die Helligkeitsunterschiede sind mit dem bloßen Auge allerdings nicht zu sehen. Der Helligkeitssensor arbeitet zuverlässig, aber in deutlichen Abstufungen. Der Lagesensor funktioniert ohne nennenswerte Verzögerung.Insgesamt ist Huawei beim Ascend P7 ein sehr gutes Display gelungen. Durch die hohe Auflösung wirken Inhalte sehr fein und scharf, die Farben sind sowohl bei Spielen und Filmen als auch bei alltäglichen Anwendungen stimmig.
Das Ascend P7 wird mit Android in der aktuellen Version 4.4.2 alias Kitkat ausgeliefert. In der Vergangenheit hat Huawei seine Smartphones und Tablets eher mit veralteten Versionen best¨¹ckt - auch bei den Topmodellen. Hier zeigt sich eine erfreuliche Entwicklung, die hoffentlich auch f¨¹r weitere Huawei-Modelle ¨¹bernommen wird. Auch auf seinem neuen Smartphone installiert Huawei seine eigene Benutzeroberfläche Emotion UI in der neuen Version 2.3.Die neue Emotion-UI-Version bietet einige bereits von fr¨¹heren Versionen bekannte Funktionen wie beispielsweise die Designauswahl. Auch am Grundaufbau hat Huawei nicht viel geändert: Die eigentlich bei Android ¨¹bliche App-¨¹bersicht gibt es nicht, stattdessen werden die Programme wie bei iOS alle auf dem Startbildschirm abgelegt. Mit Ordnern lässt sich hier eine ¨¹bersichtliche Struktur aufbauen.Huawei hat in seine neue Emotion-UI-Version zahlreiche neue Funktionen eingebaut, mit denen der Nutzer das Android-System sehr umfassend kontrollieren kann. Von Android-Geräten anderer Hersteller sind solche Kontroll- und Einstellungsmöglichkeiten nicht bekannt. In der Einstellungsoption "Vernetzte Apps" kann der Nutzer beispielsweise f¨¹r jede installierte App separat bestimmen, ob diese ¨¹ber WLAN oder eine mobile Datenverbindung auf das Internet zugreifen darf.
Im Energiespar-Men¨¹ kann der Nutzer nicht nur zwischen einem Normalmodus, einem Energiesparmodus und dem besonders sparsamen Ultramodus mit Zugriffsbegrenzung auf die Telefonie- und Nachrichtenfunktion wählen. Auch eine Auflistung der leistungsintensiven Apps findet sich hier: Das Ascend P7 zeigt dabei den Energieverbrauch in mAh an. Entdeckt der Nutzer eine besonders stromintensive App, kann er diese beenden.Generell legt Huawei beim Ascend P7 viel Wert auf die Kontrolle des Stromverbrauchs. Das Smartphone weist den Nutzer beispielsweise in der Benachrichtigungszeile darauf hin, wenn eine App im Hintergrund viel Strom verbraucht. Diesen Hinweis kann der Nutzer entweder ignorieren und ausblenden, oder die App schließen. ¨¹ber das Einstellungsmen¨¹ "Gesch¨¹tzte Apps" kann der Nutzer Programme auswählen, die auf jeden Fall aktiviert bleiben, nachdem das Smartphone in den Ruhezustand versetzt wurde.Im Benachrichtigungsmanager lässt sich f¨¹r jede einzelne App einstellen, ob sie in der Statusleiste Benachrichtigungen anzeigen darf. So kann der Nutzer unerw¨¹nschte Nachrichten unterdr¨¹cken. Im Men¨¹punkt "Standortzugriff" sieht der Nutzer auf einen Blick, welche Apps eine Standortfreigabe erhalten haben. Diese kann hier wieder geändert werden.
Zu den weiteren Funktionen von Emotion UI 2.3 gehört ein "Bitte nicht stören"-Modus, in dem der Nutzer nur f¨¹r ausgewählte Kontakte erreichbar ist. Dieser Ruhemodus kann auch per Zeitschaltung nur f¨¹r bestimmte Uhrzeiten eingestellt werden. Das Ascend P7 kann bedingt auch per Gesten gesteuert werden: Beispielsweise kann ein Anruf einfach durch das Halten ans Ohr angenommen werden. Diese Art von Gesten ist nicht neu, bei anderen Herstellern gibt es sie bereits seit längerem.Huawei installiert einige n¨¹tzliche Apps vor, jedoch keine Programme von Drittherstellern. Daher fehlt gl¨¹cklicherweise Bloatware wie die bei Samsung beliebte HRS-Hotel-App. Lediglich Swype ist vorinstalliert und ersetzt die bisherige proprietäre Huawei-Tastatur, die auf deutschen Geräten immer wieder Probleme machte.Weggelassen hat Huawei die bei den vorherigen Emotion-UI-Versionen noch installierte praktische Profilsteuerung. Neu hingegen ist das kleine Men¨¹ am unteren Rand des Sperrbildschirms, das durch eine Wischgeste nach oben geöffnet wird. Es ermöglicht den Zugriff auf die aktuelle Wettervorhersage sowie den Kalender, den Rechner, die Taschenlampe und die Spiegelfunktion. Hier kann die Frontkamera als Schminkspiegel genutzt werden.
Sehr praktisch fanden wir die Umsetzung der Schnelleinstellungen im Benachrichtigungsbereich: Standardmäßig ist eine Zeile mit Schnellwahleinstellungen zu sehen - mit nur einem Fingertipp öffnen sich alle Schnellwahlbefehle. Bei anderen Android-Geräten gibt es entweder nur wenige Befehle oder der Nutzer muss durchscrollen, was in der Bedienung unpraktischer ist. Die Schnellwahlbefehle des Ascend P7 lassen sich nach Belieben einzeln ein- oder ausschalten.Die Hauptkamera auf der R¨¹ckseite hat f¨¹nf Linsenelemente, der 13-Megapixel-Sensor ist von Sony. Dank BSI-Technik sollen auch Bilder in dunkleren Umgebungen besser aussehen.
Hier kommt es darauf an, in welchem Modus der Nutzer fotografiert: Der Automatikmodus erkennt Belichtungssituationen und optimiert die Qualität der geschossenen Fotos. In diesem Modus sehen in dunklen Umgebungen aufgenommene Bilder tatsächlich sehr gut belichtet aus, auch die Bildqualität ist besser als beispielsweise beim HTC One (M8) oder dem Sony Xperia Z2. Wird allerdings der "normale" Modus verwendet, bei dem der Nutzer selbst Optionen wie den Weißabgleich einstellen kann, sind die Bilder deutlich dunkler und verwaschener.
Mit dem Ascend P7 gemachte Tageslichtaufnahmen haben eine gute Schärfe, der Weißabgleich und die Farben stimmen. Stellenweise sind die Kontraste etwas hart, jedoch noch an der Grenze. Daf¨¹r haben die Bilder eine gute Dynamik. Die Qualität der Tageslichtaufnahmen kommt nah heran an die des Xperia Z2, das Sony-Smartphone macht letztlich aber Bilder mit noch etwas besserer Schärfe. Daf¨¹r wirken die Details beim Ascend P7 weniger verschwommen.Die Kamera-App des Ascend P7 ist ¨¹bersichtlich und bietet zahlreiche Modi und Einstellungsmöglichkeiten. Neben den bereits erwähnten Automatik- und Normalmodi stehen unter anderem auch ein Beauty-Filter, ein HDR-Modus, eine Panoramafunktion und zahlreiche Filter zur Verf¨¹gung. Die Filter können live auf dem Display dargestellt werden, bevor das Foto gemacht wird.Gut umgesetzt ist der Schnellaufnahmemodus: Dr¨¹ckt der Nutzer zweimal schnell hintereinander auf die Volume-Down-Taste, nimmt das Ascend P7 direkt ein Foto auf. Dies funktioniert auch, wenn das Smartphone im Standby-Modus ist - dann benötigt es ebenfalls nur unter 1,5 Sekunden, um das Bild zu machen und abzuspeichern. In den Einstellungen kann die Funktion auch dahingehend geändert werden, dass die Kamera gestartet wird, ohne ein Foto zu machen. Einen eigenständigen Kameraknopf kann dieser Kniff aber nicht ersetzen. Wer etwa gerade Musik hört und ein Foto aufnehmen will, kann die Kamera-App nicht ¨¹ber die Lautstärketasten aufrufen.
Die Kamera auf der Vorderseite des Ascend P7 hat 8 Megapixel und gehört damit zu den hochauflösendsten Frontkameras bei Smartphones. Dank der hohen Auflösung lassen sich qualitativ hochwertige Selbstporträts machen. Huawei hat der Kamera-Software einige Selfie-Funktionen spendiert: So kann der Nutzer einen Zeitauslöser verwenden, bei dem in der rechten oberen Ecke ein Vorschaubild erscheint. Schaut der Nutzer hier drauf, sind die Augen näher an der Kamera, weshalb er beim fertigen Selbstporträt besser in die Kamera schaut.Interessant ist auch der Gruppen-Selbstporträt-Modus - von Huawei mit dem gewöhnungsbed¨¹rftigen Namen "Groufie" (Group Selfie) bezeichnet. Der Groufie-Modus ermöglicht es, neben dem eigentlichen Selbstporträt jeweils ein weiteres Bild links und rechts aufzunehmen. Dadurch ergibt sich ein Panorama-Selbstporträt, auf dem bequem drei Leute Platz finden. Auch kreative Spielereien sind möglich.Im Inneren des Ascend P7 arbeitet ein Prozessor der Huawei-Tochter Hisilicon. Statt des noch beim Vorgänger verwendeten K3V2 kommt jetzt ein Kirin-910T-Prozessor mit vier A9-Kernen, einer Taktrate von 1,8 GHz und einer Mali-450MP-Grafikeinheit zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher ist 2 GByte groß, der eingebaute Flash-Speicher 16 GByte. Ein Steckplatz f¨¹r Micro-SD-Karten ist eingebaut, Apps können auf eine SD-Karte verschoben werden.
Das Ascend P7 unterst¨¹tzt Quad-Band-GSM und UMTS auf den Frequenzen 850, 900, 1.900 und 2.100 MHz. Außerdem beherrscht das Smartphone LTE auf 800, 900, 1.800, 2.100 und 2.600 MHz. WLAN unterst¨¹tzt das Gerät nach 802.11b/g/n, also nur auf der Frequenz 2,4 GHz. Bluetooth läuft in der Version 4.0, ein GPS-Empfänger und ein NFC-Chip sind eingebaut.Der nicht ohne Weiteres wechselbare Akku hat eine Nennladung von 2.500 mAh. Huawei gibt im UMTS-Modus eine Standby-Zeit von ¨¹ber 17,5 Tagen an, im LTE-Modus sind es nicht ganz 17 Tage. Die Sprechdauer soll im UMTS-Modus bis zu 14 Stunden betragen.Ein 1.080p-kodiertes Video konnten wir knapp ¨¹ber 4 Stunden lang anschauen, bis der Akku leer war - ein durchschnittlich guter Wert. Gemessen haben wir den Wert im Normal-Modus, also ohne stromsparende Maßnahmen.Läuft das Ascend P7 unter Volllast, wird die R¨¹ckseite merklich warm - wie beim Vorgänger Ascend P6. An manchen Stellen konnten wir bis zu 41 Grad messen. Bei normaler Nutzung werden zwar niedrigere Temperaturen erreicht, auch hier ist allerdings eine Hitzeentwicklung zu sp¨¹ren.
Das Ascend P7 läuft fl¨¹ssig in den Men¨¹s. Bei mehreren geöffneten Programmen läuft das Smartphone zwar immer noch ruckelfrei, jedoch nicht mehr ganz so geschmeidig wie die drei aktuellen Topgeräte von HTC, Samsung und Sony in einer vergleichbaren Situation. Dies merken wir besonders bei Programmstarts, aber auch beim Wechseln zum Startbildschirm.Grafikintensive Spiele laufen auf dem Ascend P7 ebenfalls fl¨¹ssig, beim Rennspiel Riptide GP2 bemerken wir beim Gameplay nur an wenigen Stellen einen nennenswerten Unterschied zu den Snapdragon-801-Geräten. Das Spiel läuft stellenweise einfach nicht ganz so geschmeidig, das ist allerdings Meckern auf recht hohem Niveau.Dennoch schneidet das Smartphone in den Benchmark-Tests aufgrund des niedriger getakteten Prozessors schlechter ab als die besser ausgestatteten Topgeräte der Konkurrenz. So erreicht das Ascend P7 im Single-Modus des Geekbech-3-Tests mit 589 Punkten fast 400 Punkte weniger als das Xperia Z2 von Sony. Im Multi-Modus kommt es auf 1.772 Zähler, das Sony-Smartphone schafft hier knapp 1.000 Punkte mehr.