Die Basis des Gerätes bildet ein Board mit einem Freescale-iMX6-Prozessor mit 1,2 GHz (Cortex-A9-Quadcore) und einer Vivante GC2000, der Arbeitsspeicher und die Micro-SD-Karte fassen je 4 GByte. Ein WLAN-Modul ist verbaut, Debian-Linux vorinstalliert. Als Anschl¨¹sse stehen HDMI, zweimal USB und Gigabit-Ethernet bereit. Diese Kombination kostet 500 US-Dollar und ist ein halbes Jahr nach Kampagnenende verf¨¹gbar.F¨¹r knapp 1.195 US-Dollar verschickt Huang die Platine in einem Aluminiumrahmen verbaut als All-in-One-Desktop. Dieser ist mit einem IPS-Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln ausgestattet, eine gewöhnliche Tastatur dient als Schreibinstrument. Sieben Monate nach der Schwarmfinanzierung soll es bei den Unterst¨¹tzern ankommen. Knapp 2.000 US-Dollar kostet die Laptop-Version mit Akku und einer 240-GByte-SSD, Huang veranschlagt acht Monate Wartezeit.Wer sich vier Wochen länger geduldet, der darf f¨¹r 5.000 US-Dollar auch die Edelvariante mit einem Gehäuse aus Weißeiche bestellen. Da jedoch auch 500 US-Dollar f¨¹r viele ein hoher Betrag sind, gibt es eine weitere Möglichkeit, Project Novena zu unterst¨¹tzen: F¨¹r 5 US-Dollar gibt es ein Bier f¨¹r die beiden Ingenieure.
Sowohl Samsung als auch HTC veröffentlichen zum Fr¨¹hling 2014 ihr neues Topsmartphone: Samsung setzt dabei auf Glamour, HTC auf Aluminium. Golem.de konnte beide Geräte bereits testen und erklärt die wichtigsten Unterschiede - und welches Smartphone sich eher lohnt.Nur knapp einen Monat hat es gedauert, bis HTC mit Samsung gleichgezogen ist und sein eigenes neues Android-Smartphone mit Topausstattung vorgestellt hat: das One (M8). Nicht nur der Name ist fast genauso wie beim Vorgänger, auch Design und Technik werden konsequent fortgef¨¹hrt. Das One (M8) ¨¹berrascht mit seiner Hardware genauso wenig wie das Galaxy S5, in den Details unterscheiden sich beide Geräte aber merklich.Der erste auffällige Unterschied zwischen dem neuen One und dem Galaxy S5 ist das Gehäuse. Herrscht bei Samsungs neuem Topgerät der gewohnte Kunststoff vor, ist das One (M8) wie sein Vorgänger aus Metall. Der Anteil an Kunststoff ist HTC zufolge jetzt noch geringer, was im direkten Vergleich mit dem Vorgänger sofort sichtbar ist: War beim ersten HTC One noch der Rahmen aus Kunststoff, ist das neue Gerät bis auf zwei d¨¹nne Streifen auf der R¨¹ckseite komplett aus mattem, geb¨¹rstetem Aluminium.
Dementsprechend f¨¹hlt sich das neue One verglichen mit dem Galaxy S5 deutlich hochwertiger an. Zwar mag eine abnehmbare Kunststoffr¨¹ckseite praktisch sein, da sie einfach ersetzt werden kann, wenn sie zerkratzt ist. Aber obwohl Samsung einen Glamour-Faktor verspricht, finden wir die R¨¹ckseite des Galaxy S5 einfach viel weniger spektakulär und hochwertig als das edle Metall-Finish des One. Aufgrund der abgerundeten Kanten und der gewölbten R¨¹ckseite liegt das One auch etwas besser in der Hand. Ein Vorteil der Kunststoffr¨¹ckseite des Galaxy S5: Bei feuchten Fingern rutscht das Smartphone weitaus weniger leicht aus der Hand.Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gehäuse des Galaxy S5 vor Wasser und Staub gesch¨¹tzt ist. Zwar bietet auch das One (M8) laut HTCs Marketingchef Jeff Gordon einen temporären Schutz vor Spritzwasser nach IPX3, in Wasser tauchen wie das Galaxy S5 sollte der Nutzer es aber nicht.Was das Gehäuse betrifft, ist der Wasserschutz f¨¹r uns der einzige Grund, zum Galaxy S5 statt zum One (M8) zu greifen. Viele Nutzer d¨¹rften auch den wechselbaren Akku des Galaxy S5 praktisch finden - in Zeiten mobiler Zusatzakkus halten wir dies jedoch nicht mehr f¨¹r so wichtig. Ansonsten liegt das neue Smartphone von HTC sowohl beim verwendeten Material als auch bei der Verarbeitung und beim Design klar vorn.
Was die grundlegende Hardware betrifft, ähnelt das HTC One (M8) dem Galaxy S5 stark - und ist in dieser Hinsicht auch ebenso wenig innovativ: Beide haben einen Snapdragon-801-Prozessor mit vier Kernen, der an sich ein bereits bekannter Snapdragon 800 mit wenigen Verbesserungen beim Handling großer Bilddateien sowie beim LTE-Modem ist. Der Arbeitsspeicher ist bei beiden Smartphones 2 GByte groß, auch die Displays mit Full-HD-Auflösung haben nahezu die gleiche Größe: Das HTC One (M8) hat einen 5 Zoll großen Bildschirm, das Galaxy S5 einen 5,1 Zoll großen. Beide Smartphones unterst¨¹tzen LTE, bieten einen Steckplatz f¨¹r Micro-SD-Karten und ¨¹bliche Funktionen wie Bluetooth, GPS und NFC.
Wie aufgrund des gleichen Prozessors kaum anders zu erwarten, schneiden beide Smartphones in den Benchmark-Tests nahezu identisch ab - und das trotz der Vorw¨¹rfe an HTC, es schummle bei einigen Tests. Im Geräte-Benchmark Geekbench 3 kommt das One (M8) im Single-Test auf 977, im Multi-Mode auf 2.842 Zähler; das Galaxy S5 erreicht hier jeweils 960 und 2.933 Punkte. Im Grafik-Benchmark GFX Bench kommt das One (M8) im T-Rex-Test im Onscreen-Modus auf 29,6 fps, im anspruchsvolleren Manhattan-Test auf 11,8 fps. Das Galaxy S5 schafft hier 27,8 respektive 11,7 fps.
Lediglich im 3D Mark von Futuremark sind größere Abstände zwischen den beiden Smartphones erkennbar - hier verwendet HTC aber auch einen speziellen Highspeed-Modus, um bessere Resultate zu erhalten. Im Icestorm-Extreme-Test kommt das One (M8) auf 20.466 Zähler, das Galaxy S5 erreicht hier ohne speziellen Modus 18.126 Punkte. Mittlerweile hat der Hersteller des 3D Mark, Futuremark, das One (M8) wegen der Verstöße aus der Ergebnisliste genommen.Bei den zusätzlichen Funktionen unterscheiden sich das neue One und das Galaxy S5 deutlicher. Mit einem Fingerabdrucksensor und einem Pulsmesser bietet das Samsung-Gerät zwei kaum bei Smartphones gesehene neue Funktionen an, ¨¹ber deren Praxiswert allerdings gestritten werden kann. Bei unserem Test des Galaxy S5 fanden wir, dass beide kein kaufentscheidendes Argument sind.
Als Hardware-Neuheit hat das neue One eine zweite Kamera auf der R¨¹ckseite zu bieten: Diese macht keine Fotos, sondern sammelt Tiefeninformationen, dank denen der Nutzer bei jedem Foto im Nachhinein den Fokuspunkt ändern kann, ohne eigene Einstellungen machen zu m¨¹ssen. Außerdem hat das Gerät wie sein Vorgänger und auch das Galaxy S5 einen Infrarotsender, mit dem Fernseher und andere Geräte bedient werden können.Bei den zusätzlichen Hardwarefunktionen halten wir die zweite Kamera des HTC One f¨¹r interessanter als den Fingerabdrucksensor und den Pulsmesser des Galaxy S5. Im Alltag finden wir Fotos mit veränderbarem Fokuspunkt praktischer als Samsungs wenig verlässlichen Fingerabdruck-Scanner oder die Möglichkeit, seine Herzfrequenz zu messen. Wie groß der Praxiswert der Refokussierung ist, haben wir uns genauer angeschaut.
So sehr die Refokussierung des One (M8) nach Lytro klingt: Im Endeffekt ist sie nichts anderes als das, was viele Apps am Markt bereits ermöglichen - wenngleich dank der Informationen der zweiten Kamera zuverlässiger und schneller. Dank der Tiefeninformationen klappt es bei unseren Tests anders als bei vielen Apps immer, mit der "Ufocus" genannten Funktion neue Fokuspunkte an jeder beliebigen Stelle zu setzen. Auch dauert die Aufnahme nicht länger als die eines normalen Fotos, da im Vorfeld keine separaten Einstellungen vorgenommen werden m¨¹ssen.Auf der R¨¹ckseite ist neben der bereits vom Vorgänger bekannten 4-Megapixel-Kamera eine zweite Linse f¨¹r die Erfassung von Tiefeninformationen eingebaut. (Bild: Fabian Hamacher/Golem.de) Auf der R¨¹ckseite ist neben der bereits vom Vorgänger bekannten 4-Megapixel-Kamera eine zweite Linse f¨¹r die Erfassung von Tiefeninformationen eingebaut.
So einfach die Handhabung des Ufocus ist, umso gemischter sind die Ergebnisse. Grundsätzlich gilt: Ist der Hintergrund bei einem aufgenommenen Bild unscharf, also wenn das Hauptmotiv beispielsweise nah am Objektiv ist, wird er auch mit der Fokuskorrektur nicht scharf. Die zweite Kamera nimmt also kein separates Bild mit einer anderen Schärfeeinstellung auf. Die Refokussierung erfolgt anders als bei einer Lichtfeldkamera also nicht ¨¹ber Hardwarekomponenten, sondern ausschließlich per Software. Und hier zeigen sich die Grenzen der automatisierten Neufokussierung.
Das One arbeitet wie Apps, bei denen der Nutzer manuell den Vordergrund bestimmt und den Hintergrund mit einem Weichzeichner unscharf macht - nur eben dank der Tiefeninformationen automatisiert. Die Weichzeichnung ist aber häufig ungenau, Kanten werden nicht zuverlässig erkannt, stellenweise ist die Unschärfe unlogisch verteilt. Falls dem Nutzer solche Fehler auffallen, hat er keine Möglichkeit, sie manuell zu korrigieren. Bis HTC mit einem Update hier nachbessert, ist die automatisierte Refokussierung nur bei eindeutigem Bildaufbau halbwegs brauchbar - also wenn es einen eindeutig definierten Vorder- und Hintergrund gibt. Und auch hier d¨¹rfen die Kanten der Motive nicht allzu genau betrachtet werden - in der Praxis ist die Funktion derzeit bei vielen Motiven nicht brauchbar.Die von HTC "Ultrapixel-Kamera" genannte Hauptkamera hat eine maximale Blendenöffnung von f/2.0 sowie einen BSI-Sensor. Das alleine sollte bereits daf¨¹r sorgen, dass Bilder bei schwacher Beleuchtung besser ausgeleuchtet sind. Zusätzlich betont HTC, dass die Kamera dank größerer Pixel mehr Licht aufnehme als andere Smartphone-Kameras mit deutlich mehr Pixeln - die größeren Pixel sind der Grund daf¨¹r, dass die Kamera des neuen One wie die des Vorgängers nur 4 Megapixel hat.
Tatsächlich lichtet die Kamera des neuen One schlecht beleuchtete Szenen mit deutlich größerem Belichtungsumfang ab, weshalb dunklere Bereiche besser zu erkennen sind als beim Galaxy S5. Ein Nachteil ist, dass sehr helle Spots wie Lichtquellen oder Fenster mit Tageslicht schnell ¨¹berbelichten und dementsprechend als grelle Flächen mit wenig Zeichnung erscheinen. Dies wird auch bei Tageslichtaufnahmen schon zum Problem: Auf unserer Fototour durch London hatten wir häufig das Problem, dass Straßenszenen zwar gut belichtet sind, der Himmel und Monumente im Hintergrund aber bereits stark ¨¹berstrahlt. Hier kann der HDR-Modus stellenweise helfen, bei bewegten Objekten ist er aber technisch bedingt nur mäßig n¨¹tzlich.
Die Kamera von Samsungs neuem Galaxy S5 hat mit 16 Megapixeln eine viermal so hohe Auflösung, was beim Vergleich der Bilder auch sichtbar wird. In der verkleinerten Ansicht sehen die Fotos des neuen One trotz der deutlich geringeren Auflösung zwar ebenfalls sehr gut aus, vergrößern wir einzelne Bildabschnitte, fällt der Unterschied aber auf. Allerdings ist er auch hier weniger dramatisch, als wir zunächst angenommen hatten. Zwar sind feine Strukturen beim One weniger detailreich, Strukturen sind generell gröber und aufgrund der "fehlenden" Pixel einfach weniger scharf. Wie eine Kamera, die nur ein Viertel der Auflösung von der des Galaxy S5 hat, wirkt die des One auf uns aber trotzdem nicht. Daf¨¹r ist die Bildqualität zu gut, auch wenn das Grundrauschen etwas höher ist.
So unterschiedlich die Bildergebnisse sind, so unterschiedlich sind auch die Kamera-Apps: HTC hat sich, wie bei der gesamten neuen Sense-Oberfläche, f¨¹r einen zur¨¹ckhaltenden Look entschieden. Samsung hingegen setzt weiter auf bunte Bilder, um die einzelnen Funktionen zu verdeutlichen. Von den Funktionen her sind beide Apps ähnlich, es gibt unter anderem einen Panorama-Modus, eine HDR-Funktion und einen Glattb¨¹gler f¨¹r Selbstporträts.
Wie das iPhone 5S hat auch das neue One zwei unterschiedlich getönte LED-Blitzlampen. Diese sollen bei menschlichen Motiven f¨¹r bessere Hauttöne sorgen. Wie das One entscheidet, wann welches Fotolicht verwendet wird, ist uns nicht klar. In unseren Tests gingen meist beide Lampen an.Mit Zoe bietet auch das neue One HTCs Mischung aus Foto und kleinen Videos an, die automatisch zu kleinen Filmen zusammengestellt werden können. Im Zoe-Modus ist es jetzt einfacher, ohne Umschalten sowohl Fotos als auch Videos aufzunehmen: Ein einzelner Druck auf den Auslöser macht ein Foto, ein längerer Druck nimmt ein Video auf. Wie nach einer Aktualisierung des ersten One können auch wieder eigene Musikdateien als Basis f¨¹r den Videoschnitt verwendet werden. Wichtig zu wissen: Bei Zoe-Fotos kann der Fokus nicht im Nachhinein verändert werden.Insgesamt sollten die Kameras des neuen One und des Galaxy S5 nicht nur nach technischen Daten wie der Auflösung verglichen werden: Bei der Kamera des neuen Samsung-Smartphones ist die Bildqualität besser, die des One ist bedingt durch ihre Bauart aber lichtempfindlicher. Zudem gefallen uns die Extrafunktionen beim One besser: Der Ansatz mit dem frei wählbaren Fokus ist interessant und bietet theoretisch durch die Automatisierung Vorteile - allerdings ist die Funktion noch zu ungenau. Momentan hapert es sowohl an der automatischen Erkennung als auch an der Implementierung des Effektes selbst.