Dabei spielte der Konkurrenzkampf zwischen Samsung und Apple auf dem Tabletmarkt eine große Rolle. Weltweit zog mal der eine, mal der andere vor Gericht, um Patente zu verteidigen oder der Gegenseite ein Verkaufsverbot aufzuerlegen. Apple hatte dabei erstaunlichen Erfolg gegen Samsung. In Deutschland gab das Gericht Apple recht, das Samsung eine Verletzung eines Geschmacksmusters vorwarf.Apple schaffte es so, den Verkauf des Galaxy Tab 7.7, 8.9 und 10.1 zu verhindern - mitunter mit fragw¨¹rdigen Mitteln: Apple wurde beispielsweise dabei erwischt, dass es gestauchte Fotos vor Gericht vorlegte, die die Form des Galaxy Tabs der des iPads ähnlicher erschienen ließen. Samsung brachte seinerseits eine originelle Verteidigung vor: Die S¨¹dkoreaner argumentierten, Apple habe die Form des iPads nicht erfunden, da ein Requisit aus dem Film 2001: Odyssee im Weltraum dem iPad sehr ähnlich sieht.
Aufgrund des vom Gericht ausgesprochenen Verkaufsverbots brachte Samsung in Deutschland das Galaxy Tab 10.1 als Galaxy Tab 10.1N neu auf den Markt, mit neuem Gehäuse, aber weitgehend unverändertem Innenleben. Auch in Australien und den USA wurden die Patentstreitigkeiten vor Gericht ausgetragen; in den USA konnte Samsung ein Verkaufsverbot abwenden, in Australien hob ein Gericht das Verkaufsverbot f¨¹r das Galaxy Tab 10.1 gerade noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2011 auf.Der Android-Markt besteht nicht nur aus Galaxy Tabs. Zwar ist Samsung mit 5,6 Prozent Marktanteil im Tablet-Markt die Nummer 1 bei den Android-Herstellern. Der Anteil an Android-Geräten ist aber mit ¨¹ber 32 Prozent mittlerweile recht hoch, auch im Vergleich zu Apple (65 Prozent). Das liegt vor allem an der Auswahl, die es bei Apple nicht gibt. Wer andere Hardwarekonzepte sucht, findet im Android-Segment eher etwas als beim iPad-Hersteller Apple.
Asus hat das Tablet-Konzept weitergedacht und veröffentlichte das Eee Pad Transformer, das mit einer Dockingstation samt Tastatur- und Akkuerweiterung zu einem Netbook mutiert. Das Design im Bronzelook mit dem eigenwillig eingeprägten Muster fiel schon optisch auf. Die Dockingstation verdoppelte die Akkulaufzeit und mit der Tastatur ließ sich das Gerät wie ein Netbook nutzen, bei einem ähnlichen Gewicht wie beispielsweise das NC10 von Samsung. Unser Testmuster war noch mit Android 3.0.1 best¨¹ckt. Inzwischen hat Asus p¨¹nktlich ein Update auf Android 3.2 veröffentlicht.
Ein weiteres Honeycomb-Tablet mit einem SoC (System on a Chip) aus der Tegra-Reihe brachte Acer mit dem Iconia A500 Tab heraus. Mit dem A500 setzt Asus den Schwerpunkt auf Multimedia, die Lautsprecher des Geräts gehörten bei der Klangwiedergabe in unseren Tests zu den besten. Hinzu kam die gute Darstellung von HD-Videos. Allerdings waren die Farbdarstellung des Displays und die Akkulaufzeit schwach. Inzwischen hat Acer ein Update auf Android 3.1 f¨¹r das Tablet veröffentlicht. Ein Update auf Android 3.2 steht hingegen noch aus.Motorolas Xoom war das erste Tablet mit Android 3.0 alias Honeycomb. Im Vergleich zum iPad 2, das nur wenige Tage fr¨¹her auf den Markt kam, konnte das Honeycomb-Tablet mit einem größeren Display und einer entsprechend höheren Auflösung punkten. Das Gehäuse wirkte aber deutlich klobiger als das des iPad 2. Verwunderlich war auch, dass der SD-Karten-Steckplatz zwar vorhanden war, aber nicht vom Betriebssystem unterst¨¹tzt wurde. Ein Update auf Android 3.1, das das Problem lösen sollte, ließ auf sich warten, ist aber inzwischen veröffentlicht worden. F¨¹r das Xoom gibt es bereits Android 3.2 und laut Motorola, das von Google ¨¹bernommen werden soll, wird das Tablet ein Update auf Android 4.0 erhalten.Sony hob sich mit den Tablets P und S teils wohltuend von der Konkurrenz ab. Das Tablet S fällt zunächst durch seine Keilform auf. In unserem Test kamen wir zu dem Schluss, dass das Honeycomb-Tablet gut in der Hand liegt und sich vor allem f¨¹r das Spielen gut eignet. Daf¨¹r wurde das Tablet S wohl auch konzipiert, inzwischen ist der Playstation Store daf¨¹r freigeschaltet. Mit der verbauten Infrarotschnittstelle lässt sich das Tablet auch als Fernbedienung f¨¹r den Fernseher einsetzen.
Das Tablet P lässt sich zusammenklappen, sieht aus wie ein Brillenetui und erinnert an den Nokia 9210 Communicator oder diverse Psion-Modelle. Die Benutzeroberfläche mit einer Auflösung von insgesamt 1.024 x 960 Pixeln ist auf zwei 5,5-Zoll-Bildschirme verteilt, womit nicht alle Android-Anwendungen zurechtkommen. Dass die App-Entwickler den Doppelbildschirm k¨¹nftig ber¨¹cksichtigen werden, ist aber fraglich. Ärgerlich fanden wir auch, dass das Honeycomb-Tablet nur 4 GByte Speicher besitzt. F¨¹r ein portables Multimediagerät ist das deutlich zu wenig.Etwas ungewöhnlich war 2011 die Vorstellung des HTC Flyer, eines modernen Tablets mit 7-Zoll-Bidlschirm und stark angepasster Oberfläche, aber nur Android 2.3. Die Oberfläche HTC Sense ermöglichte dennoch eine gute Tablet-Erfahrung. HTC hat damit Ähnliches geschafft wie Samsung im Jahr 2010 mit dem ersten Galaxy Tab.Zudem hat HTC die Bedienung mit einem Stift integriert, wenn auch nur f¨¹r Notizen. Mittlerweile gibt es das HTC Flyer auch mit Android 3 alias Honeycomb. Vor ein paar Wochen hat HTC damit angefangen, die neue Android-Version 3.2 zu verteilen, wenn auch nur f¨¹r einige Varianten des Tablets.
... fragt sich der Leser jetzt bestimmt. Nat¨¹rlich haben wir Apples iPad 2 getestet, und der Test ist der meistgelesene Tablet-Test in unseren Statistiken. Bei Hardwaretests allgemein ist das iPad 2 sogar auf dem zweiten Platz. Nur Asus' Ultrabook UX31 stieß bei unseren Lesern auf noch größeres Interesse. Den dritten Platz belegt ¨¹brigens ein weiteres Notebook: Golems Aprilscherz in Form eines Tests des Compaq Aero 4/33. Das Notebook hat zumindest in zwei Dimensionen fast die gleichen Ausmaße wie das iPad 2: Es ist fast genauso breit und hoch, aber deutlich dicker.Das iPad 2 gefiel uns sehr gut: Es bot zu dem Zeitpunkt unschlagbare Akkulaufzeiten bei geringem Gewicht und sehr d¨¹nnem und doch stabilem Gehäuse. Nur Displayprobleme, die mit der ersten Produktionscharge zusammenhingen, störten etwas. Bei einigen Displays war das Hintergrundlicht nicht gut genug abgeschottet, so dass es bei dunklen Flächen durchschienen.Das iPad 2 trieb damit auch die Konkurrenz an und ¨¹berraschte sie mit dem Design, dem geringen Gewicht und der langen Akkulaufzeit. Mit dem ersten iPad hatte Apple bereits Maßstäbe gesetzt, mit dem zweiten gelang das erneut - sehr zum Ärger der Konkurrenz, die gerade einmal das iPad der ersten Generation verdaut hatte.
Von der Entwicklung profitierten auch solche Nutzer, die zwar ein Tablet wollten, aber keinesfalls ein iPad. Denn Android-Geräte w¨¹rden heute nicht so aussehen, wie sie es tun, wenn Apple nicht die Richtung vorgegeben hätte. Bei Akkulaufzeit, Design und Gewicht kann die Android-Konkurrenz mittlerweile im selben Preissegment mit Apple mithalten. Andererseits ist der Schritt zum Tablet kein besonders großer gewesen. Böse Zungen behaupten, dass ein Tablet eigentlich nur ein großgezoomtes Smartphone ist. Das liegt daran, dass sich die Hardware sehr ähnelt und auch das Betriebssystem eigentlich nur f¨¹r das größere Display angepasst werden muss.Golem.de hat am Rande auch die zahlreichen Billig- und Billigsttablets betrachtet. ¨¹ber Geräte, wie sie Intenso oder Archos unter der Marke Arnova auf den Markt bringen, berichten wir, um die Entwicklung abseits des High-End-Markts zu illustrieren: Tablets mit veralteten Android-Versionen als Ware f¨¹r den Discounter. Hier zählt vor allem der Preis, so dass die Tablets auch die Masse erreichen können.
Vom rein technischen Standpunkt sind die Geräte allenfalls durch ihre selten gewordenen Komponenten interessant: sehr alten Single-Core-Prozessoren, Displays mit TN-Technik und schlechter Farbdarstellung, die bei hochwertigen Tablets gl¨¹cklicherweise fast nicht mehr zu finden sind, und resistiven Touchscreens. Diese Folientouchscreens sind zwar, weil handschuhtauglich, toll f¨¹r den Winter, beherrschen aber kein Multitouch und sind nicht mit leichten Ber¨¹hrungen bedienbar. Das gilt vor allem, wenn g¨¹nstige resistive Touchscreens eingesetzt wurden.Dass Android in der f¨¹r Tablets eigentlich ungeeigneten Version 2.x installiert wird, macht diese Geräte f¨¹r versierte Anwender nur interessant, wenn sie entsprechend viel Zeit reinstecken. Denn so vorbildliche Anpassungen, wie sie etwa Samsung oder HTC mit ihren Android-2-Tablets geschafft haben, sind bei g¨¹nstigen Tablets anscheinend nicht möglich. Häufig fehlt bei den Billiggeräten sogar der Android Market, und der Anwender muss auf einen Minimarkt des Herstellers zur¨¹ckgreifen oder sich die Software m¨¹hsam selbst zusammensuchen, um sie zu installieren.Bis Android 3.x alias Honeycomb in Billigtablets auftaucht, wird es wohl noch dauern. Eines der g¨¹nstigsten Android-3.0-Tablets ist das Aldi-Tablet von Medion, das rund 400 Euro kostet und damit kein Billigtablet ist. Es gehört mit seiner guten Ausstattung in die gehobene Kategorie; so hat es etwa einen Tegra-2-Dual-Core-Prozessor und ein UMTS-Modem, was bei diesem Preis selten ist. Zudem soll das Tablet auch Android 4.0 bekommen, wie ein Medion-Vertreter erklärte. Wer ein ordentliches Tablet haben will, muss wohl auch im Jahr 2012 viel Geld investieren.
Was im nächsten Jahr kommt, steht im Zeichen der Ziffer 4. Android 4.0 wird sich bei neuen High-End-Produkten durchsetzen, und statt zwei Kernen haben immer mehr Tablets vier. Diese Tablets bleiben hochpreisig, sind aber auch entsprechend gut ausgestattet. Im Falle von Nvidias Kal-El alias Tegra 3 kann der Anwender theoretisch hochwertige Grafik bei Spielen erwarten. Ob der fragmentierte Android-Markt allerdings Entwickler wie Chair/Epic Games anzieht, bleibt abzuwarten. Hier dominiert noch immer das iPad, wo es grafische Höchstleistungen wie etwa in Infinity Blade 2 zu sehen gibt.
Nvidia versucht gegenzusteuern und hat 2011 bereits verstärkt seine Tegra-Zone-App vermarktet. Der Grund: Android-Nutzer können somit immerhin Spieletitel finden, die den Grafikkern von Tegra-Chips halbwegs ausnutzen. Die Auswahl ist aber noch mickrig. Nvidia muss sich sehr anstrengen, um Spieleentwickler auf die Android-Plattform zu bringen. Nvidias Kal-El mit seinen 4+1-Kernen ist dabei nicht einmal der einzige SoC-Lieferant. SoC mit vier Kernen gibt es auch von Qualcomm (APQ8064) oder Texas Instruments (OMAP4470).Ein Wettr¨¹sten gibt es auch bei den Grafikeinheiten. Neben Nvidia sind Imagination Technologies (SGX543MP4+) und ARMs Mali-T658 interessant, die ebenfalls deutliche Leistungssteigerungen bei ihren Rechenwerken schaffen wollen. Letztendlich machen die Tablets gerade eine ähnliche Entwicklung durch wie PCs in den vergangenen Jahrzehnten.
Und auch Apple wird wohl nicht tatenlos zusehen und die iOS-Plattform weiter fragmentieren. Ein neues iPad mit vier Kernen und schneller Grafikeinheit gilt als wahrscheinlich. Der Prozessor wäre auch eine gute Voraussetzung f¨¹r ein Retina-iPad-Display mit einer in beiden Dimensionen verdoppelten und damit effektiv vervierfachten Auflösung. Schon im März könnte es so weit sein, wenn sich aktuelle Informationen aus den Märkten bewahrheiten.Es stellt sich zwangsläufig die Frage: Wozu eigentlich so viele Kerne? Moderne und gleichzeitig leichte Notebooks haben nur zwei, Tablets dagegen vier und mehr. Die Antwort ist: Die typischen Prozessoren von Tablets sind an sich nicht so leistungsfähig, auch wenn teils mit GHz-Zahlen geworben wird, die mit einer 2 beginnen. Gerade bei rechenintensiven Aufgaben kann ein Tablet durch vier Kerne profitieren.Mitunter wird die Arbeit aber auch einfach aufgeteilt. Ein gutes Beispiel ist Nvidias f¨¹nfter Kern im Tegra 3. Dieser wird nur verwendet, wenn nichts oder wenig zu tun ist und damit wird die Stärke moderner ARM-SoCs besonders gut ausgespielt: Sie sparen Strom. Auch der OMAP4470 arbeitet so. Zwei der Kerne sind f¨¹rs Stromsparen designt worden. In der Werbung wird das dann als Quadcore dargestellt. In der Praxis wechselt das Tablet hingegen einfach nur von einem Dual-Core-Prozessor zum nächsten, je nach Anforderung.
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