Beim Anschauen von Filmen glänzt das Tablet. Dazu trägt nicht nur die Darstellungs-Qualität des Displays bei, das liegt auch an den vier Lautsprechern, die sich an den Ecken des Riesen-iPads befinden. Sie haben kräftige Bässe und deutlich mehr Stimmgewalt als die des iPad Mini oder iPad Air. Beim Lesen von E-Books ist die große Anzeige aber eher hinderlich. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann man das 713 Gramm schwere Gerät nicht mit einer Hand halten. Die leichteren und kompakten iPad-Modelle sind da klar im Vorteil.Für Vieltipper hat Apple - gegen 179 Euro Aufpreis - mit dem Smart Keyboard eine Mischung aus Schutzhülle und Tastatur im Angebot. Es wird über den sogenannten Smart Connector angeschlossen, der es auch mit Strom versorgt. Im Test überzeugte es nicht. Zum einen liefert Apple seine Tastatur bislang nur im US-Layout QWERTY (nicht das deutsche QWERTZ mit Umlauten) aus. Außerdem ist der Druckpunkt der Tasten für Vielschreiber reichlich unpräzise. Immerhin gibt es einen Ersatz: Logitech bietet für 30 Euro weniger die kompatible Tastatur Create mit hintergrundbeleuchteten Tasten an, mit der auch Profi-Schreiber gut zurecht kommen.
Designer, Zeichner und andere Kreative werden den Digitalstift schätzen, den Apple bewusst nicht "Stylus" (Griffel) nennt, sondern "Pencil" (Zeichenstift). Mit ihm kann man auf dem Bildschirm malen, schreiben und zeichnen, zum einen in der iOS-App Notizen und speziellen Apps wie Adobe Sketch, Adobe Draw, Procreate und Zen Brush. Designer loben die Qualität des Pencil beim Zeichnen, vermissen aber insbesondere in den Adobe-Apps Funktionen, die sie von den Mac-Versionen her gewohnt sind. Leider kann der 109 Euro teure Pencil nirgendwo magnetisch angedockt werden.Fazit: Mit dem neuen iPad Pro hat Apple einen Tablet-Computer auf den Markt gebracht, der in vielen Details überzeugen kann. Für etliche Anwender könnte er auch ein Notebook ersetzen, wenn es um Aufgabengebiete wie E-Mails, Websurfen und kreative Aufgaben geht. Wer intensiv mit Tabellenkalkulationen arbeitet oder viele Inhalte zwischen verschiedenen Dokumenten austauscht, findet im iPad Pro aber keinen perfekten PC-Ersatz. Zwar bietet das neue Betriebssystem iOS 9 inzwischen einen "Split View" an, bei dem sich zwei Dokumente nebeneinander darstellen und Inhalte übertragen lassen. Der Modus wird aber längst nicht von allen iOS-Programmen unterstützt.
Mit dem hervorragenden Display und dem ausdauernden Akku (rund zehn Stunden) schlägt das iPad pro herkömmliche Laptops in einigen Disziplinen. Man kann das Tablet dank des eingebauten GPS-Empfängers als Navigationsgerät einsetzen und mit einer Mobilfunk-Option unkompliziert überall online bringen. Dafür fühlt sich die Kombination aus Tablet und Tastatur auf dem Schoß im Vergleich zum Laptop wackelig an. Selbst die bessere Logitech-Tastatur bietet keine Vorteile gegenüber Notebook-Tastaturen. Tastatur und Tablet zusammen wiegen dann auch beinahe so viel wie ein Macbook Pro (13 Zoll mit Retina Display).Mit 32 GB Speicher und WLAN kostet das günstigste iPad Pro 899 Euro, 210 Euro mehr als ein entsprechendes iPad Air 2. Für die Variante mit mehr Speicher (128 GB) verlangt Apple 1079 Euro, für das LTE-Modell mit 128 GB werden 1229 Euro fällig.Berlin (dpa/tmn) - Mit dem Computer Mails schreiben, im Netz blättern, Videospiele zocken - machen die meisten. Aber nach Funksignalen Außerirdischer suchen, Proteine für die Medizinforschung errechnen oder nach Gravitationswellen von Pulsaren suchen?Ganz ohne Zweifel sind mit solch noblen Dingen viel weniger Computernutzer beschäftigt. Dabei ist es ganz einfach, seinen Rechner zeitweise in den Dienst der Wissenschaft zu stellen - als Teil eines weltumspannenden Forschungsnetzwerks.Distributed computing (DC), zu Deutsch verteiltes Rechnen, nennt man das Verfahren. Große Mengen gesammelter Forschungsdaten werden in viele kleine Häppchen gepackt. Klein genug, um von Heimcomputern und Tablets der Projektteilnehmer in überschaubarer Zeit nach interessanten Signalen durchsucht zu werden, erklärt Andreas Stiller vom Fachmagazin "c’t".Statt einen großen und teuren Supercomputer zu nutzen, vernetzt das Projekt über die an der US-Universität Berkeley entwickelte Boinc-Software unzählige kleine Rechner und nutzt deren kombinierte Rechenleistung.
So wie beim Projekt Einstein@Home des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, das bereits seit 2005 läuft. Neben der Suche nach außerirdischem Leben im All über Seti@Home ist es eines der bekanntesten DC-Forschungsprojekte. "Unser Hauptinteresse ist die Suche nach einer bestimmten Art von Gravitationswellen", erklärt Ingenieur Heinz-Bernd Eggenstein.Diese Gravitationswellen konnten bislang noch nicht nachgewiesen werden, sind aber Teil von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Ihr Nachweis wäre eine wissenschaftliche Sensation.Rund 50 000 aktive Teilnehmer helfen den Forschern bei der Suche nach diesen Gravitationswellen und lassen Datenpakete von ihren Computern analysieren. Einige von ihnen sind Akademiker, manche Physiker, viele interessieren sich einfach für Astronomie und spenden deswegen ihre Rechenkapazität für die Forschung, erklärt Eggenstein die Motivation der Teilnehmer. Und dann ist da noch das Rennen um die Punkte, die es für ausgewertete Pakete gibt. "Daraus entwickelt sich teilweise ein sportlicher Wettkampf", hat der Ingenieur festgestellt.
Für manche Teilnehmer ist das Motivation genug, ihre Rechner immer weiter aufzurüsten. Denn wer mehr analysiert, hat auch eine größere Chance, den Gravitationswellen auf die Spur zu kommen. Für wichtige Hinweise gibt es ein Zertifikat, fließen die Analyseergebnisse eines Datenpaketes in die Forschung ein, wird der Teilnehmer namentlich erwählt. So kann jeder seinen Beitrag zur astronomischen Grundlagenforschung leisten.Vom Android-Smartphone über Tablets bis zum Gaming-PC ist jedes Gerät zur Datenanalyse geeignet. "Das Smartphone ist eine Einstiegsdroge, aber jedes Bisschen hilft", sagt Eggenstein. "Man braucht nicht den Superrechner." Allerdings brauchen ältere Rechner länger für die Analyse. Der Testrechner in der Redaktion - ein fünf Jahre altes Notebook - braucht rund 15 Stunden für ein Datenpaket.Nutzer können selbst entscheiden, wie ihr Rechner mit den Daten umgeht. Ob er nur analysiert, wenn man den Computer nicht nutzt, ob der Boinc-Client immer läuft, wie viel Prozessorleistung genutzt wird - man hat die Wahl. Einziger Kostenpunkt: "Der nicht unbeträchtliche Energieverbrauch, da der Rechner nicht in den Stand-by-Modus schaltet, sondern durchläuft", erklärt Andreas Stiller. Dauerhaft online muss der Computer für die Forschungsarbeit nicht sein.
Die Erfolge sprechen für sich. Rund 50 Pulsare haben die Einstein@Home-Forscher schon entdeckt, etliche Forschungsarbeiten wurden verfasst. Dabei ist Einstein@Home mit seiner Suche nach angenommenen Gravitationswellen ein relativ theoretisches Projekt im Boinc-Katalog. Andere Projekte sind deutlich praxisorientierter. Etwa die Erdbebenmessung des "Quake Catcher Networks", Projekte zur Medikamentenforschung (Rosetta@Home), die Erforschung von Evolutionszusammenhängen im Lattice Project oder die Analyse alter verschlüsselter Marinefunksprüche im Enigma@Home-Projekt.Und BOINC ist nicht die einzige Plattform für verteiltes Rechnen. Weitere Informationen über Projekte und Plattformen gibt es auf den deutschsprachigen Internetseiten www.rechenkraft.net oder www.science-at-home.de. Einige wenige Projekte locken für die Teilnahme auch mit Entlohnung oder der Chance auf einen Lotteriegewinn.Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei hat zwei Akkus vorgestellt, die sehr schnell geladen werden können. Sie lüden zehnmal schneller als herkömmliche Akkus und erreichten die Hälfte ihrer Kapazität in wenigen Minuten, sagt Huawei.
Die Huawei-Entwickler haben zwei schnell ladende Akkus auf der Konferenz Battery Symposium in Nagoya in Japan vorgestellt: Der eine Akku hat eine Kapazität von 600 mAh und lässt sich laut Huawei in zwei Minuten zu 68 Prozent laden.
Der zweite Akku erreicht nach fünf Minuten auf der Ladestation 48 Prozent. Seine Kapazität beträgt 3.000 mAh, er hat eine Energiedichte von 620 Wh/L. Die Entwickler hätten an die Graphit-Anode Heteroatome gebunden. Das ermögliche die verkürzten Ladezeiten. Diese verringerten nicht die Energiedichte und wirkten sich auch nicht negativ auf die Lebensdauer des Akkus aus, sagt Huawei.
Die Akkus könnten beispielsweise in Mobilgeräten oder Elektroautos eingesetzt werden. Wie weit die Entwicklung fortgeschritten ist und wann die Akkus auf den Markt kommen könnten, sagte Huawei nicht.Berlin (dpa) - Wo steckt bloß das verflixte Ladegerät? Und wieso ist das Kabel schon wieder verknotet? Drahtloses Akkuladen verspricht Abhilfe: Ähnlich wie bei elektrischen Zahnbürsten legt man das Smartphone einfach auf eine Ladefläche. Kein Kabel, keine Stecker, kein Verschleiß der USB-Buchse.
"Das ist eine sehr einfache Möglichkeit, das Endgerät zu laden", sagt Johannes Weicksel vom IT-Verband Bitkom. Man könne die Ladestation etwa auch in Möbel wie dem Nachttisch integrieren: Liegt das Handy darauf, lädt der Akku.Das kabellose Laden funktioniert per Induktion: Im Ladegerät sitzt eine Spule, durch die Wechselstrom fließt, wodurch sich ein Magnetfeld aufbaut. Auch im Smartphone ist eine sehr flache Spule eingebaut, durch die Wechselstrom fließt, sobald das Handy auf dem Ladegerät liegt. Dieser wird dann in Gleichstrom umgewandelt, der in den Akku fließt. Derzeit gibt es drei verwandte Standards für drahtloses Laden, die (noch) nicht kompatibel sind: Qi (gesprochen: Tschi), Rezence und Powermat.Beim vom Wireless Power Consortium (WPC) etablierten Qui-Standard sowie beim Powermat-Standard der Power Matters Alliance (PMA) kommt die einfache induktive Energieübertragung zum Einsatz. Rezence nutzt dagegen Magnetresonanz, eine Erweiterung der Induktion. Diese Technologie ermöglicht es, mehrere Geräte gleichzeitig mit Strom zu versorgen - und sie kann einen größeren Radius abdecken. Das Mobilgerät muss beim Laden also nicht exakt ausgerichtet werden. Dafür ist aber die Energieeffizienz geringer. Hinter Rezence steht die Alliance For Wireless Power (A4WP), der sich unter anderem Intel und Samsung angeschlossen haben. Mit Rezence ausgerüstete Geräte wie Laptops sind aber noch nicht auf dem Markt.
Powermat-Ladestationen finden sich etwa in US-Filialen von Starbucks und McDonald's, ansonsten spielt der Standard aber bislang kaum eine Rolle. "Bisher ist der Powermat-Standard nur in Samsungs S6 integriert", sagt Hannes Czerulla vom "c't"-Magazin. Das Nachrüsten bei anderen Handys per Akku oder Schutzhülle sei eher umständlich. Deshalb gibt es in den USA auch Powermat-Lade-Dongle zum Anstecken ans Handy. Im Juni 2015 sind die PMA und A4WP fusioniert.Denn auf dem Smartphone-Markt ist derzeit Qi der am häufigsten anzutreffende Standard, getrieben von prominenten Herstellern wie HTC, LG, Motorola, Nokia, Samsung oder Sony, die hinter WPC stehen. Apple ist allerdings nicht dabei. Seit rund fünf Jahren erlaubt Qi kabellose Energieübertragung bis zu fünf Watt.Dennoch kommen die Hersteller nicht so richtig in die Gänge. "Noch sind nur wenige Mobilgeräte von Werk aus fürs kabellose Laden vorbereitet", heißt es in einem Testbericht des "c't"-Magazins. Darunter sind einige Nokia-Modelle, Samsungs Galaxy-S6-Geräte, das LG G3 oder die Google-Nexus-Modelle 4, 5 und 6. Das etwas ältere Nexus 7 sei das bisher einzige Tablet, das induktives Laden unterstützt. Mit voranbringen könnte die Entwicklung Ikea: Der Möbelriese verkauft seit kurzem Ladestationen: separat, in Möbeln oder zum Nachrüsten.