Indian Wells (dpa) - Vor genau einem Jahr stand Angelique Kerber wieder einmal am Scheideweg. Das Jahr 2015 hatte schlecht begonnen, die Kielerin hatte eine Erstrunden-Niederlage an die nächste gereiht. Kurz vor dem Masters-Event in Indian Wells trennte sie sich von ihrem Coach Benjamin Ebrahimzadeh und kehrte zu Torben Beltz zurück. Der Trainerwechsel trug in der kalifornischen Wüste noch nicht auf Anhieb Früchte, Kerber verlor gleich zum Auftakt gegen Sloane Stephens in zwei Sätzen. Doch im Rückblick war das Turnier in Indian Wells der Beginn einer wundervollen Reise mit vier Turniersiegen in 2015 und dem sensationellen Triumph bei den Australian Open im Januar 2016."Es fühlt sich immer noch gut an", sagte Kerber bei ihrer Rückkehr nach Indian Wells. Seit ihrem Melbourne-Coup ist die deutsche Nummer eins auf einmal eines der Zugpferde der WTA-Tour. "Es ist eine komplett andere Situation für mich. Ich habe außerhalb des Platzes viel mehr Termine", sagte Kerber am Mittwoch (Ortszeit).Für die 28-Jährige wird es nun darum gehen, die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung mit ihrer Leistung auf dem Platz in Einklang zubringen. Bei ihrer ersten Rückkehr auf die WTA-Tour nach den tollen Tagen in Australien ging das krachend schief. In Doha verlor sie ihre Auftaktpartie als Nummer eins der Setzliste gegen die Chinesin Zheng Saisai klar in zwei Sätzen.
Danach hat sich Kerber etwas zurückgezogen, um den Akku wieder aufzuladen und vor allem wieder hart zu arbeiten. Die paar Tage außerhalb des Rampenlichtes haben ihr gut getan, jetzt fühlt sie sich bereit für die nächsten Aufgaben. "Ich fühle mich gut und gesund, habe gut gearbeitet in den vergangenen Tagen", sagte Kerber, die nach einem Freilos nun auf die Gewinnerin des Duells zwischen den beiden Tschechinnen Petra Cetkovska und Denisa Allertova trifft.Dass sie fortan die Gejagte sein wird, macht ihr keine großen Sorgen. "Ich weiß, dass jede Spielerin alles versuchen wird, mich zu schlagen", sagte Kerber. "Aber von dieser Situation träumt man auch. Das ist etwas, wofür du dein ganzes Leben arbeitest."Neben Kerber sind auch die übrigen deutschen Topspielerinnen in Indian Wells komplett am Start. Die zuletzt deutlich formverbesserte Andrea Petkovic muss aber zunächst einmal den Tod ihres guten Freundes Johnny Heimes verarbeiten, der am Dienstagabend seinem Krebsleiden erlegen war. "Ich bin sehr traurig und betroffen. Johnny war eine große Inspiration für mich", meinte die Darmstädterin.Am ersten Tag der mit 6,844 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung schafften in Carina Witthöft und Laura Siegemund die ersten beiden Deutschen den Sprung in Runde zwei. Witthöft rang Irina Falconi aus den USA mit 0:6, 6:4, 6:4 nieder. Qualifikantin Siegemund setzte sich mit 3:6, 6:4, 6:4 gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu durch und darf sich nun auf ein Duell mir der Weltranglistenersten Serena Williams freuen. Tatjana Maria schied dagegen aus.
Julia Leeb nutzte im Kongo eine 360°-Kamera, die den Filmbetrachtern später das Gefühl gibt, sie wären selbst dort. In dieser virtuellen Realität kann man sich auch umschauen. Nicht nur Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sieht in dieser Technik die Medienzukunft. Wenn Sie sich das Video auf Ihrem Smartphone ansehen, können Sie sich durch Drehen und Neigen Ihres Telefons im Raum bewegen. Wenn Sie sich das Video auf Ihrem Notebook oder Desktop-Computer ansehen, können Sie sich im Raum bewegen, indem Sie das Bild mit der Maus ziehen und schieben.
München (dpa/tmn) - Der Zug hat Verspätung? Die Verabredung kommt nicht? Im Hotelfernseher läuft nur Unsinn? Wäre es nicht schön, jetzt einfach das Notebook aufzuklappen und in die Fantasywelt von "The Witcher 3" abzutauchen oder endlose Städte in "Anno 2205" zu bauen?Das ist die Idee teurer, leistungsstarker Gaming-Notebooks. Selbst anspruchsvolle Titel sollen darauf problemlos laufen. Doch was ist ein Gaming-Notebook überhaupt?
"Erstmal ist das nur ein Marketing-Begriff", sagt Mark Mantel, Redakteur bei "PC Games Hardware". Von klassischen Notebooks unterscheiden sich Geräte mit diesem Etikett höchstens durch ihr auffälliges Design. "Zurzeit sind zum Beispiel Schwarz und Rot schwer in Mode", sagt Mantel. Im Grunde ist aber jedes Notebook für Spiele geeignet, das die entsprechenden Komponenten an Bord hat. Eine schicke Hülle allein reicht nicht.Der Bedarf nach solchen Notebooks ist offenbar groß: Nach Angaben des IT-Verbands Bitkom spielen gut zwei Drittel der Computerspieler in Deutschland (67 Prozent) an mobilen Computern. Der Anteil der Spieler am Desktop-PC ist kaum größer (69 Prozent). Allerdings besitzen nicht alle Notebook-Spieler Hochleistungsgeräte: "Viele Spiele laufen heute auf regulärer Hardware ohne große Extras", sagt Maciek Gornicki vom Marktbeobachter IDC. Beliebte Spiele wie "Minecraft", Adventures oder das beliebte "League of Legends" brauchen keine High-End-Geräte.
"Richtige" Gaming-Notebooks für 2000 oder 3000 Euro lohnen sich vor allem für die anspruchsvollen 3D-Welten von Rollenspielen wie "Fallout 4", für Action-Adventures wie "Assassin’s Creed" oder für den Star-Wars-Shooter "Battlefront". "Selbst ein Spiel wie "The Witcher 3" kann man damit gut spielen", sagt Mark Mantel. "Wenn auch nicht mit allen Details." Selbst auf den stärksten Gaming-Notebooks müssen Spieler also noch auf ein paar Extras verzichten. Vor allem Kleinigkeiten wie realistisch animierte Haare, Kleidungsstücke oder Nebelschwaden bringen auch die Spitzengeräte ins Schwitzen.Andere Einschränkungen entstehen durch das eingebaute Display von Gaming-Notebooks. Höhere Auflösungen als Full HD (1920 mal 1080 Pixel) sind damit kaum möglich. "Es gibt inzwischen auch Notebooks mit 4K-Display, zum Spielen wird man die aber nicht nutzen können", so Mantel. Wer also in Spitzenauflösungen wie Quad HD oder Ultra HD zocken will, muss sein Notebook an einen entsprechenden Monitor anschließen - oder gleich am Desktop-PC spielen.
Trotz der Einschränkungen ist das Spielen an einem Notebook deutlich teurer als an einem stationären Rechner. "Ein 1000-Euro-Notebook entspricht in Sachen Leistung etwa einem 700-Euro-Desktop-PC", sagt Mantel "Das ist für mich noch ein gerechtfertigter Aufpreis." Je leistungsfähiger die Geräte, desto größer ist allerdings auch der Preisunterschied: Für die Leistung eines 1500 Euro teuren Desktop-Rechners zahlen Notebook-Käufer schnell mehr als 2000 Euro.Hinzu kommt, dass sich Gaming-Notebooks im Vergleich zum Desktop schwerer aufrüsten lassen. Unmöglich ist es aber nicht, sagt Mantel. Arbeitsspeicher und Festplatte lassen sich meistens ersetzen und auch die Grafikkarte ist bei den meisten Geräten theoretisch austauschbar. Die neue Karte müssen Spieler dann aber für viel Geld aus Übersee importieren. In Deutschland gibt es die Module nur selten.Bei genauerem Hinsehen ist der Preisunterschied zum Desktop aber kleiner als gedacht, sagt IDC-Experte Maciek Gornicki: "Wenn Sie bedenken, dass Sie beim Desktop-Computer noch in Zubehör wie die Tastatur und vor allem den Monitor investieren müssen, ist der Preis für ein Gaming-Notebook gar nicht mehr so viel höher." Anspruchsvolle Spieler werden sich allerdings zumindest eine separate Maus zulegen - Shooter und Actionspiele machen am Trackpad keinen Spaß.
Wirklich mobil sind solche Gaming-Notebooks damit natürlich nicht mehr. Dafür sorgt nicht nur Zubehör wie die Maus, sondern auch das Gewicht. Zwei bis drei Kilo sind bei solchen Geräten keine Seltenheit, Spitzenmodelle bringen sogar vier Kilo auf die Waage. Hinzu kommt, dass die meisten Gaming-Notebooks nur an der Steckdose ihr ganzes Potenzial entfalten. "Im Akkubetrieb regeln die zum Energiesparen die eigene Leistung herunter", sagt Mark Mantel.So richtig mobil sind Gaming-Notebooks damit also nicht. Wer braucht sie dann überhaupt? "Das ist eine Alternative für Leute, die gerne an verschiedenen Orten spielen", sagt Maciek Gornicki. Es geht also gar nicht um das Spielen unterwegs - sondern eher um das Spielen im Hotelzimmer, in der Ferienwohnung oder am Zweitwohnsitz.Berlin (dpa) - Nach Kreuzbandriss und 17-monatiger Zwangspause hat sich Diskus-Olympiasieger Robert Harting als Mensch und Sportler neu definiert."Früher war ich eine Kampfmaschine, jetzt steht der sportliche Wettstreit im Vordergrund, was fünf Jahre nicht mehr der Fall war", sagte der 31 Jahre alte Berliner in einem Interview der Olympia-Edition des Sportmagazins "Kicker", die am Mittwoch erscheint.
"Ich habe mich ein bisschen verändert in den Monaten, bin viel ruhiger geworden in vielen Bereichen", meinte Harting. "Ich habe eine andere Sicht der Dinge, wie ich in Wettkämpfe gehe, wie ich mit Gegnern umgehe, wie ich mit Druck umgehe." Wettkämpfe zu beherrschen wie früher, sei ihm überhaupt nicht mehr wichtig. "Jetzt ist es so, dass ich mit meinem neuen Kreuzband quasi ständig ein kleines Kind dabeihabe und ich jeden Tag in den Kindergarten gehe um zu sehen, ob alles passt", schilderte der Modellathlet.Der dreimalige Weltmeister (Homepage "derharting.de") hatte Anfang September 2014 seinen letzten Wettkampf bestritten und sich kurz darauf das Kreuzband gerissen. Mitte Februar 2016 gab er beim Berliner ISTAF Indoor ein siegreiches Comeback. Sein großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Rio.Nach langen Jahren als Leistungssportler spüre er nun auch sein Alter, gab Harting zu. "Wenn man mich mal mit einem Lithium-Akku vergleicht, dann bin ich wie ein altes Handy", sagte der dreimalige Weltmeister. "Es funktioniert ja, man muss es eben öfters aufladen." So ähnlich sei es auch mit seinem Körper, erklärte der 2,01-Meter-Riese: "Der hat nicht mehr zehn verschiedene Ressourcen, auf die man beliebig zurückgreifen kann. Ich muss mit meinen wenigen Reserven behutsam umgehen."
Ein Olympiasieger habe in anderen Ländern eine "weitaus größere Bedeutung als in Deutschland". Deshalb sei es für ihn "auch eher ernüchternd zu erkennen, dass es neben dem Sport-affinen Deutschland auch ein großes Deutschland der Neider gibt", meinte Harting, für den der Olympiasieg keineswegs ein finanzieller "Quantensprung" war. "Muss ich ehrlich verneinen", sagte er dreieinhalb Jahre nach seinem Gold-Wurf von London. "Früher waren bei Olympischen Spielen die Plätze eins bis drei richtig gut, dann nur noch Platz eins, und inzwischen ist es nur noch Platz eins mit Geschichte."Berlin (dpa/tmn) - Das erste Mal einen großen Reiserucksack zu packen, ist gar nicht so leicht. Anfangs nimmt fast jeder zu viel mit. Mit den Jahren kommt dann auch die Packerfahrung: Reiseblogger geben Tipps zum Packen.Grundsätzliches: Vor ihrer ersten Reisen halfen Freunde der Reisebloggerin Carina Herrmann von Pink Compass. "Sie sagten, ich sollte meine Sachen zu drei Häufchen legen. Auf den ersten kamen die unverzichtbaren Sachen, auf den zweiten die wichtigen und auf den dritten die ganz netten." Danach hatte sie Klarheit. Die dritte Kategorie blieb daheim und die zweite wurde noch einmal genau unter die Lupe genommen.
Der passende Rucksack: Nur weil man sich Backpacker nennt, heißt das nicht, dass man zwangsweise den Urtypen eben jenes Backpacks braucht. "Backpacking-Rucksäcke haben für mich mittlerweile ausgedient", sagt Conni Biesalski von Planet Backpack. Sie schwört auf Kofferrucksäcke. Mit einem Rundumreißverschluss kommt man ohne großes Wühlen schnell an alle Sachen dran. Blogger Carsten Jost von Fastpacking empfiehlt noch eine Nummer kleiner. "Ein 40 Liter Carry-On-Rucksack reicht." So ist man schon von Anfang an dazu gezwungen, noch weniger mitzunehmen.Das richtige Packsystem: Für einen übersichtlichen Rucksack gibt es kleine Helfer. "Wir schwören auf Kompressionsbeutel. Die sind nur zu empfehlen", sagen die Blogger Fränzi Zürcher und Simon Zyrd von "um die Weltreise". Alternativ gibt es auch noch die Packing Cubes. Das sind Quader mit Reißverschlüssen, die dem Rucksackinnenleben zur Ordnung verhelfen. Für die, die auf Hilfsmittel verzichten wollen, hat Carsten Jost einen Tipp: "Man sollte seine Sachen besser rollen als falten. Gefaltet bleibt sowieso nichts."Kleidung: Für die meisten gilt: Wechselsachen für eine Woche einpacken, besonders T-Shirts und Unterwäsche. Carsten Jost hat gerade mal drei Unterhosen und Socken dabei: Ein sauberes Paar in seinem Gepäck, das zweite Paar trägt er am Körper, und das dritte hängt meistens zum Trocknen am Rucksack. Carina Herrmann empfiehlt Kleidung, die kombinierbar ist und sich für das Zwiebelprinzip eignet.
Technik: Alle Blogger setzen auf ihre Smartphones. Die Apps, die GPS-Funktion und Google-Maps machen das Reisen einfacher. Aber auch ein eBook-Reader spart den Platz von schweren Reiseführern. "Vor allem hält hier der Akku mehrere Wochen", sagt Jost. Simon Zyrd fotografiert gern: Fast 20 Kilogramm hat bei seiner ersten Reise alleine die Fotoausrüstung gewogen. "Für ganz normale Bilder finde ich aber auch eine Smartphonekamera okay. Die sind heute richtig gut." Wer etwas mehr möchte, kann auch eine Systemkamera mitnehmen.Spart Platz und ist praktisch: In diese Kategorie fällt Multifunktionales. Conni Biesalski empfiehlt etwa einen Sarong. "Den kann man als Decke, Handtuch, Strandlaken oder als Kopfbedeckung nehmen." Auch ein Taschenmesser sollte nicht fehlen. Simon Zyrd und Fränzi Zürcher haben auch immer einen leichten Seidenschlafsack und ein Kopfkissenbezug dabei. Am meisten Gewicht nimmt aber häufig der Kosmetikbeutel ein. Hier heißt es, kleine Größen mitnehmen und vor Ort neu kaufen. Außerdem hilfreich sind Ohrstöpsel und ein Vorhängeschloss für den Spind im Hostel.Reiseapotheke: Eine Grundausstattung an Medikamenten darf nicht fehlen. Fränzi Zürcher rät: Ein Mittel gegen Durchfall, Schmerzen und Fieber, Kohletabletten, Desinfektionszeug und Pflaster mitnehmen. Carina Herrmann hat auch immer eine Elektrolytlösung dabei.