Zumindest war das bei den Testgeräten so, mit denen ich in den vergangenen Wochen verschiedene kabellose Ladegräte ausprobiert habe. Eines zu Hause und eines im Büro reicht schon aus. Einen kabellos ladenden Akku für unterwegs braucht man nur selten, Kabel gar nicht mehr.
Für viele Smartphone-Nutzer mag sich das wie eine Utopie anhören, doch Smartphones, die man kabellos aufladen kann, gibt es schon seit Jahren. Der längst untergegangene Smartphone-Hersteller Palm lieferte zu seinen Geräten schon 2009 drahtlose Ladetechnik, Nokia hatte sowas ab 2012 im Programm, Samsung ein Jahr später. Diverse andere Hersteller versuchen sich seither zumindest ab und zu an Smartphones, deren Akkus sich ohne lästige Suche nach dem passenden Kabel mit elektrischer Energie betanken lassen.
Trotzdem blieb das Laden ohne Kabel über Jahre eine Nischentechnologie. Das änderte sich nicht mal, als der schwedische Möbelkonzern Ikea Anfang 2015 damit begann, kabellose Ladestationen, teils fest in Möbel eingebaut, anzubieten. Mit der Einführung der neuen iPhones könnte nun aber die Wende eingeläutet werden: Die iPhones 8 und 8 Plus sowie das iPhone X setzen auf kabellose Ladetechnik und folgen dem etablierten Qi-Standard.
Egal ob iPhone oder Android-Gerät: Um die Kabellos-Funktion zu nutzen, braucht man natürlich auch die passende Ladestation. Wir haben einige Modelle auf dem Markt getestet (zum Durchwischen):
Wie so oft wird Apples Strahlkraft dafür sorgen, dass eine Technologie, die es schon länger gibt, erst dadurch populär wird, dass sie in den Produkten des kalifornischen Konzerns verwendet wird. Zuletzt war das bei komplett kabellosen Kopfhörern zu sehen. Auch die gab es schon vor Apple, doch auf die Einführung der AirPods folgte eine Welle neuer Modelle anderer Hersteller. Dieses Phänomen wird sich nun wohl wiederholen.
Das macht es Drittanbietern leicht, passendes Zubehör anzubieten, das einige sowieso schon auf Lager haben. Denn den Qi-Standard gibt es schon seit 2008 und er hat einige bedeutende Unterstützer. Neben Apple haben sich auch Samsung, LG, Bosch, Philips und rund 250 weitere Firmen dem Wireless Power Consortium (WPC) angeschlossen, das den Qi-Standard definiert.
Qi - ausgesprochen wird es "Tschie" - verspricht, wovon viele Anwender träumen: Geräte mit Qi-Technik werden aufgeladen, sobald man sie auf eine Fläche legt, in der die Qi-Ladetechnik eingebaut ist. Die Suche nach Netzteil und Kabel ist damit hinfällig. Qi-Ladegeräte sind in der Regel tellerförmig, es gibt aber auch Sonderformen. Ein paar Beispiele haben wir in unserer Bilderstrecke zusammengetragen. Weil die Technik nicht viel Platz braucht, kann sie auch in eine Tischplatte oder andere Möbelstücke integriert werden. So wie etwa in Ikeas Varv-Lampe.
Die Technologie dahinter nutzt simple Physik. Im meist flachen Ladegerät erzeugt eine Drahtspule ein pulsierendes elektromagnetisches Feld. Dessen Energie wird von einer Spule im Handy wieder aufgefangen und in Strom umgewandelt, der von einer Elektronik in den Akku geleitet wird. Der technische Aufwand ist minimal.
Leider gibt es all das nicht kostenlos. Bisher legt kein Handyhersteller seinen drahtlos aufladbaren Mobiltelefonen entsprechende Ladegräte bei. Die Zubehörbranche freut das, denn sie kann für die vom Grundsatz simple Technik saftige Preise verlangen. Anbieter Fonesaleman etwa verlangt für eine Ladestation aus Bambus 51 Euro, für einen Qi-Akku gar 68 Euro. Eine Mophie-Ladestation kostet bei Apple 65 Euro. Dass es auch billiger geht, zeigt Konkurrent Anker. Dessen Ladestation PowerPort Qi wird online für 13 Euro angeboten.
Es lohnt sich also sehr deutlich, vor dem Kauf Preise und Angebote zu vergleichen. Was man bedenken sollte: Die meisten Ladestationen werden ohne Netzteil, viele sogar ohne Kabel geliefert. Man braucht also entweder ein weiteres Netzteil oder muss das mit dem Handy gelieferte Netzteil an die Ladestation anschließen.
Ob iPhone 8/X oder Samsung Galaxy S6/7/8: Etliche moderne Smartphones lassen sich auch durch bloßes hinlegen aufladen. Einzige Voraussetzung: Ein Qi-Ladegerät. Alle Ladegeräte laden zuverlässig mit 5 Watt auf. Manche jedoch sind noch schneller. Wir haben einige Modelle verglichen und teilen erste Erfahrungen in Form einer Kaufberatung.
Für den ersten Vergleich von Qi-Ladegeräten ließen wir uns das Choetech USB-C Wireless Charging Pad, den Choetech Fast Charge Wireless Charger, die Xtorm Freedom und den Xtorm Powerbank Wireless 8000 zuschicken. Im Handel kosten diese Ladegeräte zwischen 13 und 50 Euro:
All jene Testgeräte luden sowohl das Samsung Galaxy S7 als auch das iPhone 8 in unserer Redaktion klaglos auf. Mit dem Original-Samsung-Netzteil erschien dann sogar der Schriftzug "Drahtloses Schnellladen aktiv." Wireless Fast Charging erfordert also nicht den teuren Samsung-Adapter, solange Ihr Samsungs Netzteil verwendet.
Bei der Qi-Wireless-Powerbank von Xtorm hatten wir diesbezüglich natürlich keine Chance: Mehr als 5 Watt gibt das Qi-Charging-Pad nicht ab. Da auch die USB-Anschlüsse nicht sonderlich viel schneller aufladen, können wir sie Euch nicht empfehlen, falls Ihr Euer Smartphone unterwegs eilig laden wollt.
Die Ladeleistung reicht für iPhones natürlich dicke aus. Vor dem Software-Update für AirPower werden iPhone 8 sowie iPhone X ohnehin nicht die 7,5-Watt-Ladeleistung erzielen. Hier war Xtorm beim stationären Qi-Ladepad Freedom geschickter: Auch dieses wird die Schnelladestandard aller Hersteller 1:1 übertragen.
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