Ein Blick auf Microsofts aktuelles Surface-Angebot zeigt eine Familie, die so auch von Apple stammen könnte: Vom Tablet "Surface Pro" über die Notebooks "Surface Laptop" und "Book" bis zum All-in-One-Rechner "Surface Studio" trifft der Anwender auf starke Hardware, berührungsempfindliche Displays und ein minimalistisches Design, das laut Microsoft "Vielseitigkeit und Flexibilität über das Normalmaß hinaus bietet." Die Akkulaufzeit für einen ganzen Tag, leise oder lautlose Kühlung, starke Lautsprecher und der sensible "Surface Pen" Eingabestift seien die Argumente für die Geräte. Stimmt alles, können wir unterschreiben.
Für den Anwender präsentiert sich der Surface-Laptop tatsächlich wie ein rundum gelungenes Gerät mit Schwerpunkt auf spürbare Details wie das gute Seitenverhältnis des Bildschirms, die Eingabemöglichkeiten und das schnörkellose, hochwertige Aluminiumgehäuse. Bei der SSD greift Microsoft nicht auf das schnellste Modell zurück, das, wenn auch nicht spürbar, dann doch messbar langsamer ist als die derzeitige Oberklasse mit NVMe. Die restlichen Komponenten wie der Core-i-Prozessor spielen in der ersten Liga. Die Hardware bewältigt Büroanwendungen wie Textverarbeitung, Tabellen und auch Bildbearbeitung oder leichtes Video-Editing.
Mit dem Surface Laptop stellt Microsoft sein erstes traditionelles Notebook vor und liefert elegantes und einzigartiges Design ab. Für den Anwender gibt es jedoch keine Möglichkeit, das Gehäuse zu öffnen. Das bedeutet auch, dass der SSD-Speicher nicht ausgetauscht werden kann. Wer zumindest etwas in die Zukunft planen möchte, sollte gleich zur 256-Gigabyte-Variante oder mehr greifen.
Wieso wir keinen universelle USB-C-Buchse mit dem schnellen Thunderbolt-3-Anschluss finden, kann Microsoft nicht wirklich begründen. "Ist noch nicht etabliert", lautet das Argument. Über Thunderbolt 3 können Displays, externe Festplatten, Grafikdocks und andere Dockingstationen angeschlossen werden - alles gleichzeitig, über ein einziges Kabel - während der Akku geladen wird.Stattdessen zwingt Microsoft die Nutzer zum Adapter-Wirrwarr oder zum hauseigenen "Surface Dock" für stolze 230 Euro. Dieses findet Platz am Ladeport. Immerhin funktioniert dieser magnetisch, so reißt man nicht das Arbeitsgerät vom Tisch, wenn man über das Kabel stolpert. Microsoft könnte das Ökosystem mit der Öffnung für USB-C stärken, kocht aber tatsächlich sein eigenen Süppchen. Schade, denn das ist kurzsichtig.
Der Surface Laptop ist kein Produkt für die Ewigkeit, denn irgendwann lässt der Akku nach und auch in der saubersten Umgebung sammelt sich Staub im Chassis. Wie schon erwähnt, kommt der Nutzer aber nicht an das Innere.Für den Transport sollte der Surface Laptop stets im schützenden "Sleeve" stecken, denn das zum Rand abfallende Topcase gibt den Weg frei für Krümel, die sich zwischen Tastatur und Display mogeln.Wie lange das haptisch und optisch überraschende Alcantara-Fließ im Innenraum Schweiß widersteht, muss auch bedacht werden. Zumindest hat Microsoft noch eine Beschichtung aus Flüssigkunststoff zum Schutz aufgetragen.
In erster Linie ist Microsofts teures Notebook für Studenten gedacht. Im Bildungssektor ist eine einfach zu verwaltende Umgebung von Vorteil, daher installiert Microsoft mit Windows 10 S ein eingeschränktes Betriebssystem: Es erlaubt Software von anderen Anbietern nur, wenn sie als App im Microsoft-Store zugelassen wurde. Das ist einerseits sicher, weil es vor Schadsoftware schützt, andererseits kann man so nicht mal den popuärsten Browser Google Chome installieren.Im Store selber finden sich nur sehr wenige Apps, Windows 10 S macht aus einem Universum an Programmvielfalt eine Gefängniszelle. Einziger Ausweg: Nutzen Sie das kostenfreie Upgrade auf Windows 10 Pro bis Ende 2017.
Fazit: Besser als ein MacBook Air - mit Touch, Stift, mehr Pixeln und Windows Hello
Der Surface Laptop fühlt sich genial an und erinnert stark an das etwas angestaubte Apple MacBook Air. Das gläserne Trackpad und die beleuchtete Tastatur kann man nicht besser machen. Das Eindellen des Tastaturbetts bei Schreibarbeiten ist sehr ungewöhnlich.Der helle, kontrastreiche und äußerst scharfe Touchscreen, der knallige Farben und ein gutes 3:2-Format vorweisen kann, ist ein Plus. Er unterstützt den Surface Pen, dieser lässt sich nicht magnetisch anheften und bei einem Öffnungswinkel von nur 140 Grad beschränken sich Künstler dann lieber doch auf schnelle Skizzen und Markierungen. Dieses "Surface" bietet keine Umklappmöglichkeit und keine widerstandsfähige Oberfläche.
Die Akkulaufzeit liegt mit über zwölf Stunden auf einem sehr hohen Niveau, mit Surfen und Office-Arbeit kommt man über einen Arbeitstag. Und bekommt einen hohen Entertainment-Faktor darüber hinaus: Die unter dem Alcantara versteckten Boxen eröffnen eine verblüffend weite Bühne, der Sound des Apple MacBook muss sich klar geschlagen geben.Brände beim Galaxy Note 7, iPhone und Hoverboard haben die Sicherheit von Lithium-Ionen-Batterien ins Rampenlicht gestellt. Obwohl die Berichterstattung oft unterstellt, dass Feuer oder Explosion aus Inkompetenz resultieren, ist es wichtig zu erkennen, dass die Akkutechnologie selbst - auch unter den besten Umständen - explosiv veranlagt ist.
Lithium-Ionen-Akkus (allgemein mit "Li-Ion" abgekürzt) versorgen nahezu alle der ständig wachsenden Anzahl an elektronischen Geräten, die wir tagtäglich nutzen. Sie finden sich in Zubehör wie Bluetooth-Headphones, Smartwatches, Funkmäusen und natürlich unseren Smartphones, Tablets und Notebook-Computern. Wegen ihrer Allgegenwart setzen die meisten von uns ihre Sicherheit - genau wie von AA-Batterien - als selbstverständlich voraus. Allerdings ist das ein Fehler, denn die Lithium-Ionen-Akkutechnologie selbst macht diese viel gefährlicher. Die Allgemeinheit hat erst unlängst durch die berüchtigten Brände beim Samsung Galaxy Note 7 über die Unbeständigkeit von Lithium-Ionen-Akkus nachzudenken begonnen. Eigentlich ist es jedoch beeindruckender, dass Brände und Explosionen nicht häufiger auftreten als sie es tatsächlich tun. Laut US Consumer Safety Commission gab es seit 2002 43 Rückrufe, die in Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus standen. Wir beginnen mit einem kurzen Überblick über den Aufbau eines Lithium-Ionen-Akkus und was ihn potentiell gefährlich macht.
Ein Lithium-Ionen-Akku besteht aus einer oder mehreren Zellen. Die größeren Laptop-Akkus bestehen eher aus zwei oder mehreren Zellen. Jede Zelle eines Lithium-Ionen-Akkus arbeitet auf die gleiche Weise, um Strom zu erzeugen: Auf der einen Seite gibt es eine positive, auf der anderen Seite eine negative Elektrode und dazwischen befindet sich ein Elektrolyt. Wenn der Akku geladen wird, gibt die positive Elektrode einige seiner Lithium-Ionen ab, die von der negativen Elektrode angezogen werden. Das Sammeln dieser Ionen ist das Speichern von Energie, die beim Entladevorgang durch den Fluss der Ionen in die andere Richtung freigegeben wird. Die Elektrolytbarriere wird im Normalbetrieb nicht von Elektronen durchdrungen. Es gibt eine dünnes Blatt aus Polypropylen zwischen jeder Zelle, das verhindert, dass sich die Elektroden berühren, doch wenn diese Trennung aus irgendeinem Grund kaputtgeht, gibt es einen Kurzschluss. Dieser Kurzschluss lässt die Zelle sehr schnell sehr heiß werden - bis zu 1.000 °C - und verursacht einen katastrophalen Fehler. Da die Elektroden im Inneren auch entflammbar sind, kommt es im schlechtesten Fall zu einer Explosion wie beim Galaxy Note 7 und anderen Phones.
Obwohl der gelegentliche, öffentlich stark verbreitete Vorfall auf Inkompetenz hindeuten könnte, unternehmen Hersteller wirklich große Anstrengungen, um die Sicherheit ihrer Lithium-Ionen-Akkus so gut wie möglich sicherzustellen. Schließlich liegt die Sicherheit ihrer Produkte im besten Interesse jeder Firma - wie sich Samsung und andere große Firmen nun nur allzu bewusst sind.
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