Wer für sein iPhone, iPad oder Mac-Computer bei Apple ein neues Ladegerät kauft, muss angesichts der stolzen Preise, die der Hersteller verlangt, kräftig schlucken. 25 Euro kostet beispielsweise das Netzteil fürs iPhone. Viele Nutzer suchen deshalb im Internet nach Alternativen und werden dort massenhaft fündig, Preise von 5 Euro inklusive Versand sind keine Seltenheit. Doch die Sparsamkeit kann sehr gefährlich werden, hat die britische Verbraucherschutzorganisation Chartered Trading Standards Institute (CTI) laut "Gizmodo" festgestellt.
Mitarbeiter der Organisation haben weltweit 400 nachgemachte Apple-Netzteile eingekauft und auf ihre Sicherheit überprüft. Unter anderem testeten sie, ob die Geräte ausreichend isoliert sind. Das erschreckende Ergebnis: Nur bei drei Netzteilen war gewährleistet, das Nutzer keinen elektrischen Schlag erhalten. Gebrauchte Ware, die beispielsweise in Second-Hand-Läden erstanden wird, kann ebenfalls sehr gefährlich sein. Hier wiesen bei rund 3000 Test-Käufen in Großbritannien 15 Prozent der Geräte bedenkliche Mängel auf.
Viele gefälschte oder angeblich kompatible Netzteile werden auch bei Amazon verkauft. "Bloomberg" berichtete kürzlich, das Unternehmen wolle jetzt verstärkt gegen solche Anbieter vorgehen - vor allem um es sich nicht mit Marken-Herstellern zu verscherzen. Unter anderem hatte Birkenstock im Sommer Amazon wegen der dort verkauften Fälschungen seiner Produkte den Rücken gekehrt. Gegen gefährliches Elektro-Zubehör hat Amazon aber schon früher etwas unternommen. So zog der Online-Händler im Frühjahr bei billigen USB-C-Kabeln den Stecker.
Wie gefährlich gefälschte Netzteile sind, zeigt Blogger Ken Shiriff. Er hat ein Pad-Ladegerät auseinandergenommen, das er für 19 Dollar gekauft hat. Von außen sieht es wie ein Original aus, das Innenleben ist aber ein ganz anderes. Unter anderem fand der Blogger Isolationsmängel und stellte starke Spannungsschwankungen fest. Das Billig-Netzteil stellt damit eine Gefahr für iPad und Nutzer dar.
Original kein Muss, geprüfte Qualität schon
Nutzer sollten also besser zum teuren Original greifen oder zumindest bei einem vertrauenswürdigen Händler zertifizierte Produkte kaufen. Grundsätzlich müssen USB-Ladegeräte aber nicht vom Original-Hersteller stammen, um sicher zu sein. Wer beispielsweise ein iPhone mit einem lizenzierten Lightning-Kabel an ein Netzteil von Samsung steckt, läuft nicht Gefahr, einen Stromschlag zu erhalten. Wie ein Test von "Heise.de" zeigt, bilden Geräte unterschiedlicher Hersteller nicht immer ein gutes Paar - vor allem dann nicht, wenn Lade-Leistung und/oder -Strom nicht passen.
Das Europäische Parlament hat sich nun wieder einmal an den Versuch gewagt, für einen neuen Standard von einheitlichen Ladegeräten bei Mobiltelefonen zu sorgen. Alle bisherigen Versuche waren bisher gescheitert, da die Industrie kein echtes Interesse an einer solchen Regelung hatte.
Für den Endnutzer wäre es sicher praktisch, für die Unternehmen ist es eine Bevormundung, die ihnen gar nicht gefällt: Seit Jahren kämpft die EU für einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone. Man hatte dazu zwar schon mit großer Mehrheit im Parlament vor fast drei Jahren ein Gesetz auf den Weg gebracht, das einheitliche Ladegeräte für Tablets und Smartphones ab 2017 vorsah. Einen verpflichtenden Charakter hatten die neuen Regelungen aber nicht, die EU setzte ganz auf Freiwilligkeit. Zudem fehlte es dem Gesetzt einiger Kritiker zufolge an wichtigen Details, wie die Ladegeräte sowie die Kabel-Anschlüsse künftig auszusehen haben. Resultat war, dass eigentlich alles nahezu so ungeregelt blieb, wie zuvor.
Totgeburt oder Neustart?
Und auch der neue Anstoß ist nach den bisherigen Erfahrungen mit der Freiwilligkeit wohl schon jetzt eine Totgeburt. Denn laut dem Bericht von Zeit Online arbeitet die zuständige EU-Kommission wieder an "neuen freiwilligen Verpflichtungen" aller Hersteller. Die Details dazu hatte die Nachrichtenagentur AFP geliefert, die von dem neuen Vorstoß von einer offiziellen EU-Sprecherin informiert wurde.
Verbesserte Kompatibilität
Dass das Thema ein echter Dauerbrenner ist, zeigt ein Blick zurück in die jüngere Vergangenheit. Schon vor rund einem Jahrzehnt war die erste Regelung für eine verbesserte Kompatibilität der Ladegeräte der großen Hersteller untereinander gestartet worden. Damals war eine Einigung erzielt worden, nach der sich die Anbieter auf Netzgeräte-Ladekabel mit Micro-USB-Stecker einigten. Bis diese dann jedoch auch auf dem europäischen Markt verfügbar waren dauerte es. Einige Ausnahmen, wie zum Beispiel beim iPhone, wurden damals nicht weiter geahndet.
Schließlich endete die geschlossene Vereinbarung Ende 2012. Seither stehen trotz Gesetzesvorstoß verbindliche Regelungen aus. Laut der AFP sei man nun aber tatsächlich noch positiv gestimmt, eine Lösung zu finden. Dafür setzt man jetzt auf eine gemeinsame Suche nach einem Kompromiss mit den Herstellern. Ob sich die Marktführer wie Samsung und Apple dazu alle bereits an den runden Tisch gesetzt haben, ist nicht bekannt.
Ende Januar haben wir schon kurz zwei Zeilen zum Hintergrund der regelmäßigen Rabatt-Aktionen asiatischer Zubehör-Anbieter verloren. Fast jedes Mal, wenn wir euch hier auf vorübergehend preisreduzierte iPhone-Accessoires aufmerksam machen, dann haben wir kurz zuvor eine E-Mail vom Marketing-Team der üblichen Verdächtigen bekommen.
Ob Anker, Aukey oder Ugreen, fast alle der asiatischen Zubehör-Anbieter, die sich in den zurückliegenden Jahren einen Namen mit soliden Produkten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis machen konnten, verzichten auf deutsche PR-, Vertriebs- und Marketing-Teams, schreiben uns Medienvertreter inzwischen direkt an und senden häufig einfach nur eine Excel-Liste mit: Diese Produkte bieten wie in diesem Zeitraum mit so und soviel Euro Preisnachlass an.
Informationen, die wir – vorausgesetzt die Angebote sind einigermaßen erwähnenswert – meist direkt an euch durchreichen. Eine Faustregel, die heute für den 26.500mAh-Akku mit Lightning-Eingang gilt. Den Vorgänger haben wir uns bereits Ende 2015 im Video angeschaut:
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