Sofort nach dem Auspacken begeistert das makellose Design: Das matt-graue Magnesium-Gehäuse ist unempfindlich gegen Fingerbadrücke, dank einer Einkerbung vorne lässt sich das Notebook mit einer Hand öffnen. Auf der großen Handballenablage finden die Hände beim Tippen bequem Platz, das Touchpad hat ebenfalls angenehm üppige Ausmaße.
Nach der 13,5 Zoll-Variante des Surface Book 2 von Microsoft wird demnächst in Deutschland und vielen anderen Ländern auch die größere 15-Zoll-Variante erhältlich sein, die bisher nur in den USA verfügbar ist. Die Akkulaufzeit des Surface Book 2 mit 15 Zoll Display gibt Microsoft mit bis zu 17 Stunden an. In dem Gerät stecken die 8te Generation der Intel-Core-Prozessoren und die diskreten GPUs GTX 1060 oder GTX 1050 von Nvidia.
Deckel und Gehäuse verschließt ein Magnet vorne zuverlässig: Das Surface Book 2 klappt auch nicht auf, wenn Sie es aufrecht in Tasche oder Rucksack platzieren. Hinten, wo Display und Gehäusebasis aufeinandertreffen, klafft allerdings eine Lücke wegen des halbkreisförmigen Docking-Mechanismus. Der hat sich gegenüber dem ersten Surface Book nicht verändert: Um das Display abzunehmen und als Tablet zu nutzen, müssen Sie erst einen Knopf auf der Tastatur oder ein Symbol in der Task-Leiste drücken. Nach kurzer Wartezeit leuchtet eine grüne LED an der Entriegelungstaste auf und Sie können das Display abziehen. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur, wenn das Notebook Strom bekommt.
Das Display können Sie auch im laufenden Betrieb abnehmen, sofern kein Programm läuft, das die GPU nutzt, die in der Gehäusebasis sitzt. In diesem Fall erscheint nach Drücken der Entriegelungstaste ein Hinweis, dass das entsprechende Programm zunächst geschlossen werden muss und die Tasten-LED leuchtet orange-rot. Das Display lässt sich auch von der Tastatur abgewandt ins Gehäuse setzen: Im diesem Präsentationsmodus zeigt der Bildschirm dann nach außen.
Ein Problem, das viele 2in1-Geräte haben, kann auch Microsoft beim Surface Book 2 nicht lösen: Das Notebook ist kopflastig, aufgrund des schweren Displays hat es die Tendenz nach hinten zu kippen, wenn es auf einer unebenen Unterlage steht - zum Beispiel wenn Sie es auf den Oberschenkeln platzieren. Microsoft hat beim Surface Book 2 versucht, dieses Verhalten einzudämmen, indem sich der Bildschirm nicht sehr weit über 90 Grad öffnen lässt.
Sehr bequem in der Hand liegt der abdockte Bildschirm im Tablet-Modus: Zwar ist er mit 712 Gramm vergleichsweise schwer, aber das Gewicht ist gut verteilt.
Das Microsoft-Notebook hat üppige Rechenleistung an Bord: Bei den System-Benchmarks wie dem PC Mark 8 oder PC Mark 10 liegt es vor Notebooks mit einem Core-Prozessor aus der U-Serie, aber hinter Spiele-Laptops, die einen Quad-Core aus der HQ-Reihe mit 35 Watt TDP nutzen. Im Surface Book 2 sitzt der Core i7-8650U: Er ist Teil der neuen Kaby-Lake-R-Serie und gehört damit zu den ersten 15-Watt-CPUs mit vier Kernen. Dank Hyper-Threading verarbeitet er acht Threads.
Im Cinebench R15 ist er damit rund doppelt so schnell wie die bisherigen Core i7 mit zwei Kernen und rund fünf Prozent schwächer als ein Core i7-7700HQ. Seine Leistung kann er aber im Surface Book 2 nicht voll ausspielen: Die mögliche Turbo-Frequenz von 4,2 GHz erreicht er fast nie. Unter Last taktet er auf maximal 3,2 GHz hoch - und auch das nur für kurze Zeit. Steht das System für mehrere Minuten unter Last, bremst sich die CPU herunter, um nicht zu heiß zu werden - dann schwankt die Taktrate zwischen 1,6 und 1,3 GHz. Größere Spiele-Laptops haben mehr Platz, um die CPU-Wärme zu verteilen, deshalb kann ein Quad-Core dort länger mit höherer Taktrate laufen. Deshalb fällt das Surface Book 2 vor allem bei Aufgaben mit hoher CPU-Last wie Videobearbeitung und Rendering deutlich hinter andere Quad-Core-Notebooks zurück.
Bei allen Anwendungen, bei denen CPU-Power weniger wichtig ist, hält das Surface Book 2 gut mit. Dann ist aber auch sein Vorsprung gegenüber Laptops mit Dual-Core-CPU geringer. Als SSD kommt eine Samsung PM961 als M.2-Steckkarte zum Einsatz, die per PCI-Express angeschlossen ist und das NVMe-Protokoll nutzt: Sie gehört derzeit zu den schnellsten Notebook-SSDs und überholt im Crystaldiskmark SATA-SSDs deutlich - selbst, wenn diese, wie im Acer Travelmate P648 , im Raid 0 verbunden sind. Allerdings ist die gleiche SSD im Lenovo Thinkpad X1 Carbon noch mal schneller als im Microsoft-Notebook.
Gute Spiele-GPU mit dabei
Die stärkste Hardware im Surface Book 2 ist aber die Nvidia-GPU Geforce GTX 1050. Der GP107-Chip arbeitet mit 640 Kernen und einer Taktrate von 1354 MHz (1493 MHz Boost-Takt). Sie findet sich auch in vielen Gaming-Notebooks für rund 1000 Euro wie dem Asus ROG Strix GL753VD . In den meisten Spiele-Notebooks stehen der GPU 4 GB GDDR5 zur Seite, während ihr Microsoft nur 2 GB GDDR5 spendiert.
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