Beim Overclocking der Ryzen-Plattform wurden im ComputerBase-Test Temperaturen von um die 100 Grad Celsius erreicht, ohne dass es zu einer Drosselung oder gar Instabilitäten/einer Abschaltung gekommen wäre. Deswegen lag die Vermutung nahe, dass aktuelle AMD-CPUs wie Intel eine Tjunction Max von knapp 100 Grad aufweisen und Tcritical leicht darüber liegt. Die Ausnahme ist Threadripper, die abgewandelten Server-Prozessoren sind aufgrund ihrer schieren Größe etwas empfindlicher, was auch bei Intels Server-CPUs zu geringeren maximalen Temperaturen führt.
Das bereits erwähnte Temperatur-Offset, welches AMD für die ersten Ryzen-CPUs mit 95 Watt in die Prozessoren eingebaut hat, ist mittlerweile zum Großteil wieder Geschichte. Die CPUs zeigen dadurch immer 20 Grad zu viel an, in der zweiten Generation gibt es nur noch für den Ryzen 7 2700X ein Offset von 10 Grad. Ihre tatsächliche Temperatur liegt also deutlich niedriger. Das Tool HWiNFO zeigt beispielsweise in diesen Fällen zwei CPU-Temperaturen an: einmal mit und einmal ohne das Offset.
Wie heiß eine CPU nun tatsächlich betrieben werden soll/darf, hängt auch vom jeweiligen Einsatzzweck ab. Zwar ist es durchaus so, dass eine dauerhaft erhöhte Temperatur, die Lebensdauer des Chips verkürzen kann, aber:Die Betriebstemperatur ist einer der Faktoren für die Lebensdauer von Prozessoren und deshalb in PC-Systemen eine häufig diskutierte Zahl. Halbleiter altern durch Elektromigration, bzw. Leckströme. Diese ist sowohl abhängig von der Leistungsdichte, also Versorgungsspannung mal Stromstärke, als auch von der Temperatur des Chips. Der Alterungsprozess wird dabei durch die Blacksche Gleichung beschrieben.
Dieser Alterungsvorgang ist allerdings so langsam, dass er für die meisten Nutzer keine Relevanz hat, bzw. erst nach Dekaden eintritt, also weit nach dem Veralten bzw Austausch des Systems. Prozessoren verfügen daher je nach Anwendung über einen Sicherheitsspielraum bei Takt und Spannung und eine vom Hersteller vorgegebene Grenztemperatur die eingehalten werden muss.Bei Komplettrechnern und Notebooks darf die ausgelesene Temperatur die sogenannte Tj Max von 100°C erreichen, ja sogar kurzzeitig überschreiten. Eine Näherung an die Tj Max begrenzt den möglichen CPU-Turbo Takt und das kurzzeitige Überschreiten drosselt die CPU sogar unter den Basistakt. Der absolute Endpunkt, welcher nie erreicht werden darf, [...] ist Tcritical, der bei Intel Prozessoren bei 104°C liegt. [...] Bei Ultrabooks, All-in-Ones, Tablets und einigen Notebooks ist es seit Jahren üblich, die Kühllösung nicht auf die TDP, sondern auf einen Wert darunter auszulegen, welcher der typischen Nutzung eines Notebooks entspricht. Dass der maximale Turbo dann nicht lange ausgefahren werden kann und die CPU womöglich sogar drosselt, wird bewusst in Kauf genommen.
Das BIOS mit der Spannungsversorgung der CPU ist in diesem Fall darauf ausgelegt, dass die CPU trotzdem niemals Tcritical erreicht. Z.B. beim 15“ Macbook Pro mit diskreter Grafik ist die Kühllösung und das Steckernetzteil nur für Vollast einer der beiden Komponenten ausgelegt, entweder CPU oder GPU. Werden beide belastet drosseln sie nach einer kurzen Weile. Das 85-Watt-Netzteil reicht nur für den Durchschnittsverbrauch und nicht um die benötigte Energie bei Turbo und GPU-Last zur Verfügung zu stellen, so dass der interne Akku zwingend als Puffer gebraucht wird. Bei Notebooks mit entnehmbarem Akku läuft der Prozessor zum Teil dauerhaft gedrosselt wenn das Gerät ohne Akku direkt am Netzteil betrieben wird (z.B. Thinkpad x200). Bei gleichem Prozessor kann das eine oder andere OEM-System oder Notebook also durchaus sehr unterschiedliche Performancedaten aufweisen - abhängig von der Kühlung.
Bei Gaming-Maschinen, Eigenbau-Workstations und Overclocking etc. versteht sich von selbst, dass die CPU-Temperatur unterhalb der Tjmax bleiben soll - sonst verschenkt man ja CPU-Leistung wenn der Turbo nicht maximal zum Einsatz kommt. Insbesondere bei Overclocking ist aber eine Temperatur deutlich unterhalb der Tjmax wünschenswert. Beim Overclocking, also höherem Takt, steigt die auch ohne Spannungserhöhung die Stromstärke und damit Leistungsdichte. Wenn zusätzlich die Spannung erhöht wird, steigt damit die Stromdichte überproportional und damit auch die Alterung durch Elektromigration. Daher ist bei Overclocking ein größerer Abstand zur Tj Max unbedingt erstrebenswert, da so die schnellere Alterung des Chips im Zaum gehalten werden kann.
Für Anwender die entscheidende Messgröße sollte die Temperatur der Kerne der CPU sein (Tjunction), für die Intel seit Kaby Lake endlich auch klare Vorgaben für das Maximum veröffentlicht. Mit bis zu 100 °C liegt diese Temperatur höher, als es viele Anwender im Alltag vermuten. Bei AMD dürfte die kritische Hürde vergleichbar hoch liegen, eine offizielle Aussage gibt es dazu aber nicht. Die in der Vergangenheit veröffentlichten Vorgaben für die Temperatur am Heat Spreader Tcase ist für Privatanwender hingegen vernachlässigbar.
Trotzdem haben vor allem Nutzer eines auf hohe Leistung ausgelegten Systems ein Interesse daran, die CPU-Temperatur deutlich unter Tj Max zu halten, um einer Drosselung vorzubeugen. OEM-Hersteller gehen hingegen einen Kompromiss ein: Sie setzen häufig auf ein kompaktes und/oder günstiges Design und nehmen eine Drosselung in Kauf.Nicht außer acht lassen dürfen Heim-Anwender, dass auch andere Komponenten im PC nach einer guten Kühlung verlangen; neben der gut zu überwachenden Grafikkarte ist auch die Spannungsversorgung von CPU und GPU zu nennen. Die Kühlung eines PC-Systems sollte auch diesen Aspekt berücksichtigen, und nicht die minimale Lautstärke bei ausschließlicher Berücksichtigung der CPU-Temperatur das Ziel sein.
ährend viele Android-Nutzer noch auf Android 8 Oreo oder gar Android 7 Nougat warten, arbeitet Google längst an der nächsten Version seines beliebten Smartphone-Betriebssystems: Im März 2018 veröffentlichten die Kalifornier die erste Entwicklerversion von „Android P“. Damit gehen der Suchmaschinenriese und sein Android-System nach Android 6.0 Marshmallow, Nougat und Oreo einen Buchstaben weiter im Alphabet. Im Mai folgte auf der Entwicklerkonferenz Google I/O die erste offizielle Beta-Version, ehe Mitte Juni die dritte Testversion von Googles aktueller Süßigkeit erschien. Anfang Juli öffnete das Unternehmen schließlich die Pforten für Versionsnummer vier, die die Kalifornier selbst als sogenannten „Release Candidate“ bezeichnen. Dabei handelt es sich folglich um das fast finale Android-System, bei dem bis zur Fertigstellung der fertigen Version nur noch mit minimalen Änderungen zu rechnen ist. Wie schlägt sich Googles neue Süßigkeit? COMPUTER BILD verrät es im Praxis-Test und zeigt, wie Sie die Beta bekommen!
Android P zeigt sich in einem deutlich schlankeren Design, die Oberfläche wirkt strukturierter, runder und heller. Teilweise erinnert die neue Version an frühere Varianten von Apples Betriebssystem iOS. Auch die Bedienung verändert sich mit Android P und ist in der vierten Beta noch flüssiger. Ein paar Beispiele: Eine vertikale Wischgeste über den neuen Home-Button, der ein wenig an den des Apple iPhone X erinnert, bringt die zuletzt genutzten Apps zum Vorschein. Eine weitere Wischbewegung nach oben zeigt die App-Liste. Fährt man von rechts nach links über die virtuelle Schaltfläche, wechselt man durch die letzten Apps. Text lässt sich aus der Vorschau heraus markieren. Ab Android P regulieren die Lautstärketasten standardmäßig nicht mehr die Klingeltonlautstärke, sondern die Medienwiedergabe. Die Bildschirmrotation ist neu gedacht: Wenn Nutzer das Display kippen, erscheint im Navigationsbereich ein kleines Symbol, mit dem sie über die Drehung entscheiden. Dazu hat man den „Zurück“-Button optisch entschlackt, er ist nun ein Kleiner-gleich-Zeichen (?). Auch das Logo ist neu, das P ist verschwunden. Der gelbe Kreis lässt aber kaum Rückschlüsse auf den neuen Namen zu – dazu später mehr.